Heimtextil 2007: Produkte mit Zusatznutzen wieder stark gefragt
Trend in Frankfurt geht zu höherwertiger Ware
Frankfurt - Die diesjährige Heimtextil startete bei fast frühlingshaften Temperaturen. Für eine Branche, die den Verbrauchern Produkte andient, mit denen man es sich kuschelig-gemütlich machen kann, eigentlich kein positives Vorzeichen. Zumal vom Winter bis dahin in Deutschland überhaupt nichts zu spüren war. Aber die Händler, die das Wetter gerne als Grund für ungenügende Umsätze verantwortlich machen, ließen sich die Laune durch die laue Luft kein bisschen verdrießen, vielmehr sprühten sie angesichts der eigenen Erwartungen für das neue Jahr vor Optimismus. Und diese gute Stimmung übertrug sich mehrheitlich auch auf die Aussteller.
So macht der Besuch einer Messe wirklich Spaß. Gut, die Besucher und Aussteller tanzten nicht voller Begeisterung auf den Gängen, aber mit Ausnahme von ein, zwei Firmen stieß man bei den Besuchen auf den Ständen in Halle 8 und 9 auf zufriedene Mienen und positive Aussagen - sowohl was das letzte Jahr angeht, als auch die Aussichten für 2007 betreffend.
Schon im letzten Jahr zeigte sich die Heim- und Haustextilbranche zum Start ins neue Jahr verhalten optimistisch. Doch dann, siehe oben, drohte das milde Klima die Umsätze zu verderben. Man kennt ja das Spiel aus den letzten Jahren zu genüge. Mit unschöner Regelmäßigkeit wurde jeder Silberstreif am Horizont im Laufe der nächsten Monate von erneut dunklen Wolken und schlechteren Umsatzzahlen verdrängt. Nicht so im letzten Jahr, denn ein starker Schlussspurt half, die zwischenzeitlich schwächelnden Umsätze wieder ins Lot zu bringen. Und wenn man den verschiedenen Prognosen trauen kann, soll sich der positive Wirtschaftstrend auch über das aktuelle Jahr und darüber hinaus erstrecken.
Aussicht auf Verbesserung des Konsumklimas
Gleich vor Beginn der Messe gab Detlef Braun, Geschäftsführer der Messe Frankfurt, auf der Wirtschaftspressekonferenz den Ton an, wo er feststellte: "Der allgemeine Abwärtstrend ist gestoppt." Nach vorläufigen Zahlen konnten die Hersteller von Haus-, Tisch- und Bettwäsche ihren Umsatz in Deutschland bei 2,15 Mrd. Euro konstant halten. Die Bettwarenproduzenten (Federn, Daunen, Matratzen) durften sogar ein Plus von rund drei Prozent auf 1,54 Mrd. Euro verzeichnen. Im Heimtextil-Bereich hielten Teppiche und Teppichböden ihren Umsatz, Sonnenschutzanlagen konnten um ein Prozent zulegen. Gardinen- und Dekostoffe sowie Tapeten und Wandbekleidungen mussten jeweils ein Minus von drei Prozent hinnehmen. Und dennoch, so Braun, blicken die Hersteller von Tapeten und Wandbekleidung optimistisch in die Zukunft. Sie setzen auf den schon im vergangenen Jahr guten Export und das Erstarken der Inlandsnachfrage.
Der Verband der deutschen Heimtextil-Industrie meldet indes für seinen Bereich weniger positive Werte, stellt jedoch fest, dass seine Mitgliedsunternehmen zumindest in Teilbereichen an dem Aufschwung des Exports und der Binnennachfrage partizipieren würden. Auf ein viel versprechendes erstes Quartal 2007 folgte eine Nachfragelücke in den heißen Sommermonaten, die durch die anziehende Konjunktur in den Herbstmonaten zumindest teilweise wieder ausgeglichen wurde. Per Ende November lag der Umsatzrückgang bei durchschnittlich 2,3 Prozent. Der Dezember, der dem Vernehmen nach überraschend gut verlaufen sein soll, könnte zu einer weiteren Milderung des negativen Ergebnisses beigetragen haben.
