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Milliken Carpets: Interview mit Mary-Lorraine Hughes, Morag Girdwood, Carol Appleton, Nick Rocholl
FussbodenTechnik: Milliken ist hierzulande eine unbekannte Größe. Wie müssen wir uns das Unternehmen vorstellen?
Nick Rocholl: Milliken ist eines der weltweit größten familieneigenen Textil- und Chemie-Unternehmen mit rund 12.000 Mitarbeitern in verschiedenen Werken innerhalb und außerhalb der USA. Der Konzern zeichnet sich durch seine Stabilität aus: Seit seiner Gründung 1865 ist er in Privatbesitz und es gab in den mittlerweile über 150 Jahren seines Bestehens nur vier Vorstandsvorsitzende. Roger Milliken selbst hat nach mehreren Jahrzehnten den Vorstandsvorsitz abgegeben, ist aber noch Aufsichtsratsvorsitzender. Er war stets seiner Zeit voraus, hat frühzeitig in neue Technologien investiert und war Vorreiter bei den Themen Umwelt, Nachhaltigkeit und Recycling.
FT: Und in welchem Umsatz macht sich die Größe von Milliken bemerkbar?
Rocholl: Das kann ich Ihnen leider nicht sagen. Milliken hat noch nie irendwelche finanziellen Kennzahlen veröffentlicht, ist als privates Unternehmen auch nicht dazu verpflichtet.
FT: Ist Milliken denn profitabel?
Rocholl: Auch dazu kein Kommentar. Was ich sagen kann, dass wir mit den erforderlichen Ressourcen und Verantwortlichkeiten versehen sind, um unser Geschäft in Deutschland auf- und auszubauen.
FT: Welche Rolle spielen Teppichfliesen innerhalb des Gesamtkonzerns?
Mary-Lorraine Hughes: Bodenbeläge sind einer der größten Bereiche bei Milliken, wobei wir nicht nur Teppichfliesen, sondern auch Schmutzfangsysteme herstellen. Beide liegen etwa gleichauf.
FT: Welche sind Ihre wichtigsten Absatzmärkte?
Hughes: An erster Stelle mit Abstand die USA. Danach kommt Europa, angeführt von Großbritannien, wo wir etwa 80% der europäischen Umsätze tätigen.
Morag Girdwood: Wir sind auf allen europäischen Märkten vertreten; in Großbritannien sind Teppichfliesen aber viel beliebter als in anderen Ländern, dort machen sie gut 40% aller textilen Bodenbeläge aus.
FT: Und Sie sehen noch Potenzial für Milliken in Europa?
Girdwood: Auf jeden Fall. Die Nachfrage nach Teppichfliesen steigt in ganz Europa. Fliesen bieten wegen ihrer Flexibilität eine optimale Lösung für Büroflächen mit Doppelböden. Und da immer mehr Bürogebäude entstehen, wächst die Fliese mit. Auch in der Gastronomie registrieren wir übrigens eine verstärkte Nachfrage nach Fliesen.
FT: Wie sind in Europa aufgestellt und in welchen europäischen Märkten sehen Sie die besten Perspektiven?
Girdwood: Generell ist Milliken international breit vertreten mit Werken in Nordamerika, Europa und dem Fernen Osten. Die europäischen Fliesen-Aktivitäten unterhalten ein Werk im nordenglischen Wigan und ist auf Vertriebsseite in allen EU-Ländern repräsentiert, zum Teil über eigene Organisationen, zum Teil druch Partner.
Wachstumsmärkte sind vor allem die osteuropäischen Länder, weil dort viel gebaut wird und viele neue Unternehmen gegründet werden. Aber auch in Deutschland sehen wir Chancen, wenn man die Vorteile der Fliese kommunizieren kann.
FT: Nicht nur das. Man muss auch die Eigenheiten des deutschen Marktes kennen, verstehen und berücksichtigen, der nicht umsonst als schwierigster Markt Europas gilt. Schon viele ausländische Unternehmen, die meinten, sie könnten Deutschland binnen kurzer Zeit mit einem Handstreich erobern, sind hier gescheitert... .
