25 Jahre Estella
Marktoffensive im Zeichen des Marken-Jubiläums
Neustadt/Aisch - "Die Marke Estella zählt zu den top-five unter den Bettwäsche-Lieferanten in Deutschland", so die im Haustex-Gespräch von Helmut Kühnl, Alleininhaber von "Estella Ateliers - Die besondere Bettwäsche GmbH" und Estella-Geschäftsführer Michael Mosch getroffene Feststellung zur Bestimmung der Marktposition. Vor 25 Jahren eingetragen und inzwischen in 28 Ländern geschützt, steht die Marke für eine im oberen Preisbereich angesiedelte Fachhandelskollektion, "deren Überzeugungsleistung gegenüber dem Verbraucher durch den ständigen Qualitätsnachweis geschieht."
Dergestalt hat sich Estella z.B. die Marktposition als führender Hersteller von Bettwäsche in Interlockjersey erarbeitet, demzufolge sich dieses Angebotssegment auch als umsatzstärkstes erweist. Pro Kollektion, die zweimal im Jahr erneuert wird, gibt es - Interlockjersey und Satin zusammengenommen - 40 neue Artikel. Hinzu kommen noch die in Mako-Satin gehaltenen Neuheiten der seit drei Jahren zusätzlich kreierten Happy Hours-Kollektion als Zweitmarke. Deren im Design differenziertes Angebot wendet sich speziell an eine jüngere Zielgruppe.
Dass Estella zu den führenden Marken auf dem Bettwäschemarkt gehört, belegt auch die Leistungs- und Lieferfähigkeit: Die Bettwäsche-Jahresproduktion beläuft sich aktuell auf über eine Million Garnituren sowie auf rund 300.000 Spannbetttücher. Hauptexportländer sind die Benelux-Staaten, Österreich, die Schweiz, Japan und Russland. Mehr als die Hälfte des Umsatzes auf dem Binnenmarkt erzielt das Unternehmen mit Partnern des autorisierten Fachhandels. Stabile Geschäftsbeziehungen bestehen auch zu Versendern, Kaufhaus-Konzernen und Möblern als unverzichtbare große Abnehmer. "Wir drehen ein großes Rad", wie Firmeninhaber Helmut Kühnl das Potenzial beschreibt, mit dem die Marke über Jahrzehnte konstant am Markt präsent ist.
Die in den zurückliegenden 25 Jahren erfolgte Profilierung der Marke Estella spiegelt sich vor allem in der Firmengeschichte des Herstellers wider. Denn eigentlich reichen die Wurzeln bis ins Jahr 1948 zurück, als Josef Kühnl (gest. 1991) - Vater von Helmut Kühnl - seinerzeit eine Lohnstickerei und Bettwäschefabrik gründete. Der Betrieb agierte fortan überaus erfolgreich im Bereich der Haustextilienfertigung. Im Zuge rechtzeitiger Marktanpassung erfolgte 1978 einhergehend mit Produkt-Spezialisierung eine Splittung des Unternehmens. So entstanden die fortan mit Objektausstattung befasste Fränkische Bettwarenfabrik (FBF) GmbH und die Stella Bettwäschefabrik, die seit 1997 unter "Estella Ateliers - Die besondere Bettwäsche GmbH" firmiert. Jetzt sind sie Teil der vor zehn Jahren gebildeten HK Holding AG, der noch die Holding-Verwaltungs GmbH, Erbelle GmbH, der belgische Bettwäschehersteller Twente Group n.v., Fränkische Bettwarenfabrik GesmbH Salzburg, stella s.r.o. Pribram in der Tschechischen Republik und PPU stella Sp. z.o.o. in Polkowice/Polen angehören, wo wie auch in Pribram bedeutende Kapazitäten zur effizienten Bettwäschekonfektion geschaffen wurden. Die HK Holding AG beschäftigt insgesamt 218 Mitarbeiter - davon 85 bei Estella Ateliers - und tätigte in 2006 bei leichtem Plus gegenüber dem Vorjahr einen Jahresumsatz von insgesamt 48 Mill. Euro. Alleinaktionär ist Helmut Kühnl; das Eigenkapital der HK Holding beläuft sich auf über 25 Mill. Euro. Kühnl: "Alle Einzelunternehmen der AG schreiben schwarze Zahlen."
