Wasserbetten auf der imm cologne
Wichtigste Messe für diese Produktsparte
Köln - Fast alle waren da, nur die "Bodys" fehlten. Sämtliche etablierten Hersteller oder Großhändler von Wasserbetten präsentierten sich dem Fachpublikum und den Endverbrauchern auf der Kölner Möbelmesse in Halle 9. Bodytone aus dem belgischen Boom bei Antwerpen und Bodyform aus St. Augustin - trotz Namensähnlichkeit unternehmerisch völlig unabhängig - verfolgten die Fachmesse als Besucher. Dass das kein Gradmesser für wirtschaftliche Erfolge sein muss, bewiesen diejenigen aus der Branche, die über mehrere Jahre durch Abwesenheit geglänzt hatten. Firmen wie Akva Waterbeds oder Tilmans Trading International (TTI) kamen nach schöpferischer Messepause mit absoluten Neuheiten auf den Markt.
Wir möchten weg vom Preisvergleich, weg vom Schwerpunkt Technik in der Außenwirkung. Jetzt muss Optik im Vordergrund stehen, hier ist Individualität gefragt". Geht es nach Lars Brunsø, Managing Director des dänischen Traditionsunternehmens Akva Waterbeds, würde eine neue Epoche im Wasserbettenmarkt beginnen. Der Firmenchef meint: "Wir haben uns jahrelang mit Technik und Verarbeitung beschäftigt. Die Zukunft liegt im Design." Sein Tipp für die Händler: Im Studio zwei verschiedene Bereiche einrichten. So könne man Produkte präsentieren, die erklärungsbedürftig seien, zum anderen Betten "fürs Auge" zeigen, die einfach nur gefallen. Für Akva Waterbeds war die imm ein sehr positives Erlebnis: "Mit einem neuen Standkonzept konnten wir viel Aufmerksamkeit der internationalen Fachpresse und des Fernsehens auf uns ziehen - auch dank der Nominierung für den Designpreis der Möbelmesse, den Interior Innovation Award. Wir sind daher sehr zufrieden mit der Messe und können auch einige Händler als Neukunden begrüßen," ergänzte Mitarbeiterin Carina Graae Rasmussen.
Weg von Technik - hin zum Design
Schwerpunkt Design war auch Thema des belgischen Herstellers Profine. Kombiniert mit Komfort - so zum Beispiel einem Wasserbett mit ausfahrbarer TV- und Hifi-Anlage im Fußteil-Bereich - fesselte das Unternehmen mit seinen Exponaten fast ununterbrochen interessierte Besucher an seinen Stand. "Die Messe war sehr international", zeigte sich Stefan Moens von der Geschäftsleitung erfreut. "Wir konnten unsere Neuigkeiten der ganzen Welt vorstellen."
Voller Euphorie berichtete denn auch Siegfried Merz von WigWam Wasserbetten über den Messeauftritt. "Wir haben zum ersten Mal in Köln ausgestellt, vorher nur in Frankfurt, und ich muss sagen, es war für uns die bisher erfolgreichste Händlermesse." Merz und sein sechsköpfiges Team waren ständig beschäftigt: "Unsere Wasserbetten wurden super geordert, auch sehr stark nach Korea und in die Türkei. Unsere neuen Viscospring-Supermatratzen sind von Großanbietern sofort platziert worden."
"Endlich steht eine Vielzahl von Interessenten wieder zu Qualität, wir hatten am Messestand viel zu tun," freuten sich Markus Korbas, Tina Jürgenpaschedag und Alexander Schumacher von der Firma Vontana. Tasso Betten "made in Germany" seien stark nachgefragt worden, "die imm war in diesem Jahr sehr erfolgreich."
Das Unternehmen aus Oer-Erkenschwick nutzte die Möbelmesse dazu, sein Niveau-System vorzustellen, ein Ausgleichssystem, mit dem sich die Füllmengen serienmäßig an unterschiedliche Körpergewichte anpassen können. "Unerlässlich für Hotels, Wellness und Regenerationszentren, wo Betten von unterschiedlichsten Menschen genutzt werden," berichtete Korbas. Das System sei patentrechtlich geschützt und werde derzeit ausschließlich von der Firma Vontana angeboten.