Hughes: Ja, manchmal steht Unternehmen ihre eigene Arroganz im Weg. Sie haben sich in einem Land mit einer bestimmten Strategie durchgesetzt und erwarten dann, dass sie woanders genauso funktioniert - ungeachtet dessen, dass dort eine andere Kultur herrscht und die Entscheider anders agieren. Bei Milliken ist das anders: Die Tochtergesellschaften agieren autonom und so kümmert sich auch ein europäisches Team um den europäischen Markt.
Wir waren in Deutschland ja schon einmal sehr erfolgreich, haben dann aber im Marketing zu wenig geleistet. Das wollen wir jetzt besser machen. Dabei kommt uns hoffentlich zu Gute, dass wir uns durch unser Schmutzfang-Programm bereits einen gewissen Namen im Großhandel gemacht haben.
Rocholl: Jeder Markt hat seine eigene Strukturen und Gesetze. Und gerade Deutschland weist einige Besonderheiten auf, die es von anderen Märkten unterscheidet. Ich als Vertriebsmann trete hier nicht an, um diese zu ändern, sondern ich suche kompetente, in dieser speziellen Struktur etablierte Partner, mit denen wir erfolgreich eine gemeinsame Zukunft gestalten können.
Denn Deutschland bietet interessante Wachstumsmöglichkeiten für Fliesen - sowohl beim Neubau wie auch bei der Renovierung. Und ich kann kein stichhaltiges Argument finden, das gegen den Einsatz von Fliesen spricht.
FT: Damit sind Sie nicht alleine. Immer mehr Anbieter klassischer Bahnenware legen Fliesenkollektionen auf und treten damit gegen Fliesenspezialisten wie Sie und Interface in Konkurrenz. Wie beurteilen Sie den Wettbewerb?
Hughes: Wettbewerb ist wichtig, er stimuliert den Markt. Interface ist ein beeindruckendes Unternehmen mit einem tollen Sortiment; speziell in Deutschland gefallen mir Anker und Object Carpet. Wobei wir uns ja nicht nur im Wettbewerb mit anderen Teppichfliesen sehen, sondern mit textilen Objektbelägen und eigentlich auch mit allen anderen Objektbelägen. Schließlich verkaufen wir nicht einzelne Fliesen, sondern komplette Bodenlösungen.
FT: Wie versuchen Sie denn, den Kunden von Milliken zu überzeugen, wie argumentieren Sie, welche sind Ihre besonderen Stärken?
Rocholl: Wir produzieren seit über 30 Jahren Teppichfliesen und verfügen dementsprechend über Erfahrung, Kompetenz und Professionalität. Wir schneiden nicht einfach einen Teppichboden in Quadrate. Unsere Produkte sind ausgereift und durchdacht, was wir mit Garantie-Versprechen bis zu 15 Jahren untermauern. Unsere Fliesen sind hoch strapazierfähig, verschleißfest und dimensionsstabil, lassen sich problemlos verlegen -mit der selbsthaftenden Beschichtung Traction Back übrigens auch ohne Kleber - wieder aufnehmen und entsorgen bzw. recyceln. Sie erfüllen alle üblichen Objektanforderungen, sind schmutzschutz-, fleckenschutz- und zum Teil auch antimikrobiell ausgestattet und mit einer lebenslangen Garantie auf antistatische Eigenschaften ausgestattet.
Carol Appleton: Unsere Designer konzentrieren sich bei ihren Entwürfen auf Fliesen, ihre Designs sind auf Fliesen zugeschnitten, so dass sie in der Fläche wie Bahnenware erscheinen, oder aber auch typische Fliesen-Optik zeigen können. Dank der extrem flexiblen Millitron-Drucktechnik verfügen wir praktisch über unendliche Gestaltungsmöglichkeiten.