Für den Bereich Bettwaren berichtet der Verband von recht sprunghaften, beinahe monatlich wechselnden Umsatzentwicklungen. Dies sei auf das zunehmend kurzfristige Orderverhalten des Handels zurückzuführen. Per Ende November habe sich das Inlandsgeschäft um 5,6 Prozent verschlechtert, der Export sei demgegenüber um fünf Prozent gestiegen. Unter dem Strich stand somit ein Minus von insgesamt 3,3 Prozent. Auch hier dürfte der Dezember das Endergebnis noch ein wenig geglättet haben. Hans-Günter Schucht, Geschäftsführer der abk mit rund 130 Anschlusshäusern, berichtet zum Beispiel, dass bei seinen Mitgliedsunternehmen der Dezember "außerordentlich stark" verlaufen sei. Speziell bei Matratzen und Rahmen habe der Umsatz um mehr als 40 Prozent über dem Dezember 2005 gelegen. Aber auch die übrigen Produktgruppen hätten, mit Ausnahme von Wolldecken und Tischwäsche, im Plus gelegen.
Zuversicht nimmt zu
Eine positive Nachricht hat der Heimtextil-Industrie-Verband in punkto Bettwaren auch noch. Nach seiner Beobachtung ist der Qualitätsanspruch der Verbraucher gestiegen. Hochwertige Markenprodukte würden wieder verstärkt nachgefragt. Dies mache sich auch durch ein gestiegenes durchschnittliches Preisniveau bemerkbar. Was die Prognosen für 2007 angeht, ist der Verband ebenfalls recht optimistisch. Die aktuellen Konjunkturaussichten blieben ausgesprochen gut, so dass auch der Inlandsnachfrage durchaus positive Entwicklungschancen eingeräumt würden. Außerdem sende der Arbeitsmarkt positive Signale aus, so dass die verfügbaren Einkommen tendenziell steigen würden. Fazit des Verbandes: Die deutsche Heimtextil-Industrie blickt zuversichtlich auf die nächsten Monate.
Der Verband der Deutschen Daunen- und Federnindustrie stellt fest, dass sich die Anfang 2006 abzeichnende Konjunkturerholung weiter verstärkt hat. Insbesondere ab dem dritten Quartal habe es eine deutlich stärkere Nachfrage nach federn- und daunengefüllten Bettwaren gegeben. Die Konsumfreude der inländischen Verbraucher habe zu einem deutlichen Absatzplus geführt. Dabei registriert der Verband eine erfreuliche Verlagerung zu qualitativ hochwertigen Produkten, gepaart mit der Bereitschaft, diese entsprechend zu honorieren. Auch der Export hat sich 2006 positiv entwickelt und man rechnet damit, dass 2007 ein weiteres Wachstum erzielt werden kann.
Der Bundesverband des Deutschen Textileinzelhandels berichtet für seine Unternehmen aus der Haus- und Heimtextilienbranche, dass der Einzelhandelsumsatz mit deren Sortimenten 2006 knapp auf Vorjahresniveau gehalten werden konnte. Die Umsätze mit Haus-, Tisch- und Bettwäsche konnten nach Schätzungen des BTE gehalten werden. Bei Bettwaren, und hier speziell bei Matratzen, könnte es leichte Zuwächse gegeben haben. Vor allem im letzten Quartal habe sich das Geschäft in diesem Segment deutlich belebt. Auch der BTE nimmt den Trend zu höherwertiger Ware wahr. Besser als die Umsätze dürften sich in den letzten Jahren allerdings die Erträge im Handel mit Haus- und Heimtextilien entwickelt haben, erklärt der Verband. Verantwortlich dafür seien, neben Kosteneinsparungen im Personalbereich, die schnellere und bessere Nachlieferungsfähigkeit der Lieferanten sowie ansprechende Shop- und Cornerkonzepte. Für 2007 ist der Haus- und Heimtextilhandel verhalten optimistisch.
Die Zuversicht der Verbände stößt und stützt sich laut Messe-Chef Braun auf die optimistischen Prognosen der Wirtschaftsinstitute für die gesamtkonjunkturelle Entwicklung in Deutschland. So rechnet das Ifo-Institut mit einem Anstieg des Privatkonsums um rund 1,5 Prozent. Beim Bruttosozialprodukt wird bei den Instituten mit einem Zuwachs von rund 2 Prozent gerechnet. Und GfK erwartet in diesem Jahr eine weitere Verbesserung des Konsumklimas. Außerdem berichtete Braun, dass sich immer mehr Verbraucher auf den "Wert" Qualität rückbesinnen. Markenartikler verzeichnen im Inland wieder ein Umsatzplus und nehmen wahr, dass die Preisfixierung der Konsumenten nachlässt.