Optik: Viel Effekt mit wenig Mitteln
Individualität und Qualität zeigte wie gewohnt das südhessische Unternehmen Wohnform mit seinen drei Produktlinien Day-Bett, Night-Bett und Wasserbett. Die als "Schaufenster" gestaltete Präsentation machte deutlich, wie man mit einem textilen Bett, passender Bettwäsche und ausgesuchten Accessoires auf relativ einfache Weise ein Stimmungsbild für den Schlafraum schaffen kann. Dass die emotionale Kundenansprache ihre Wirkung nicht verfehlt, konnten Axel und Nicola Ludwig nicht zuletzt an den für Endkunden offenen Besuchertagen feststellen: "Die Stimmung der Handelspartner war sehr gut, was zu zahlreichen Ausstellungs-Plazierungen direkt auf der Messe führte."
"Eine Supermesse", resümierte Hans Kreemers von Tilmans Trading International (TTI). Er bescheinigte der imm ein gutes Niveau, bei dem internationale Kontakte geknüpft und gepflegt werden konnten. "Unsere Neuheiten kamen gut an", berichtete auch Unternehmenschef Etienne Tilmans. Durch die Alleinstellungsmerkmale wie die 5-Zonen-Matratze, das 4D-Vinyl, die neue Vibrationsmatte zum Relaxen und Wachwerden, neue Auflagen sowie das durch Preisleistung imponierende neue Auflagedruck-Messsystem, das das ENISDA-Institut exklusiv am TTI-Stand präsentierte, fühlten sich zahlreiche Besucher an den Stand des belgischen Unternehmens gezogen, das erst kürzlich Mitglied im Fachverband Wasserbett e.V. geworden war.
Komfort total: Semi-Softsider
Als Fachverbands-Kollege präsentierte sich Rainer Richter mit seinen Smartsleep-Produkten mit einer erweiterten Sortimentspalette. Das noch junge Unternehmen mit dem Wasserbett-erfahrenen Firmenchef bietet ein Beispiel für bezahlbare und gefällige Modellvielfalt - Made in Germany. Mit dem neuen TÜV Toxproof-Siegel und Mesamoll-Vinyl als Option bietet Smartsleep dem Endkunden nachvollziehbare Kriterien für Qualitätsverarbeitung.
BluTimes, ebenfalls im Fachverband Wasserbett engagiert, zeigte verschiedene Neuerungen parallel zum traditionellen Voll-Wasserbett. Zu nennen sind hier der Semi-Softsider, ein Wasserbett mit dem unerreichten Liegekomfort des Hardside-Bettes und dem Ausstiegskomfort eines Softsiders, sowie die innovative Gelmatratze mit variabel einstellbarem Beruhigungsgrad. "Mit diesen Produkten kann der Bettenfachhändler, selbst wenn sein Schwerpunkt bei Wasserbetten liegt, auch die Kundenwünsche erfüllen, die nicht hundertprozentig auf die Wassermatratze abzielen", berichtete Vertriebsbeauftragter Andreas Steffen. Neuerung in der Unternehmensorganisation: Die Produkte des bisherigen Vertriebspartner-Unternehmens Betttotal, wie die Matratzen Aqua-Spring oder Aqua Foam, sind seit 1. Januar eigenständige Schiene direkt im BluTimes-Sortiment.
"Plus" für Fachverbands-Mitglieder
Weiteres Fachverbandsmitglied "im Bunde" auf der imm: Der Wasserbett-Zubehörlieferant BM Europe. Das Unternehmen aus den Niederlanden demonstrierte außerordentliches Engagement für den Verband und den Erfolg von dessen Mitgliedern. So bietet BM Europe eigens für diese seinen Konditionierer (100 und 250 ml) optional mit dem Label des Fachverbandes an. Wim Kemperman: "Dadurch entfällt für den Händler eine Preiskonkurrenz, er demonstriert Kompetenz und hat ein Qualitätsprodukt."