Girdwood: Teppichfliesen haben einfach unglaublich viele Vorteile: Sie sind flexibel, lassen sich gut verlegen, wieder aufnehmen und austauschen. Und nicht zuletzt fällt bei der Verlegung kaum Verschnitt an. Das spart Material und Geld und schont die Umwelt.
FT: Wie sieht denn Ihre Vertriebsstrategie in Deutschland aus? Welche Klientel sprechen Sie konkret an?
Rocholl: Sicher sind Architekten und Planer ein wichtiger Ansprechpartner für uns, mindestens genauso wichtig ist uns der im Objekt engagierte Großhandel. Denn er kennt das Geschäft und er verfügt über die entsprechende Organisation, die Kapazitäten und den Service. Und mein Job ist, bestmöglich mit ihm zusammen zu arbeiten und ihm alle erforderliche Unterstützung zu gewähren - sofern er eben auch uns unterstützt.
FT: Wie ist die Logistik organisiert?
Rocholl: Wir arbeiten im Prinzip nur auf Auftrag. Wir liefern innerhalb von 10 Tagen nach Auftragseingang ab unserem Werk in England und das schon bei Kleinstmengen ab 3 bzw. 4 qm bis zu 1.000 qm. Größere Mengen oder Sonderanfertigungen dauern etwas länger.
Milliken - Sortiment und Service
1. Premium Cut Pile, Fusion Bonded
Konstruktion: Fusion Bonded-Veloure; bei dem Fusion Bonded-Verfahren werden die Garne in den Träger schmelzeingebunden, was die Oberfläche des Belages sehr voluminös erscheinen lässt. Polmaterial sind hochwertige Antron-Nylongarne, die bis zu 30% aus Recycling-Material bestehen. Die Fliesen werden in der Milliken-eigenen Millitron-Spritzdrucktechnik bedruckt.
Besonderheiten: Teflon-Schmutzschutz macht die Fliesen unempfindlicher gegen Anschmutzung und pflegeleicht, D-Stain Fleckenschutz verhindert dauerhafte Fleckenbildung.
Kollektionen: Plains (Uni, 18 Farben, Garngewicht 950 g/qm, Florhöhe 6,35 mm), Tweeds (Faux-Uni, 12 Farben, 990 g/qm, 5,6 mm), Organic (4 Dessins in 90 Farben, 950 g/qm, 6,35 mm), Textural (6 Dessins in 108 Farben, 950 g/qm, 6,35 mm), Geometric (3 Dessins in 54 Farben, 950 g, 6,35 mm), Decorative (5 Dessins in 99 Farben, 950 g, 6,35 mm)
Format: 45,7 x 45,7 cm
2. High Performance Loop Pile
Konstruktion: Tufting-Schlingen; Polmaterial sind hochwertige Antron-Nylongarne
Besonderheiten: Teflon-Schmutzschutz macht die Fliesen unempfindlicher gegen Anschmutzung und pflegeleicht, D-Stain Fleckenschutz verhindert dauerhafte Fleckenbildung, Alphasan-Antibakterieller Schutz hemmt das Wachstum von Bakterien und Pilzen.
Kollektionen: Graphic (4 Dessins in 49 Farben, 560 qm/qm, 3,3 mm), Structure (11 Dessins in 142 Farben, 560 qm/qm, 3,3 mm), The Jute Collection (3 Dessins in 96 Farben, 560 qm, 3,3 mm), Small Scale Patterns (8 Dessins in 116 Farben, 650 g/qm, 3,6 mm), Omni (10 Dessins in 152 Farben, 650 g/qm, 3,6 mm), Fun (2 Designsysteme in 6 Farben, 560 g/qm, 3,3 mm)
Format: 45,7 x 45,7 cm
3. Essentials
Konstruktion: Tufting-Schlingen, preisgünstigere Qualitäten mit reduzierterem Garneinsatz und Oberflächengewicht, schalldämmender Rücken aus 85% recyceltem PU
Besonderheiten: Milli Guard Plus Schmutzschutz, Milliken Antibakterieller Schutz
Kollektionen: Essential Colours (Uni in 16 Farben, 540 g/qm, 3 mm), Essential Design (10 Dessins in 186 Farben 410 g/qm, 3 mm)
4. Go with the Flow
Konstruktion: Strukturierte Schlinge; Polmateral sind hochwertige Antron-Nylongarne
Besonderheiten: Teflon-Schmutzschutz macht die Fliesen unempfindlicher gegen Anschmutzung und pflegeleicht, D-Stain Fleckenschutz verhindert dauerhafte Fleckenbildung, Alphasan-Antibakterieller Schutz hemmt das Wachstum von Bakterien und Pilzen.
