Bawart setzt als Massivparketthersteller auf Nischenprodukte
Attraktiver Mix aus Tradition und Moderne
Mit völlig neu gestalteten Ausstellungsräumen hat sich Bawart am Firmensitz in Sulz/Vorarlberg den Rahmen für einen repräsentativen Auftritt geschaffen. Der Massivparketthersteller, der auch als Parkettgroßhändler für namhafte Markenhersteller tätig ist, verbindet dabei geschickt Tradition und Moderne.
Umgeben von Bauerngärten mit alten Birnbäumen, die Bawart schon vor Jahren für die Parkettherstellung "entdeckte" und zu seiner Spezialität machte, passt sich das Firmenanwesen immer noch weitgehend unauffällig in die dörfliche Umgebung ein. Aus dem Rahmen fallen nur der große Schnittholzlagerplatz und der neuzeitlich in Glas gestaltete Eingangsbereich. Er führt direkt in den etwas tiefer liegenden Schauraum sowie in neue Büroräume im 1. Obergeschoss. Im Frühjahr eröffnet, hat die neue Parkettausstellung inzwischen viele Besucher beeindruckt. Firmenchef Christoph Bawart: "Diese Form des Kundenservices wird immer mehr an Bedeutung gewinnen. Damit werden Handwerker ohne eigene Ausstellung in die Lage versetzt, ein Vollsortiment zu unterbreiten und alle Möglichkeiten einer umfassenden Kundenberatung auszuschöpfen. Wir helfen dabei." Das geht - wie auch bereits bei anderen Herstellern in Österreich - so weit, dass sich gewerbliche Kunden mit einem "Schlüssel zu mehr Parkettkompetenz" jederzeit Zugang verschaffen können. Inzwischen verfügen rund 30 Bawart-Kunden über diesen Schlüssel.
Auf 300 qm Ausstellungsfläche präsentiert Bawart klassisches Massivparkett und Massivdielen sowie Zweischicht- und Dreischichtparkett in vielen Varianten und Holzarten. Die Präsentation profitiert von besonders großformatigen Musterflächen - ein Vorzug, auf den Christoph Bawart besonderen Wert legt. Der starken Nachfrage nach Dielen kommt die Ausstellung mit "Wohnwelten" entgegen, vor allem aber auch durch die im gesamten Raum verlegten Dielen, die der Ausstellung Weite und Wärme verleihen.
Stabparkett in ungewöhnlichen Holzarten
Als Hersteller von klassischem Stabparkett in 13 und 22 mm Dicke sowie exklusiven Massivdielen verfügt Bawart in diesem Bereich über eine besonders interessante Angebotspalette. Beide Ausführungen werden in vielen Standardholzarten angeboten, aber auch in selteneren Holzarten hergestellt. Bei den heimischen Hölzern besetzt Bawart eine Nische mit Birne und Apfel, aber auch mit europäischem Nussbaum und Rüster/Ulme. Selbst Lärche wird im Bawart-Programm zum Exklusiv-Angebot: Als klassisches Stabparkett, das es in Lärche sonst nicht am Markt gibt. Einzigartig ist auch die Eiche-Massivdiele, die Bawart auf Wunsch im Riftschnitt herstellt.
Eine weitere Sonderstellung nimmt Bawart mit seinem Engagement für FSC-zertifiziertes Tropenholz ein. Er strebt über den 70%-Kompromiss des FSC hinaus Produkte an, die durch und durch zertifiziert sind: "Konsequent ist eine Zertifizierung nur, wenn sie das gesamte Produkt und nicht nur Teile erfasst", betont er. Komplett FSC-zertifiziert sind im Bawart-Programm Stabparkett und Dielen aus eigener Produktion sowie Dielen für den Außenbereich, sämtlich lieferbar in mehreren Holzarten. Das Programm für den Außenbereich wird 2007 in den Markt eingeführt. Bawart erhofft sich davon einen Nebeneffekt: Die dann neu hinzu kommenden zertifizierten Tropenhölzer erweitern auch die Möglichkeiten bei Parkett und Dielen für den Innenbereich. Gegenwärtig werden hier Arura Vermelha, Cumaru, Ipé/Lapacho, Jatoba, Massaranduba, Muiracatiara und Sucupira angeboten. Im Bereich der Handelsware, die Bawart als Großhändler vertreibt, spielen Tropenhölzer ebenfalls eine Rolle. Für Zweischicht-Klebeparkett liefert Bawart teilweise zertifiziertes Schnittholz, aus dem die Decklagen hergestellt werden.
Flexibel durch Großhandel und Produktion
Obgleich auch als Großhändler mit namhaften Markenprodukten erfolgreich, bezieht Bawart seine Stärke zum guten Teil aus den eigenen Produktionsanlagen. Sie versetzen das Unternehmen in die Lage, schnell und flexibel zu reagieren. "Sonderprodukte herzustellen erfordert bei uns keinen besonders hohen Aufwand", unterstreicht Christoph Bawart - auch im Hinblick auf Produkte, die nicht selber produziert werden, aber Kundenwünschen exakt angepaßt werden können. "Dies Komplettsystem macht uns so erfolgreich", verweist Bawart zum Beispiel auf die Möglichkeit, Sockelleisten nach ausgefallenen Architektenvorstellungen und aus seltenen Holzarten, passend zu jedem beliebigen Boden, herzustellen. Insgesamt wird es immer wichtiger, auf individuelle Wünsche oder aktuelle Entwicklungen am Markt schnell zu reagieren, betont Bawart. Denn: Gelegentlich genügen die hunderte von Varianten, die aus der eigenen Massivparkett-Produktion und dem Großhandelssortiment mit Mehrschichtparkett resultieren, dennoch nicht.
Als Hersteller und Großhändler beliefert Bawart Bodenleger und Parkettleger im Bundesland Vorarlberg, in dem drei Außendienstmitarbeiter tätig sind. Darüberhinaus werden die eigenen Produkte auch exportiert - vor allem in die benachbarte Schweiz sowie nach Deutschland. Hier kommt insbesondere in NRW - wie umgekehrt auch in Vorarlberg - die Vertriebspartnerschaft zwischen Lopark und Bawart zum Tragen. Eine Vertriebsstruktur über das gesamte Bundesgebiet gibt es aber derzeit nicht, so dass die meisten deutschen Kunden, bei denen Bawart-Massivparkett ein fester Bestandteil ihrer professionellen Kompetenz ist, in Süddeutschland zu finden sind. Aber an Ausweitung des Aktionsradius werde gedacht, unterstreicht Christoph Bawart sein grundsätzliches Interesse an einem "grundsätzlich interessanten Markt".
Mit seiner Teilnahme an der Münchener Bau begibt sich Bawart seit Jahren auf internationales Parkett. Auch 2007 wird das Unternehmen dabei sein und seine Exportquote von derzeit etwa 30% weiter anzuheben bestrebt sein. Unabhängig davon läuft es in Österreich gut. "Geschärft am inländischen Markt, sind die österreichischen Hersteller agil, aktiv und exportstark", unterstreicht Christoph Bawart als Obmann der österreichischen Parkettindustrie, die sich mit der Parkettmesse in Wien eine eigene Veranstaltung geschaffen hat, die - wie die Bau - ebenfalls nach Osteuropa und Italien ausstrahlt. Sie findet zum zweiten Mal statt, vereint diesmal fast alle österreichischen Hersteller sowie in Österreich mit Produktionsstätten bzw. Vertriebsniederlassungen vertretene Hersteller.
aus
Parkett Magazin 06/06
(Wirtschaft)