Thomsit lädt Bodenleger-Azubis ins Forum ein
Crashkurs kurz vor der Abschlussprüfung
Die größte Sorge, die Motivation könne irgendwann nachlassen, war völlig unbegründet. Trotz eines deutlich längeren "Schultages" klebten, spachtelten und verschweißten die Bodenleger-Aspiranten des Hans-Schwier-Berufskollegs Gelsenkirchen in den Werkstatträumen des Thomsit-Forums bis in den späten Nachmittag hinein.Die Auszubildenden waren bis zuletzt hoch interessiert, stellten bohrende Fragen und diskutierten verschiedene Fachthemen sogar sehr engagiert", bilanzierte Thomsit-Chef-Techniker Uwe Elvert rundum zufrieden. An zwei Tagen hatte Thomsit die beiden Bodenleger-Abschlussklassen der Gelsenkirchener Berufsschule zu einer letzten, praxisbezogenen Wiederauffrischung allgemeiner Lehrinhalte ins Henkel-Werk eingeladen - zweieinhalb Wochen vor ihrer Abschlussprüfung.
Initiative ergriffenDieses Projekt ist Teil einer neuen Kooperation, die Thomsit vor einigen Wochen mit dem Berufskolleg in Gelsenkirchen eingegangen ist. Sie umfasst neben der Belieferung mit Werkstoffen und Info-Materialien auch Schulungsmaßnahmen. "Engagement in der Nachwuchsförderung ist eine Investition in die Zukunft", erläutert Thomsit-Produkt-Manager Marcus Schrubba. "Und zwar sowohl in die Zukunft der jungen Menschen als auch in die Qualität und Zukunft des Handwerks allgemein."
In der Konzeption der Veranstaltung stellte Thomsit den unmittelbar praktischen Bezug der theoretischen Inhalte in den Mittelpunkt. Anhand von Schadensbildern wurden beispielsweise klassische Fehlerquellen wie das Hineinlaufen von Spachtelmassen in Estrichrandfugen aufgezeigt und erläutert. "Das ist äußerst riskant", so Elvert, "denn dabei entstehen bekanntlich unerwünschte Schallbrücken."
Darüber hinaus wurde die Bedeutung der fach- und sachgerechten Untergrundvorbereitung eingehend aus der Praxis für die Praxis beleuchtet. Dabei standen störende Wachsreste genauso auf dem Lehrplan wie instabile Estrichoberflächen, deren mechanische Behandlung sowie die Möglichkeiten und Grenzen von Grundierungssystemen, Spachtelmassen und Klebstoffen.
Die physikalischen Zusammenhänge um das von Bodenlegern meist erheblich unterschätzte Raumklima und dessen Einfluss auf die Verlegewerkstoffe rundeten den theoretischen Teil ab. "Wir möchten niemanden verschrecken", unterstrich Elvert den Ansatz. "Aber wir müssen die jungen Menschen auch für die Risiken sensibilisieren und ihnen zeigen, wie sie sich absichern können."
Der PraxisteilIm praktischen Teil stand jedem der insgesamt 26 angehenden Bodenleger ein eigener Bereich für die komplette Untergrundaufbereitung zur Verfügung. Anschließend erhielten die Azubis Gelegenheit, auf diesen Flächen unter Anleitung homogene PVC-Beläge zu verlegen, die Nahtbereiche aufzufräsen und zu verschweißen. Diesen Schulungspart übernahm der PVC-Spezialist, Anwendungstechniker und Sachverständige von Objectflor, Ulrich Tendyra. Von ihm erhielten die Jungtechniker viele wichtige praktische Tipps und Tricks rund um den Belageinbau und den Umgang mit Werkzeugen.
"Für uns war diese Veranstaltung ein erster Testlauf und eine gute Vorbereitung auf den Herbst, wenn wir alle bundesweit aktiven Berufsschullehrer im Henkel-Werk empfangen", so Schrubba. Die Lehrkräfte treffen sich im November im Thomsit-Forum zur bundesdeutschen Berufsschullehrertagung. Angesichts der positiven Resonanz von Lehrern und Schülern ist zudem geplant, auch diese Veranstaltung im kommenden Jahr zu wiederholen.
Stimmen der Teilnehmer
Andrea Zenker, Klassenlehrerin einer der beiden Bodenleger-Oberstufen-Klassen des Hans-Schwier-Berufskollegs Gelsenkirchen: "Dieses Angebot ist eine super Sache - in erster Linie für unsere Schüler, aber ebenso auch für uns als Lehrstätte. Im Hinblick auf die nahende Prüfung der Azubis kommt diese Veranstaltung gerade recht, denn wir haben gesehen, dass es durchaus Differenzen gibt zwischen dem, was in den Betrieben auf der Baustelle tatsächlich passiert, und dem, was anwendungstechnisch eigentlich die Norm sein sollte."
Bahadir Can, Bodenlegerauszubildender (26): "Im Laufe unserer Ausbildung haben wir einige Industrieunternehmen besucht. Stets hatte man dabei den Eindruck, als stecke man in einer reinen Werbeveranstaltung. Thomsit stellte dagegen die technischen Zusammenhänge in den Vordergrund. Das bleibt hängen und wirkt äußerst seriös. Wenn ich könnte, würde ich im kommenden Jahr wieder an einem solchen Kurs teilnehmen."
Mark Löffler, Bodenlegerauszubildender (22): "Ich habe hier sehr viel mitgenommen, was ich noch nicht wusste."
Pierre Meier, Bodenlegerauszubildender (23): "Obwohl ich in meinen Betrieb gut eingebunden bin, habe ich hier einiges wirklich Neues erfahren."
aus
FussbodenTechnik 04/10
(Marketing)