Dessinierung: Grafisch (Concourse, Aspect), Organisch (Spin, Filament), Ornamental (Trace, Sway), zum Teil richtungsfrei verlegbar
Service:
- Capture Trockenreinigungssystem
- Earth Square-Verfahren: Recyclingmodell, bei dem der Teppichboden am Ende seiner Nutzungsdauer gründlich gereinigt, neu texturiert und gemustert wird und eine Nutzungsgarantie von weiteren 10 Jahren erhält. Bei allen Milliken-Produkten anwendbar
- 24 Stunden-Musterservice
- geringe Mindestbestellmengen
- Traction Bac: patentierte selbsthaftende Beschichtung
- Levitate-Möbelhebesystem aus FussbodenTechnik 03/07 (Wirtschaft)
"Teppichfliesen haben unglaublich viele Vorteile"
Der US-Mischkonzern Milliken ist einer der weltweit führenden Hersteller von Textilien und Spezial-Chemikalien. Hierzulande ist das in Privatbesitz befindliche Unternehmen hauptsächlich mit seinem Millitron-Verfahren als Pionier der Spritzdruck-Technologie bekannt. Weniger geläufig ist vielen, dass die Amerikaner auch stark in Teppichfliesen sind und sich dort international zu den bedeutendsten Anbietern zählen. Bereits seit 1987 operiert Milliken Carpets Europe von Nordengland aus, jetzt will man die Brücke über den Kanal bauen und speziell im deutschen Markt Fuß fassen. Deutschland-Verkaufsleiter Nick Rocholl agiert von Hamm aus und wird dabei von einem deutschsprachigen Team im britischen Werk unterstützt. FussbodenTechnik wollte mehr über das Unternehmen Milliken, sein Produktspektrum und die Strategie wissen und sprach darüber mit Geschäftsführerin Mary-Lorraine Hughes, Marketingchefin Morag Girdwood, Design-Managerin Carol Appleton und Nick Rocholl.FussbodenTechnik: Milliken ist hierzulande eine unbekannte Größe. Wie müssen wir uns das Unternehmen vorstellen?
Nick Rocholl: Milliken ist eines der weltweit größten familieneigenen Textil- und Chemie-Unternehmen mit rund 12.000 Mitarbeitern in verschiedenen Werken innerhalb und außerhalb der USA. Der Konzern zeichnet sich durch seine Stabilität aus: Seit seiner Gründung 1865 ist er in Privatbesitz und es gab in den mittlerweile über 150 Jahren seines Bestehens nur vier Vorstandsvorsitzende. Roger Milliken selbst hat nach mehreren Jahrzehnten den Vorstandsvorsitz abgegeben, ist aber noch Aufsichtsratsvorsitzender. Er war stets seiner Zeit voraus, hat frühzeitig in neue Technologien investiert und war Vorreiter bei den Themen Umwelt, Nachhaltigkeit und Recycling.
FT: Und in welchem Umsatz macht sich die Größe von Milliken bemerkbar?
Rocholl: Das kann ich Ihnen leider nicht sagen. Milliken hat noch nie irendwelche finanziellen Kennzahlen veröffentlicht, ist als privates Unternehmen auch nicht dazu verpflichtet.
FT: Ist Milliken denn profitabel?
