Eklat zwischen Unilin und Faus

Standräumung nach Einstweiliger Verfügung


Zu einem handfesten Eklat zwischen Unilin Flooring (Marke Quick-Step) und Faus kam es gleich am ersten Tag der Domotex. In einer Einstweiligen Verfügung wurde dem spanischen Hersteller vorgeworfen, Laminatböden für die leimfreie Verlegung zu zeigen, die gegen ein Patent von Unilin verstoßen. Sämtliche Exponate mussten daraufhin beseitigt werden, wobei teilweise die Brechstange zum Einsatz kam.

Als Lizenznehmer von Välinge Innovation - und das bereits seit Jahren - verstanden die Spanier die Welt nicht mehr: "Hatten Välinge und Unilin nicht gerade erst ihre Absicht bekundet, alle anhängigen Rechtsstreitigkeiten beizulegen und die jeweiligen Ansprüche anzuerkennen?"

Die Geschehnisse haben eine Vorgeschichte: Unilin und Faus hatten bereits früher als Patentinhaber kooperiert. Als dann das belgische Unternehmen durch den amerikanischen Mohawk-Konzern übernommen wurde, kam es mit den Spaniern zu Interessenkonflikten in den USA. Faus sieht dort unter anderem seine Patentrechte im Bereich dekorsynchroner Oberflächen verletzt. Die Angelegenheit spitzte sich zu, als in die gerichtliche Auseinandersetzung Unilin-Kunden einbezogen wurden.

Inzwischen hat das Hamburger Landgericht die einstweilige Verfügung gegen Faus aufgehoben. Nach Mitteilung des spanischen Herstellers wurde Unilin Flooring zur Übernahme der Verfahrenskosten verurteilt. Außerdem sei entschieden worden, dass Unilin "die der Firma Faus aus diesem Verfahren entstandenen Kosten übernehmen muss".
aus Parkett Magazin 01/07 (Wirtschaft)