ETTF European Timber Trade Federation

1. Internationaler Febo-Kongress zum Thema Holz und Umwelt


Umweltaspekte werden für den Holzsektor immer wichtiger - vor allem mit Blick auf die öffentliche Meinung. Um dem Rechnung zu tragen, hat der Europäische Holzhandelsverband (Febo) kürzlich u.a. einen ersten Kongress zum Thema Holz und Umwelt veranstaltet. In Basel sprachen zahlreiche Referenten vor den Febo-Delegierten und Mitgliedern der nationalen Verbände sowie geladenen Gästen über wichtige Entwicklungen im Umweltschutz.

Jeremy Wall von der EU-Kommission erläuterte den Delegierten die neuesten Entwicklungen beim europäischen Aktionsplan "Rechtsdurchsetzung, Politikgestaltung und Handel im Forstsektor (FLEGT)" - eine Initiative, die illegale Holzeinfuhren nach Europa eindämmen soll. Globale Aspekte des illegalen Holzeinschlags waren auch das Thema von Jürgen Blaser von Intercooperation. Er machte u.a. auf Schwierigkeiten mit den unterschiedlichen Definitionen von "illegalem Holzeinschlag" aufmerksam. Aus seiner Sicht ist die illegale Waldnutzung nur in den Griff zu bekommen, wenn vorbeugende, erkennende und bestrafende Maßnahmen gleichermaßen ergriffen werden.

Private Initiativen wie FSC, PEFC und der sog. Timber Trade Action Plan (TTAP) kamen in Basel ebenfalls zur Sprache. Letzterer sieht vor, dass bis 2010 ein Fünftel der Tropenholz-Importe nach Belgien, Großbritannien und in die Niederlande nachgewiesen legal eingeschlagen werden. Noch weiter geht ein Schweizer Pilotprojekt von WWF, Greenpeace und der Schweizer Holzindustrie, das Febo-Präsident Jörg Reimer vorstellte. Hier werden derzeit mit ausgewählten Schweizer Holzimporteuren Richtlinien getestet, die den Import von illegal eingeschlagenem Holz komplett verhindern sollen.

Der Europäische Holzhandelsverband machte in Basel deutlich, dass neue Richtlinien und Initiativen einfach gestaltet sein müssten, damit sie für die kleinen Unternehmen im Holzhandel umsetzbar sind. Um den illegalen Holzeinschlag zu bekämpfen, setze man vor allem auf die "Voluntary Partnership Agreements" der EU-Kommission. Derzeit verhandelt die Europäische Kommission mit Kamerun, Ghana, Indonesien und Malaysia über entsprechende freiwillige Initiativen.
aus Parkett Magazin 05/06 (Wirtschaft)