Rocholl: Auch dazu kein Kommentar. Was ich sagen kann, dass wir mit den erforderlichen Ressourcen und Verantwortlichkeiten versehen sind, um unser Geschäft in Deutschland auf- und auszubauen.
FT: Welche Rolle spielen Teppichfliesen innerhalb des Gesamtkonzerns?
Mary-Lorraine Hughes: Bodenbeläge sind einer der größten Bereiche bei Milliken, wobei wir nicht nur Teppichfliesen, sondern auch Schmutzfangsysteme herstellen. Beide liegen etwa gleichauf.
FT: Welche sind Ihre wichtigsten Absatzmärkte?
Hughes: An erster Stelle mit Abstand die USA. Danach kommt Europa, angeführt von Großbritannien, wo wir etwa 80% der europäischen Umsätze tätigen.
Morag Girdwood: Wir sind auf allen europäischen Märkten vertreten; in Großbritannien sind Teppichfliesen aber viel beliebter als in anderen Ländern, dort machen sie gut 40% aller textilen Bodenbeläge aus.
FT: Und Sie sehen noch Potenzial für Milliken in Europa?
Girdwood: Auf jeden Fall. Die Nachfrage nach Teppichfliesen steigt in ganz Europa. Fliesen bieten wegen ihrer Flexibilität eine optimale Lösung für Büroflächen mit Doppelböden. Und da immer mehr Bürogebäude entstehen, wächst die Fliese mit. Auch in der Gastronomie registrieren wir übrigens eine verstärkte Nachfrage nach Fliesen.
FT: Wie sind in Europa aufgestellt und in welchen europäischen Märkten sehen Sie die besten Perspektiven?
Girdwood: Generell ist Milliken international breit vertreten mit Werken in Nordamerika, Europa und dem Fernen Osten. Die europäischen Fliesen-Aktivitäten unterhalten ein Werk im nordenglischen Wigan und ist auf Vertriebsseite in allen EU-Ländern repräsentiert, zum Teil über eigene Organisationen, zum Teil druch Partner.
Wachstumsmärkte sind vor allem die osteuropäischen Länder, weil dort viel gebaut wird und viele neue Unternehmen gegründet werden. Aber auch in Deutschland sehen wir Chancen, wenn man die Vorteile der Fliese kommunizieren kann.
FT: Nicht nur das. Man muss auch die Eigenheiten des deutschen Marktes kennen, verstehen und berücksichtigen, der nicht umsonst als schwierigster Markt Europas gilt. Schon viele ausländische Unternehmen, die meinten, sie könnten Deutschland binnen kurzer Zeit mit einem Handstreich erobern, sind hier gescheitert... .
Hughes: Ja, manchmal steht Unternehmen ihre eigene Arroganz im Weg. Sie haben sich in einem Land mit einer bestimmten Strategie durchgesetzt und erwarten dann, dass sie woanders genauso funktioniert - ungeachtet dessen, dass dort eine andere Kultur herrscht und die Entscheider anders agieren. Bei Milliken ist das anders: Die Tochtergesellschaften agieren autonom und so kümmert sich auch ein europäisches Team um den europäischen Markt.
Wir waren in Deutschland ja schon einmal sehr erfolgreich, haben dann aber im Marketing zu wenig geleistet. Das wollen wir jetzt besser machen. Dabei kommt uns hoffentlich zu Gute, dass wir uns durch unser Schmutzfang-Programm bereits einen gewissen Namen im Großhandel gemacht haben.
Rocholl: Jeder Markt hat seine eigene Strukturen und Gesetze. Und gerade Deutschland weist einige Besonderheiten auf, die es von anderen Märkten unterscheidet. Ich als Vertriebsmann trete hier nicht an, um diese zu ändern, sondern ich suche kompetente, in dieser speziellen Struktur etablierte Partner, mit denen wir erfolgreich eine gemeinsame Zukunft gestalten können.
