GEV-Stichproben-Untersuchung

Verlegewerkstoffe halten Emicode-Grenzwerte ein

EC 1 ausgezeichnete Produkte erfüllen die an sie gestellten Anforderungen geringster VOC-Emissionen. Sie werden zu Recht als "sehr emissionsarm" gekennzeichnet. Dies ist das wichtigste Ergebnis der jüngsten GEV-Stichprobenuntersuchungen.

Regelmäßig führt die GEV Kontrollprüfungen am Markt durch, um die Einhaltung der Einstufungskriterien zu überprüfen, auf die sich die Vergabe des geschützten Zeichens Emicode stützt. Bei der letzten Kontrolle wurden 20 Verlegewerkstoff-Stichproben von einem eigens dafür beauftragten Sachverständigen nach dem Zufallsprinzip aus dem Markt genommen und anonymisiert an zwei Institute zur Überprüfung gesandt.

Die Tests ergaben, dass die Proben mit nur einer Ausnahme die Kriterien der GEV-Einstufung erfüllten. Hinsichtlich der VOC-Emissionen trugen sogar alle untersuchten Produkte das EC 1-Zertifikat zu Recht. Relevante Konzentrationen sogenannter Hochsieder, die zu langanhaltenden Belastungen der Innenraumluft führen können, wurden nicht nachgewiesen.

Lediglich in einem Fall ergab die zusätzlich durchgeführte Prüfung auf K-Stoffe, also krebserzeugende oder krebsverdächtige Stoffe eine leichte Abweichung. Der Messwert für Acetaldehyd lag bei einer Spachtelmasse bei 65 Mikrogramm pro Kubikmeter und in der Wiederholungsmessung bei 55 Mikrogramm pro Kubikmeter, womit der GEV-Grenzwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter knapp verfehlt wurde. Dem Hersteller der betroffenen Spachtelmasse droht nun der Lizenzentzug. Außerdem muss er die Prüfkosten tragen.

Zum Vergleich der Messergebnisse wurden fünf Klebstoffproben doppelt analysiert, also von beiden Laboren. Alle fünf Prüfmuster unterschritten dabei bei beiden Untersuchungen die EC 1-Grenzwerte. Bei den ermittelten VOC-Werten gab es dagegen Unterschiede.

Die Ergebnisse belegen jedoch auch, dass bereits geringste Unterschiede in den Messungen zweier Labors an identischen Produkten Emissionsunterschiede von mehr als 300% (!) ergeben können. Je weniger Emissionen gemessen werden, desto größer ist der relative Unterschied. "Dies zeigt, dass der EC 1-Grenzwert für Klebstoffe mit 500 Mikrogramm pro Kubikmeter sinnvoll gewählt wurde", argumentiert die GEV.

Die Organisation will ihre Kontrolluntersuchungen weiter fortführen. Darüber hinaus lässt sie seit Dezember die Prüfmethode in einem europaweiten Ringversuch durch 22 renommierte Fachinstitute testen. Sobald die Ergebnisse vorliegen, werden sie veröffentlicht.
aus Parkett Magazin 01/01 (Wirtschaft)