Zudem hat BM Europe für die Mitglieder des Fachverbandes Wasserbett eine Broschüre für Wasserbett-Pflegemittel entwickelt, die mit Namen und Adresse jedes Händler-Mitgliedes lieferbar ist.
"Wir zeigten Hochwertiges zum guten Preis, und genau das war gefragt." Dipl.-Ing. Joachim Wagner von RWM aus Olching sah sich in seinem Produkt- und Verkaufskonzept bestätigt. Im Vordergrund auf seinem Stand: Unter anderem das Produkt "Revive" - von der Handhabung ideal für den Hotelbereich. Die Endverbraucher-Tage, so Wagner, hätten gezeigt, dass beim Verkauf von besonderen Systemen die Beratung wichtiger sei denn je. "Wir gehen mit Elan in ein positives neues Jahr.
Das trifft auch auf reckertwerkstattmöbel zu - trotz ähnlicher Schreibweise (rwm) nicht zu verwechseln mit RWM. Für das Borkener Unternehmen war die Präsenz in Köln "ein voller Erfolg, trotz kurzfristiger Entscheidung." Martin Reckert und sein Team konnten neue Kontakte knüpfen, alte Verbindungen pflegen - und natürlich auch auf das hauseigene Event "Zukunft Schlafplatz" vom 16. bis 19. März hinweisen. Über die Organisation der imm äußerte sich der Firmenchef positiv: "Das Messe-Konzept, Thema Schlaf in Halle 9, geht auf."
Voller Erfolg für Carbon Heater
"Neue Händler sind wieder auf dem Vormarsch", beobachtete Holger Franke, Vertriebsleiter Deutschland des dänischen Herstellers Jorck & Larsen. Der in Sachen Wasserbetten erfahrene Unternehmer berichtete von reger Standfrequenz zumindest an den Anfangstagen der Messe und von positiver Stimmung. Einer der Trümpfe bei den unter dem Namen "Mermaid" etablierten Wasserbetten: Die TÜV-Dauerhaltbarkeitsprüfung der Softside-Umrandung.
Guter Laune fuhr auch das Team des Unternehmens T.B.D. nach Hause ins schwäbische Villingen-Schwenningen: Der Hersteller der als "Carbon Heater" bekannten Wasserbett-Heizungen zählte zahlreiche Besucher an seinem Stand, an dem auch Anregungen für kommende Entwicklungen gerne entgegengenommen wurden. Andrejel Zajac von der Betriebsleitung: "Wir haben durchweg positive Resonanzen erfahren, es war ein voller Erfolg. Die Einführung der neuen digitalen Heizung iq Carbon verlief fast schon überwältigend. Die ersten Großserien sind bereits komplett ausverkauft, so dass die Verfügbarkeit über die bekannten Vertriebsschienen für den Fachhandel gesichert ist. Nach aktuellem Stand wird sich die Stückzahl verdoppeln, und wir konnten unsere Marktposition nicht nur festigen, sondern Grundsteine für weitere Märkte in Belgien, den Niederlanden und der Schweiz setzen."
Medien-Highlight war unter anderem das über Abbco Schlafsysteme präsentierte Aquasurround-System von Alexander Hantke. Das Klangwasserbett, das sich in Aufbau und Wirkung von Impulsgebern im Bett oder "Body-Shaker-Systemen" unterscheidet, wird seit 1995 produziert. Die atemberaubende Wasserbett-Umrandung in LED-Technik faszinierte auch die Jury des hit guide der imm cologne, in dem sich das Produkt letztlich wiederfand. Die Folge: Weitreichendes Medieninteresse aller namhaften Fernsehsender - von ARD, ZDF, Vox bis zu RTL und anderen. "Die imm hat sich endgültig als wichtigste Messe für das Wasserbett-Segment etabliert", befand Alexander Hantke. Das Bestreben, das Schlafzimmer weg vom Schlafkammer-Image hin zur Wohlfühloase zu gestalten, finde immer mehr Resonanz und Niederschlag im Endverbraucher-Interesse.
aus
Haustex 03/07
(Wirtschaft)