Denn Deutschland bietet interessante Wachstumsmöglichkeiten für Fliesen - sowohl beim Neubau wie auch bei der Renovierung. Und ich kann kein stichhaltiges Argument finden, das gegen den Einsatz von Fliesen spricht.
FT: Damit sind Sie nicht alleine. Immer mehr Anbieter klassischer Bahnenware legen Fliesenkollektionen auf und treten damit gegen Fliesenspezialisten wie Sie und Interface in Konkurrenz. Wie beurteilen Sie den Wettbewerb?
Hughes: Wettbewerb ist wichtig, er stimuliert den Markt. Interface ist ein beeindruckendes Unternehmen mit einem tollen Sortiment; speziell in Deutschland gefallen mir Anker und Object Carpet. Wobei wir uns ja nicht nur im Wettbewerb mit anderen Teppichfliesen sehen, sondern mit textilen Objektbelägen und eigentlich auch mit allen anderen Objektbelägen. Schließlich verkaufen wir nicht einzelne Fliesen, sondern komplette Bodenlösungen.
FT: Wie versuchen Sie denn, den Kunden von Milliken zu überzeugen, wie argumentieren Sie, welche sind Ihre besonderen Stärken?
Rocholl: Wir produzieren seit über 30 Jahren Teppichfliesen und verfügen dementsprechend über Erfahrung, Kompetenz und Professionalität. Wir schneiden nicht einfach einen Teppichboden in Quadrate. Unsere Produkte sind ausgereift und durchdacht, was wir mit Garantie-Versprechen bis zu 15 Jahren untermauern. Unsere Fliesen sind hoch strapazierfähig, verschleißfest und dimensionsstabil, lassen sich problemlos verlegen -mit der selbsthaftenden Beschichtung Traction Back übrigens auch ohne Kleber - wieder aufnehmen und entsorgen bzw. recyceln. Sie erfüllen alle üblichen Objektanforderungen, sind schmutzschutz-, fleckenschutz- und zum Teil auch antimikrobiell ausgestattet und mit einer lebenslangen Garantie auf antistatische Eigenschaften ausgestattet.
Carol Appleton: Unsere Designer konzentrieren sich bei ihren Entwürfen auf Fliesen, ihre Designs sind auf Fliesen zugeschnitten, so dass sie in der Fläche wie Bahnenware erscheinen, oder aber auch typische Fliesen-Optik zeigen können. Dank der extrem flexiblen Millitron-Drucktechnik verfügen wir praktisch über unendliche Gestaltungsmöglichkeiten.
Girdwood: Teppichfliesen haben einfach unglaublich viele Vorteile: Sie sind flexibel, lassen sich gut verlegen, wieder aufnehmen und austauschen. Und nicht zuletzt fällt bei der Verlegung kaum Verschnitt an. Das spart Material und Geld und schont die Umwelt.
FT: Wie sieht denn Ihre Vertriebsstrategie in Deutschland aus? Welche Klientel sprechen Sie konkret an?
Rocholl: Sicher sind Architekten und Planer ein wichtiger Ansprechpartner für uns, mindestens genauso wichtig ist uns der im Objekt engagierte Großhandel. Denn er kennt das Geschäft und er verfügt über die entsprechende Organisation, die Kapazitäten und den Service. Und mein Job ist, bestmöglich mit ihm zusammen zu arbeiten und ihm alle erforderliche Unterstützung zu gewähren - sofern er eben auch uns unterstützt.
FT: Wie ist die Logistik organisiert?
Rocholl: Wir arbeiten im Prinzip nur auf Auftrag. Wir liefern innerhalb von 10 Tagen nach Auftragseingang ab unserem Werk in England und das schon bei Kleinstmengen ab 3 bzw. 4 qm bis zu 1.000 qm. Größere Mengen oder Sonderanfertigungen dauern etwas länger.