"Die Marke ist unser Kapital", wird seitens des Unternehmens unterstrichen. "Groß gemacht" worden sei die Marke in der zweiten Hälfte der zurückliegenden 90er Jahre nicht zuletzt mittels Endverbraucherwerbung z.B. in Publikumszeitschriften wie Brigitte oder Schöner Wohnen. "Auch von daher kommt unser guter Name", resümiert Geschäftsführer Michael Mosch, der die Geschicke dieses größten Einzelunternehmens der HK Holding seit 23 Jahren bezüglich Produktentwicklung und Vertrieb mitbestimmt; "gemeinsam mit den Handelspartnern wollen wir dort wieder anknüpfen und entsprechende Aktionen ins Leben rufen." Perspektivisch haben solche bereits das kommende Herbst- und Wintergeschäft begleitende Werbeaktivitäten neben der Umsatzsteigerung auch zum Ziel, Estella zur Premiummarke rund ums Schlafen zu machen, die sich weiterführend dann zur Lifestylemarke entwickeln könnte. Der Weg dahin ist mit der Vergabe von Lizenzen - Sanders/Künsemüller für Bettwaren und Hukla für Matratzen - eingeschlagen. Wird doch eigener Ansicht nach Estella als die Wohnmarke schlechthin gesehen. Rund 160 dem Flächenkonzept entsprechende Shops sind bereits am POS eingerichtet. Man sei auf der Suche nach weiteren Partnern und bestrebt, künftig noch stärker Lizenzen zu vergeben.
Das Jubiläumsjahr hat das fränkische Unternehmen schon vergangenes Jahr eingeläutet mit der Vorstellung des optisch aufgewerteten Marken-Logos, das jetzt als klarer, dominanter Schriftzug in Silber und Heißfolienprägung den Bettwäscheverpackungen das neue Gesicht gibt. Was nun genauso als Beleg zu werten ist für die Bemühungen um Marken-Relaunch. Estella will erklärtermaßen "jünger" werden. Darauf zielt auch die zur Heimtextil 2007 vorgestellte designerische Differenzierung innerhalb der Kollektion nach den Stimmungsthemen Tête à Tête, Date, Flirt, Rendezvous, Affairs und Liaison sowie Vernissage ab. "Das Geld ist gut angelegt", befindet Estella-Inhaber Helmut Kühnl mit Blick auf den dafür betrieben finanziellen Aufwand; das Angebot nach Stimmungsthemen habe sich als "äußerst verkaufsstark" erwiesen.
Den Effekt auch im Sinne der Handelspartner umzusetzen, werden seit Februar Deko-Pakete angeboten (www.estella.de): Stoffbanner, Fensteraufkleber, Patentaufsteller, Themenprospekte, eine DVD zur Kollektionsvorstellung im Laden, Tragetaschen.
Es gibt ein Deko-Paket mit ausgewählten Artikeln der Estella-Bettwäscheofferte Frühjahr/Sommer und zwei Varianten zum Stimmungsthema Vernissage, deren Dessins - auf Mako-Satin gedruckte Bilder nach Motiven der Maler Gustav Klimt, Monet und Vincent van Gogh - als weltweit erster digitaler Seriendruck von Bettwäsche entstehen. Im Zusammenhang mit den Deko-Paketen ist ein Deko-Schaufensterwettbewerb ausgeschrieben. Mit Verkäuferinnen-Seminaren werden die der Vermittlung fundierter Fachkenntnisse dienenden, in der Estella-Tradition stehenden Veranstaltungen wieder belebt; das erste fand im April mit guter Resonanz statt, weitere stehen im September/Oktober an.
Anfang dieses Monats hat das fränkische Unternehmen eine Direktmailing-Aktion gestartet, die - um Zielgruppen flächendeckend zu treffen und Kaufanreize zu schaffen - jeweils zwei Bettwäscheartikel der Design-Schwerpunkte Elegance, Classic und Avantgarde herausstellt.
"Ein großer Ballon" - O-Ton Helmut Kühnl - werde im August/September als Jubiläumsvorhaben in Umsetzung der Direktmarketing-Strategie aufgelassen: Deutschlandweit sollen Estella-Prospekte mit ausgewählten Dessins der aktuellen Bettwäschekollektion auf eine Million Briefkästen verteilt werden.
aus
Haustex 05/07
(Wirtschaft)