Heimtextil basiert auf vier Säulen
Aber auch über die Heimtextil berichtete Braun eingangs der Messe Positives. Erstmals seit vier Jahren sei es gelungen, die Zahl der Aussteller zu erhöhen, um knapp 100 auf 2.907. Aus dem Inland kamen nur noch 500 nach 510 Ausstellern 2006. Und auch die vermietete Nettoausstellungsfläche sei um zwei Prozent ausgeweitet worden. Betrachtet man die Nationalitäten der Aussteller, fällt auf, dass inzwischen 36 Prozent aus den asiatischen Ländern stammen, allen voran Indien mit 404 und China mit 278 Ausstellern. Beide Staaten bilden auch die Spitze in der Liste der bedeutendsten Ausstellerländer. Es folgen die Türkei (213) und Pakistan (164). Das erste westeuropäische Land neben Deutschland ist Italien auf Platz 5 mit 157 Ausstellern. Betrachtet man die Ausstellerpräsenz nach vermieteter Nettofläche, so zeigt sich, dass Europa die Heimtextil am stärksten bestimmt, nämlich auf 72 Prozent der Nettofläche. Entsprechend sind die nicht-europäischen Länder und hier besonders die asiatischen, mit kleineren Ständen auf der Messe vertreten. Laut Braun hat sich die Heimtextil umstrukturiert und basiert nun auf vier Säulen, die von diesem Jahr an die Vielfalt des Messeangebots differenzierter und mit mehr Kontur präsentieren sollen.
- Säule 1 ist das Objektgeschäft. Unter dem Namen "Contract Creations" visualisierte die Messe das textile Angebot für die Objektausstattung erstmals mit verschiedenen Aktivitäten. Dazu gehörten ein spezielles Signet, das vor den betreffenden Ständen in den Teppich eingelassen ist, und ein Pocket-Guide, in dem die 350 teilnehmenden Unternehmen verzeichnet sind.
- Säule 2 ist der so genannte doppelte Qualitätsansatz. Das Angebotsareal Dreamland in Halle 9 zeigte die besonders hochwertigen Produkte aus Europa und Nordamerika. Und in Halle 10 war unter dem Begriff Asian Vision der Hochwertbereich aus dieser Region zu sehen. Für beide Hallen stellen nach Informationen der Messe nur Unternehmen aus, die sich durch ein besonders hochwertiges Angebot abheben und von einer internationalen Jury bewertet worden sind.
- Säule 3 ist das Heimtextil-Trendsetting, welches die Präsentation der internationalen Wohnmodetrends 2007/08 im Trend-Forum bietet, mit begleitenden Vorträgen von Designern und Textilspezialisten.
- Säule 4 schließlich ist der textile Nachwuchs, den die Messe nach eigenem Bekunden unter Beteiligung von 16 Hochschulen abbildet.
Soviel zu den offiziellen Statements der Branche. Wie sah es denn nun bei den Ausstellern aus, wenn man sie zu einem Messeplausch besuchte? Erst einmal musste man es schaffen, überhaupt einen Ansprechpartner zu finden. Denn das war gar nicht so leicht, weil die Stände häufig gut gefüllt waren, zum Teil sogar überfüllt, so dass die Führungsmitglieder der Firmen vor lauter Kunden kaum Zeit für ein rein informelles Gespräch hatten. Eine Erfahrung, die der Verfasser dieser Zeilen auf der letzten Messe in dieser Form nicht erlebt hatte. Es muss also wirklich etwas dran gewesen sein, wenn man fast überall zu hören bekam, dass man mit der Frequenz auf dem Stand sehr zufrieden gewesen sei. Und nicht nur die Quantität, auch die Qualität der Besucher stimmte. Nun ist die Heimtextil zwar schon lange keine reine Ordermesse mehr, aber wenn die wichtigen Key-Accounts gekommen waren, war das doch ein wichtiges Zeichen.