Milliken - Sortiment und Service
1. Premium Cut Pile, Fusion Bonded
Konstruktion: Fusion Bonded-Veloure; bei dem Fusion Bonded-Verfahren werden die Garne in den Träger schmelzeingebunden, was die Oberfläche des Belages sehr voluminös erscheinen lässt. Polmaterial sind hochwertige Antron-Nylongarne, die bis zu 30% aus Recycling-Material bestehen. Die Fliesen werden in der Milliken-eigenen Millitron-Spritzdrucktechnik bedruckt.
Besonderheiten: Teflon-Schmutzschutz macht die Fliesen unempfindlicher gegen Anschmutzung und pflegeleicht, D-Stain Fleckenschutz verhindert dauerhafte Fleckenbildung.
Kollektionen: Plains (Uni, 18 Farben, Garngewicht 950 g/qm, Florhöhe 6,35 mm), Tweeds (Faux-Uni, 12 Farben, 990 g/qm, 5,6 mm), Organic (4 Dessins in 90 Farben, 950 g/qm, 6,35 mm), Textural (6 Dessins in 108 Farben, 950 g/qm, 6,35 mm), Geometric (3 Dessins in 54 Farben, 950 g, 6,35 mm), Decorative (5 Dessins in 99 Farben, 950 g, 6,35 mm)
Format: 45,7 x 45,7 cm
2. High Performance Loop Pile
Konstruktion: Tufting-Schlingen; Polmaterial sind hochwertige Antron-Nylongarne
Besonderheiten: Teflon-Schmutzschutz macht die Fliesen unempfindlicher gegen Anschmutzung und pflegeleicht, D-Stain Fleckenschutz verhindert dauerhafte Fleckenbildung, Alphasan-Antibakterieller Schutz hemmt das Wachstum von Bakterien und Pilzen.
Kollektionen: Graphic (4 Dessins in 49 Farben, 560 qm/qm, 3,3 mm), Structure (11 Dessins in 142 Farben, 560 qm/qm, 3,3 mm), The Jute Collection (3 Dessins in 96 Farben, 560 qm, 3,3 mm), Small Scale Patterns (8 Dessins in 116 Farben, 650 g/qm, 3,6 mm), Omni (10 Dessins in 152 Farben, 650 g/qm, 3,6 mm), Fun (2 Designsysteme in 6 Farben, 560 g/qm, 3,3 mm)
Format: 45,7 x 45,7 cm
3. Essentials
Konstruktion: Tufting-Schlingen, preisgünstigere Qualitäten mit reduzierterem Garneinsatz und Oberflächengewicht, schalldämmender Rücken aus 85% recyceltem PU
Besonderheiten: Milli Guard Plus Schmutzschutz, Milliken Antibakterieller Schutz
Kollektionen: Essential Colours (Uni in 16 Farben, 540 g/qm, 3 mm), Essential Design (10 Dessins in 186 Farben 410 g/qm, 3 mm)
4. Go with the Flow
Konstruktion: Strukturierte Schlinge; Polmateral sind hochwertige Antron-Nylongarne
Besonderheiten: Teflon-Schmutzschutz macht die Fliesen unempfindlicher gegen Anschmutzung und pflegeleicht, D-Stain Fleckenschutz verhindert dauerhafte Fleckenbildung, Alphasan-Antibakterieller Schutz hemmt das Wachstum von Bakterien und Pilzen.
Dessinierung: Grafisch (Concourse, Aspect), Organisch (Spin, Filament), Ornamental (Trace, Sway), zum Teil richtungsfrei verlegbar
Service:
- Capture Trockenreinigungssystem
- Earth Square-Verfahren: Recyclingmodell, bei dem der Teppichboden am Ende seiner Nutzungsdauer gründlich gereinigt, neu texturiert und gemustert wird und eine Nutzungsgarantie von weiteren 10 Jahren erhält. Bei allen Milliken-Produkten anwendbar
- 24 Stunden-Musterservice
- geringe Mindestbestellmengen
- Traction Bac: patentierte selbsthaftende Beschichtung
- Levitate-Möbelhebesystem aus FussbodenTechnik 03/07 (Wirtschaft)