Umsatzrückgang durch Exportsteigerungen kompensiert

Uzin investiert in Auslandsgeschäft und Service

Durch erhebliche Zuwächse im Exportgeschäft konnte Uzin 2000 im vergangenen Jahr ein leichtes Umsatzplus verzeichnen. Inlandsgeschäft und Konzernergebnis entwickelten sich hingegen rückläufig. Durch eine konsequente Anpassung von Produkten, Vertrieb und Service an neue Kundenanforderungen will der Verlegewerkstoff-Hersteller künftig auch auf dem deutschen Markt wieder zulegen.

Die Uzin-Führungsmannschaft zog auf der Domotex in Hannover eine erste Bilanz unter das abgelaufene Geschäftsjahr 2000. Obwohl die endgültigen Ergebnisse noch nicht vorlagen, ließen die Zahlen für die ersten 9 Monate doch eindeutige Tendenzen erkennen: Der Umsatz stieg in dieser Zeit auf 145 Mio. DM gegenüber 142,4 Mio. DM im Vergleichszeitraum. Das Konzernergebnis vor Steuern ging gleichzeitig von 16,4 auf 11,7 Mio. DM zurück. Nach Steuern verzeichnete das Unternehmen einen Ergebnisrückgang von 9,4 auf 6,1 Mio. DM. Der Auslandsanteil am Umsatz kletterte von 29 auf 32 %.

Umsatzrückgang im Inland

Vor diesem Hintergrund rechnet der Verlegewerkstoff-Hersteller für 2000 insgesamt zwar ebenfalls mit einer leichten Umsatzsteigerung - diese wird sich allerdings ausschließlich aus Zuwächsen im Export ergeben. Im Inlandsgeschäft erwartet Uzin einen Umsatzrückgang um 2 bis 3 %, den Vorstandsvorsitzender Dr. H. Werner Utz in Hannover auf die rückläufige Bau- und Sanierungstätigkeit in den neuen Bundesländern sowie auf steigende Rohstoffpreise zurückführte. Für 2001 kündigte er Preiserhöhungen von 4 bis 6 % an.

Deutliche Steigerungen im Exportgeschäft

Im Exportgeschäft wird für 2000 hingegen ein Umsatzplus von rund 10 % prognostiziert. Die größten Zuwächse konnte der westeuropäische Vertriebsbereich verzeichnen, gefolgt vom ost- und nordeuropäischen. "Insgesamt lag ein Schwerpunkt der Uzin-Aktivitäten im Jahr 2000 im Ausland", erklärte Utz auf der Domotex. In Polen wurde für 8 Mio. DM ein neues Trockenmörtelwerk aufgebaut. In Schanghai investierte das Unternehmen im Rahmen eines Joint-Ventures 1,3 Mio. DM in ein Werk zur Herstellung von Trockenmörteln und Klebstoffen.

Für das laufende Jahr wurden weitere Investitionen im Ausland angekündigt. In Soissons nahe Paris entsteht derzeit ein neues Trockenmörtelwerk für rund 11 Mio. DM, das ab 2002 den französischen und englischen Markt versorgen soll.

Weiterer Ausbau von Vertrieb und Service

Die Investitionen im Inland konzentrierten sich 2000 im wesentlichen auf die Bereiche Vertrieb und Service. Dies schlug sich unter anderem in einem Zuwachs der Beschäftigtenzahl auf insgesamt 404 Mitarbeiter nieder. Am Unternehmenssitz in Ulm wurde zudem mit dem Aufbau einer neuen, modernen Logistikzentrale begonnen. Das Kompaktlager mit einem Investitionsvolumen von 30 Mio. DM soll im Juli 2001 in Betrieb gehen.

Außerdem verstärkte der Verlegewerkstoff-Hersteller sein Engagement im Segment neue Dienstleistungen - unter anderem im E-Business-Bereich durch die Gründung der Internet-Dienstleistungsgesellschaft Artiso. Darüber hinaus wurden die Beteiligungsgesellschaften personell aufgestockt - vor allem die Handwerksmarketing-Agentur AMSD. Als "sinnvolle Ergänzung" des angestammten Angebots bezeichnete Utz auch die 66-prozentige Beteiligung am Werkzeug- und Maschinenhersteller Wolff.

Utz erwartet Trendwende auf dem deutschen Markt

In nächster Zukunft rechnet Utz auch auf dem deutschen Markt wieder mit Zuwächsen: "Zum einen zeichnet sich ein Ende der seit Jahren rückläufigen Zahlen im Neubau ab. Zum anderen scheint sich die Konjunkturentwicklung günstig auf den privaten Verbauch im Renovierungsbereich auszuwirken."

Mit einem weiteren Ausbau des Bereichs Handwerksmarketing, einem modernen Serviceangebot und der Entwicklung zeitgemäßer Produkte will Uzin das deutsche Bodenlegergewerbe dabei unterstützen, sich auf die veränderte Marktsituation und die gestiegenen Erwartungen des Endverbrauchers einzustellen. Davon soll auch der Verlegewerkstoff-Hersteller profitieren.

Entwicklungschef und Vorstandsmitglied Dr. Roland Krieger sowie AMSD-Geschäftsführer Klaus Stolzenberger stellten auf Domotex und Bau entsprechende Angebote vor.
aus Parkett Magazin 01/01 (Wirtschaft)