Überwiegend Zufriedenheit
Es verwundert daher nicht, dass die ausstellenden Unternehmen sich in der Regel positiv über ihren Erfolg auf der Messe äußerten. Aber sie konnten auch berichten, dass ihre Partner aus dem Handel gut gestimmt nach Frankfurt gekommen waren. Verschiedentlich wurde bestätigt, seitens Industrie und Handel, dass das vierte Quartal, und hier besonders der Dezember, wirklich gut verlaufen sind. Bei der Frage nach möglichen Auswirkungen der Mehrwertsteuer-Erhöhung wurde nahezu unisono erklärt, dass sie kein Thema sei: weder auf der Messe noch im Handel. Der Verbraucher scheint weniger geschockt zu sein von den drei zusätzlichen Prozentpunkten, als die Presse im Vorfeld glauben machen wollte. Das mag ein Vorteil sein bei Produkten, die nicht so im Fokus der Verbraucher stehen. Man hat die Preise einfach nicht so parat wie bei Markenartikeln der Elektrobranche oder anderen Konsumgütern.
Zahl der deutschen Fachhändler deutlich gesunken
Etwas widersprüchlich im Vergleich zu den offiziellen Zahlen der Messe Frankfurt waren die Aussagen der Aussteller zur allgemeinen Frequenz in den Hallen 8 und 9. Denn ungeachtet der eigenen Zufriedenheit mit dem Besuch waren auch fast alle Befragten der Meinung, dass der Verkehr in den Gängen geringer gewesen sei als noch im Vorjahr, zum Teil sogar erheblich. Mit Verwunderung wurde daher die Meldung der Messe aufgenommen, dass die Zahl der Besucher mit mehr als 89.000 stabil geblieben sei. Für den Haustextil-Sektor konnte diese Tendenz zumindest nicht bestätigt werden. Schon im vergangenen Jahr stellten sich zahlreiche Aussteller die Frage, wo denn der Fachhandel geblieben sei. Diesmal wurde lediglich resignierend festgestellt, dass er erneut nicht in der erhofften Zahl gekommen sei. Die Messe nannte zwar keine absoluten Zahlen, gab aber bekannt, dass die Zahl der inländischen Besucher gegenüber dem letzten Jahr um fünf Prozent zurückgegangen sei. Das wären rund 34.100 Besucher. Zum Vergleich: Im Jahr 2005 bilanzierte die Messe noch 38.500 inländische Messegäste.
Zwar waren in Halle 8 die wichtigsten Aussteller wieder mit an Bord, aber es war dennoch nicht zu übersehen, dass die Firmenstruktur eine etwas andere war als früher. Christian Dierig (Dierig-Gruppe) zum Beispiel zeigte sich überhaupt nicht einverstanden mit der Sortierung, und war sichtlich unzufrieden mit der Anwesenheit von Zulieferern der Industrie. In der Tat kann man sich fragen, was Einzelhändler davon haben, wenn sie an Ständen entlang gehen, die Verpackungsmaterial oder Etiketten feilbieten.
Zu allem Überfluss waren offensichtlich auch nicht alle Flächen in den Haustextil-Hallen vermietet. Dass ein Unternehmen kurzfristig wegen Insolvenz absagt und eine große Freifläche hinterlässt (die im Übrigen nett und besucherfreundlich kaschiert wurde), dafür kann die Messe selbstverständlich nicht. Aber es gibt Anzeichen, dass es ihr nicht leicht fällt, die Halle zu füllen, speziell in den Randbereichen. So lange jedoch die Schlüssel-Unternehmen treu zur Halle stehen, dürfte aber keine Gefahr bestehen, dass die Qualität der Halle zerfasert. Und von verschiedenen Unternehmen wie Sanders oder Bierbaum wurde signalisiert, dass man sich in dem Umfeld der Halle nach wie vor wohl fühlt.
Apropos Sanders: Der neue Messestand des Unternehmens war durchaus ein Gesprächsthema in der Halle und erhielt von Kollegenbetrieben gute Noten. Die Bettwaren-Hersteller wagten in diesem Jahr einen etwas anderen Auftritt als gewohnt, mit herabhängenden, halbtransparenten Gardinen an den Außenseiten und einem einladenden Eingangsportal samt hinterleuchteter Climabalance-Decke. Im Inneren erwartete einen dann angenehme Club-Atmosphäre mit bequemen Sesseln in lauschigen Ecken.
