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Uneinheitliche Marktlage bei Parkettlacken


Zurückgehende Mengen an unbehandeltem Parkett, Zuwächse im Renovierungsgeschäft, teurere Rohstoffe und Exportsteigerungen kennzeichnen die derzeitige Marktsituation von Parkettlacken in Deutschland. Zu dieser zusammenfassenden Beurteilung kamen die Mitgliedsunternehmen der Chemisch-technischen Arbeitsgemeinschaft der Parkettsiegelhersteller (CTA) anlässlich ihrer Herbsttagung.

Strukturelle Veränderungen sind eines der Probleme der Branche. So hat sich in den letzten zwei Jahren der Anteil von neu verlegtem, roh geschliffenem Parkett fast halbiert. Mittlerweile wurde hier ein Rekordtiefstand erreicht: Laut CTA werden nur noch rund 15 % aller Holzböden unversiegelt oder ungeölt verlegt. Dieser Rückgang in der Neuverlegung konnte durch die Zuwächse im Renovierungsgeschäft nicht ausgeglichen werden, erklärte der Branchenverband, dessen Mitglieder nach eigenen Angaben einen Marktanteil bei bauseits verarbeiteten Parkettlacken von ca. 55-60 % haben. Im Ergebnis führte diese Entwicklung bei Parkettsiegeln zu einem leichten Umsatzminus.

Der Verbrauch von Parkettölen hingegen hat sich im oberen einstelligen Bereich erhöht. Dennoch bleibt der Öl-Anteil an der bauseitigen Verlegung vergleichsweise klein. Die CTA schätzt ihren Flächenanteil an Neuverlegung und Renovierung auf Grund des geringeren Mengenverbrauchs im Vergleich zu Lacken auf 12-13 %.

Beim Ausblick für die kommenden Monate verweisen die CTA-Mitgliedsunternehmen auf die verbesserte konjunkturelle Lage und die Steigerungen bei den Baugenehmigungen. Nach Vorzieheffekten auf Grund des Wegfalls der Eigenheimzulage steigt die Zahl der erteilten Baugenehmigungen wieder deutlich an - mit einer entsprechend verzögerten Auswirkung auf die Parkettverlegung. Außerdem profitiert die Branche seit Jahren von der hohen Wertschätzung deutscher Produktqualität im Ausland, erklärt die CTA. Auch im Gesamtjahr 2006 dürften die Exporte weiter gestiegen sein. Seit Jahren kompensierte die Branche auf diesem Wege die Nachfragerückgänge im Inland. Besorgt zeigten sich die Mitgliedsfirmen der CTA allerdings über die massiven und kontinuierlichen Rohstoffpreiserhöhungen, die in kommenden Kalkulationen und Preislisten berücksichtigt werden müssen.
aus Parkett Magazin 06/06 (Wirtschaft)