Makalu ist bei Paulig eingezogen
Wie entwickelt sich die Liaison von Paulig und Makalu?
Für die Branche sehr überraschend ist Anfang September Nepal-Spezialist Makalu bei Teppichweber Paulig eingezogen. Bereits zur Hausmesse der Franken, die Mitte des gleichen Monats im Firmengebäude in Schwarzach stattfand, wurde die Makalu-Kollektion neben dem Paulig- und dem Haro-Sortiment im Showroom gezeigt. Wie entwickelt sich diese Liaison nun weiter?
Es wurde in der Branche schon viel darüber geredt, doch genaue Informationen zu der Art der Kooperation zwischen Paulig und Makalu gab es keine. "Noch ist nichts unterschrieben" war kurz vor Redaktionsschluss, immer noch aus Schwarzach zu hören. Irgendwie sind offensichtlich für beide Parteien noch Details ihrer Verbindung zu regeln. Sicher ist nur, dass Nepal-Spezialist Makalu und Teppichweber Paulig zusammengehen wollen. Erster Schritt der Zusammenarbeit war der Einzug von Makalu in Schwarzach Anfang September.
"Der sehr wahrscheinliche Fall ist, dass Paulig uns kauft. Wir entwickeln derzeit verschiedene Modelle", hatte Makalu-Geschäftsführer Alexander M. Ganzert auf der Paulig-Hausmesse gegenüber Heimtex Orient geäußert.
Derzeit laufen beide Unternehmen weiterhin parallel in juristischer, steuerrechtlicher und wirtschaftlicher Hinsicht. Im Rahmen eines Miet- und Dienstleistungs- vertrages nutzt Makalu aber die Infrastruktur von der Firma Paulig Teppichweberei GmbH. Die Buchhaltung von Makalu erfolgt dementsprechend bereits ab diesem Monat als Dienstleistung über Paulig.
Unterdessen fragen sich Makalu-Kunden, welche Konsequenzen sich aus diesem Schwebezustand für sie ergeben, was aus der Makalu-Kollektion wird. Ob als Kooperation oder als Teil von Paulig, für den Kunden ändert sich nichts. "Ich gehe fest davon aus, dass alles beim Alten bleibt. Vielleicht werden wir noch etwas schlanker", meinte Ganzert Mitte September.
Die Spekulationen über die Hintergründe sprießen. Ganzert: "Es war Zeit, unser Geschäftsmodell in andere Strukturen zu übertragen." Paulig sei dazu das geeignetste Unternehmen gewesen. Zudem habe man festgestellt, dass man viele gemeinsame Kunden habe. Das Ziel sei, Synergieeffekte zu nutzen, vor allem auf der Kostenseite. Andere Quellen sprechen von finanziellen Schwierigkeiten des Nepal-Spezialisten. Sicher ist, dass Paulig schon seit längerem damit geliebäugelt hat, sein Nepal-Geschäft auszubauen.
Wenn auch noch vieles offen ist, eines wurde bereits geklärt: Auf der kommenden Domotex werden sich Paulig und Ganzert auf einem gemeinsamen Stand präsentieren. In welcher Form sie dann zueinander stehen, bleibt abzuwarten.
aus
Heimtex Orient 06/06
(Wirtschaft)