Entwicklungen und Trends
Was kristallisierte sich auf der Messe im Haustextil-Sektor denn nun als Trend heraus? Da ist einmal der offenkundige Wunsch der Konsumenten nach dem Besonderen. Nicht alle Verbraucher, aber immer mehr sind das billige Einerlei, das Beliebige leid. Sie wünschen das Besondere und sind sogar bereit, dafür etwas mehr auszugeben. Wenn sogar Metro-Einkäufer auf der Suche nach höherwertigerer Ware sind, dann will das was heißen. Daran schließt sich die Entwicklung an, keine Einzelteile mehr zu verkaufen, sondern so genannte Stories. Das können Farbthemen sein, die man als Endkunde miteinander kombinieren kann, oder verschiedene Artikel, die sich lifestyle-mäßig ergänzen. Der Kunde suche Orientierung und Hilfestellung bei der Gestaltung seiner Wohnung, hieß es auf der Messe.
Und ein Megatrend ist die kompetente Warenpräsentation in Form von Flächenkonzepten am POS, die man als Konsequenz auf den Lifestyle-Aspekt sehen kann. Einige Unternehmen arbeiten bei ihren Partnern im Handel bereits damit, und das mit großem Erfolg. Die Flächenproduktivität kann mit ansprechend dekorierter Ware, welche die Aussage und Kompetenz des Sortiments transportiert, nachhaltig gesteigert werden - zum beiderseitigen Vorteil von Handel und Industrie. In Frankfurt griffen nun weitere Firmen dieses Thema auf und versuchen so die Zusammenarbeit mit dem Handel zu intensivieren. Die Modebranche hat vorgemacht, wie es gehen kann. Allerdings ist es nicht damit getan, bloß ein Möbel aufzustellen und mit Ware zu bestücken. Wer nicht im Stande ist, dem Handel eine verlässliche Warenlogistik zu bieten, sollte das Thema lieber erst einmal zu Seite schieben und seine Hausarbeiten machen.
Bei Bettwaren schließlich bringen die Hersteller zunehmend Farbe ins Spiel. Diese Entwicklung, das eintönige Weiß der zum Teil hochpreisigen Artikel optisch aufzuwerten, zeichnete sich schon im vergangenen Jahr ab, als zum Beispiel Paradies seine Hochwert-Artikel mit Swarovski-Steinen aufpeppte.
Das setzte sich auf dieser Messe fort mit Uni-Betten in poppigen Farben bei Centa-Star bis zu feinsten Seiden-Jacquards wie bei Billerbeck. Auch Kirchhoff geht bei den Bettwaren der Joop-Lizenz den farbigen Weg. An die Heimtextil schloss sich fast nahtlos die Kölner Möbelmesse an. Ausführlich wird Haustex in der März-Ausgabe darüber berichten. Aber soviel sei schon gesagt: Die gute Stimmung in Frankfurt setzte sich in Köln fort. Zwar fuhr der Messe am Donnerstag und Freitag der Orkan Kyrill in die Parade, mit der Folge, dass zwischenzeitlich bei der Bahn gar nichts mehr ging. Dennoch konnte die Zahl der Besucher mit insgesamt etwa 115.000 (darunter rund 34.000 Endverbraucher am Publikumswochenende) knapp gehalten werden.
Viele Aussteller von Matratzen und Lattenrosten hatten vor der Messe an der Weiterentwicklung ihrer Produkte gearbeitet. Auch hier ging der Trend zur höherwertigen Matratze, zum kompletten Schlafsystem. Boxspringbetten geraten zunehmend in den Fokus der Produzenten. Es gibt mutige Aussagen, dass die skandinavische Form des Schlafens in wenigen Jahren die Bedeutung haben wird, die heute (noch) Wasserbetten haben.
Wenig bis gar keine Bewegung gab es jedoch bei ergänzenden Sortimenten in der Halle 9. Bekanntlich hatten im letzten Jahr, dem ersten Jahr der Messe mit der Halle als Ausstellungsort für das Thema Schlafen, auch Bettwaren-Firmen wie Sanders oder Kirchhoff ihr Sortiment ausgestellt. Beide Unternehmen waren mit ihrer Teilnahme sehr zufrieden und auch in diesem Jahr wieder dabei. Aber außer ihnen kam kein namhaftes Unternehmen dazu. Die nächste Heimtextil findet vom 9. bis 12. Januar 2008 statt.
aus
Haustex 02/07
(Wirtschaft)