Internationaler Branchentreffpunkt zog Top-Entscheider an
Veranstalter ziehen positives Fazit
Die weltweit wichtigste Bodenbelagsmesse Domotex hat auch 2007 wieder einmal die Boden-Fachleute in Hannover zusammen geführt. Für das Boden verlegende Handwerk wurde in Niedersachsen einiges geboten: In den ersten Hallen waren dies die textilen und elastische Bodenbeläge. Profile, Werkzeuge, Verlegewerkstoffe und Verlegezubehör standen in den Hallen 7, 8 und 9 neben den Parkett- und Laminatherstellern im Mittelpunkt. Die Messegesellschaft zeigte sich mit der auf 44.000 gestiegenen Besucherzahl (gegenüber 43.855 im Vergleichsjahr 2005) zufrieden.
Der Branchentreffpunkt Domotex punktete einmal mehr mit seiner Internationalität und dem großen Anteil an hochkarätigen Entscheidern. Immerhin 60 % der Messebesucher (Vergleichsjahr 2005: 56 %) waren aus dem Ausland nach Niedersachsen gekommen. Die meisten Aussteller zeigten sich mit dem Verlauf der Domotex 2007 zufrieden. Es herrschte insgesamt eine überaus positive Grundstimmung, getragen von den Umsatzzuwächsen im zweiten Halbjahr 2006 in Deutschland. Als einer von vielen brachte es Wolfgang Stauf vom gleichnamigen Verlegewerkstoffhersteller auf den Punkt: "Wir haben die Talsohle endlich durchschritten."
Das leidige Thema "Domotex versus BAU" wurde weniger häufig diskutiert als in den Vorjahren. Möglicherweise haben die meisten Aussteller dort mittlerweile ihren persönlichen Weg gefunden. Interessant: Während der Domotex hörte man über die Domotex viel Positives. Erst auf der BAU sprachen - vor allem reine BAU-Aussteller - von den leeren Gängen in Hannover.
Doppelter Messeauftritt
Diesmal gab es eine Reihe von Ausstellern, die sich nicht zwischen Domotex und BAU entschieden hatten, sondern jeweils in Hannover und in München ausstellten - gerade bei Profilen und Werkzeugen. Als Begründung hörte man häufiger, dass viele der Kunden aus Norddeutschland eher die Domotex ansteuern und viele aus Süddeutschland die BAU. Da man beide Zielgruppen erreichen wolle, wurde die Investition in zwei Messestände und zwei Messeteams nicht gescheut. Diese Aussteller bemängelten, dass die Kunden auf der Domotex nicht jedes Jahr das gleiche Programm geboten bekämen, da "einige Zugpferde bei den Ausstellern den 2-Jahres-Rhythmus bevorzugen". Dies würde die Domotex abwerten. Ein gänzlich anderes Besucherverhalten scheinen viele ausländische Besucher der beiden Leitmessen an den Tag zu legen. Viele Aussteller wussten zu berichten, dass die internationalen Besucher BAU und Domotex gleichermaßen besuchen. Bei den Verlegewerkstoffen fiel auf, dass bis auf Mapei und Wakol/Loba die großen Anbieter durch Abwesenheit glänzten. Mit kleinen Ständen bzw.Meetingpoints für Kunden waren Stauf, Ibola sowie mit einem Kooperationsstand Adesiv vertreten. Viele kleinere und mittlere Aussteller wünschten sich eine regelmäßige Präsenz der großen Anbieter.
Leichter Besucherzuwachs
Die offizielle Statistik der Deutschen Messe verzeichnete für die Domotex 2007 mit ihren 12 Messehallen einen leichten Anstieg der Besucherzahlen auf 44.000 Fachbesucher. Vergleichswert ist für die Messegesellschaft das Jahr 2005, als ebenfalls parallel die Messe BAU in München stattfand. Vor zwei Jahren waren 43.855 Besucher nach Hannover gekommen. Was für viele Domotex-Aussteller noch wichtiger ist: Der Anteil der ausländischen Besucher nahm erneut zu - von 56 % im Jahr 2005 auf 60 % in diesem Jahr. Von den insgesamt 26.300 ausländischen Gästen kamen knapp zwei Drittel aus Europa. Mehr Interessenten kamen unter anderem aus Italien, Frankreich und Polen. Erfreulich war aus Sicht der Veranstalter auch das Plus bei den amerikanischen Fachbesuchern: Ihre Zahl stieg um 15 % auf 2.300.
Dabei profitiert die Domotex seit geraumer Zeit "eher von der Qualität, denn von der Quantität der Messebesucher". In der Besucherbefragung der Veranstalter erklärten 71 % der Fachbesucher, dass sie zur Führungsebene ihres Unternehmens gehören. Nach Hannover kommen traditionell vor allem Industrievertreter sowie Groß- und Einzelhändler der Bodenbelagsbranche. In diesem Jahr sollen den Umfragen zufolge mehr Holzfachhändler, aber auch zusätzliche Vertreter von Einrichtungs- und Möbelhäusern vor Ort gewesen sein.
Mehr Aussteller als 2005
Weitaus deutlicher als der Besucherzuwachs ist den Gesamtstatistiken zufolge das Plus bei den Ausstellern ausgefallen. Die Zahl der Aussteller erhöhte sich auf 1.360 (2005: 1.244) Unternehmen, die eine Netto-Ausstellungsfläche von 91.500 qm (90.142 qm) belegten. Dabei kamen 80 % aller Aussteller aus dem Ausland. Einmal mehr nahm Belgien mit 98 Unternehmen die Spitzenposition ein, gefolgt von der Türkei und den Niederlanden.
aus
FussbodenTechnik 01/07
(Wirtschaft)