Who is Who in der Anwendungstechnik

Hans-Ludwig Schuster


Wakol GmbH
Bottenbacher Str. 30
66954 Pirmasens
Tel.: 06331 / 8001(0) - 168
Fax: 06331 / 8001 - 852
Mobil: 0171 / 331 81 20


Beruflicher Werdegang
- 1981 - 1987 Objektleitung und Ausbilder für Parkett- und Bodenleger
- 1988 - 1994 Anwendungstechniker Forbo Helmitin
- 1995 - 2009 Anwendungstechniker Wakol
- seit 2009 Leitung Technischer Service Verlegewerkstoffe Wakol

Aufgabenstellung im Unternehmen
- Mitentwicklung neuer Produkte
- Erstellung neuer Verlegesysteme
- Mess- und Prüfmethoden im Bodenbau
- Weiterbildung Außendienst
- Kundenschulungen
- Seminare und Vorträge bei Planern, Innungen, Belagsherstellern, Berufs- und Meisterschulen und Messen
- Begutachtungen von Beanstandungen
- Erstellen von objektspezifischen Aufbauempfehlungen
- Marktbeobachtungen
- Kontaktpflege mit Belagsherstellern


Anwendungstechnischer Service im Unternehmen
Kundennähe verbunden mit technischer Kompetenz bilden für Wakol die wichtigsten Grundlagen im täglichen Geschäft. Daher wird bei Wakol der größtmögliche Wert auf die qualifizierte Aus- und Weiterbildung der im Außendienst tätigen Mitarbeiter für technische Beratung und Verkauf gelegt. Alle Anwendungstechnik-Kollegen durchlaufen ein rund sechsmonatiges Programm, bevor die eigentliche Tätigkeit beginnt. Jeder Außendienstmitarbeiter erhält eine umfangreiche technische Ausstattung mit Prüfkoffern, CM-Gerät und dem Oberflächenmessgerät Pressomess, damit er ideal für alle anwendungstechnischen Fälle vorbereitet ist. Die Wakol-Gruppe verfügt über ein acht Mann starkes Team in der Anwendungstechnik, das die Verleger vor Ort auf der Baustelle unterstützt.

Von dem Austausch zwischen der Anwendungstechnik und dem Verleger profitieren beide Seiten: Die Anwendungstechnik erfährt frühzeitig von Verlegeproblemen in der Praxis. Der Verleger wird vor nicht kalkulierbaren Risiken geschützt und es gelingt ihm besser, nicht gerechtfertigte Forderungen aller Art abzuwehren. Darüber hinaus kann der Handwerker mit Unterstützung der Anwendungstechnik sinnvolle und notwendige Vereinbarungen leichter durchsetzen.


Praxisbeispiel
Wenn Bestandsobjekte eine neue Nutzung erhalten, muss die Fußbodenkonstruktion auf den Prüfstand. Eine alte Tennishalle sollte künftig als ein Büro und Lager mit Staplereignung genutzt werden. Der zuständige Architekt ließ sich von einem Sachverständigen beraten und ordnete an, nach dem Entfernen des Teppichbodens den Gussasphaltestrich vorzustreichen und zu spachteln. Darauf sollte ein homogener PVC-Belag verlegt werden. Den Verleger überkamen schon beim Aufnehmen des Teppichbodens Zweifel, so dass er die Anwendungstechnik von Wakol um Hilfe bat. Bei der Überprüfung fiel auf, dass die am Boden verbliebenen Klebstoffreste keine ausreichend feste Verbindung zum Untergrund aufwiesen. Sie mussten abgeschliffen werden - und diese Leistung musste auch vergütet werden. Der Architekt dagegen behauptete fälschlicherweise, dass es sich um einen kostenlosen, sowieso durchzuführenden Sauberkeitsschliff handelte.

Weiter fiel auf, dass der Untergrund mit einer so genannten Kratzspachtelung versehen war. Schließlich ergab die Prüfung der Wakol-Anwendungstechnik, dass es sich nicht um einen Gussasphaltestrich, sondern um einen Walzasphalt handelte. Dieser war für den neuen Einsatzzweck grundsätzlich nicht geeignet. Der Betreiber und der Architekt wurden vor die Wahl gestellt, entweder für einen geeigneten und tragfähigen Untergrund zu sorgen, oder in Zusammenarbeit mit dem Verleger und Wakol eine andere Lösung zu suchen.

Nach dem schonenden Freilegen des Bitumenestrichs durch Frässchleifen legte der Handwerker ein Armierungsgewebe aus. Anschließend zog er die Fläche komplett mit spannungsfreien Polyurethanmaterialen ab und füllte die Unebenheiten auf. Hierauf wurde eine Wakol-Entkopplungsplatte geklebt und schließlich zur Aufnahme des PVC-Belages gespachtelt. Zur Freude aller Beteiligten liegt diese Sonderkonstruktion seit mehr als zwei Jahren beanstandungsfrei.

Brancheneinschätzung
Parkett- und Bodenleger sind zunehmend den immer komplexeren Anforderungen von Bauherren, Planern und Architekten ausgesetzt. Er muss sich einer Vielzahl an Vorgaben durch Normen und Merkblätter, DiBt und Gefahrstoffverordnung etc. stellen. Trotzdem liegt eben darin aber auch die Chance, sich bei positiver Auseinandersetzung damit auch selbst besser im Wettbewerb zu positionieren. Das große Interesse unserer Kunden an Schulungen und Vorträgen beweist, dass die Verleger gewillt sind, sich mit anspruchsvollen Verlegethemen auseinander zu setzen. Wir können deshalb erwartungsvoll in eine weiterhin spannende und erfolgreiche Zukunft des Parkett- und Bodenlegerhandwerkes blicken.
aus FussbodenTechnik 04/12 (Personalien)