Carpet XL persönlich
Omar Besim
Omar Besim, Jahrgang 1967, wurde bereits als Kind mit dem Teppichvirus angesteckt. Sein Vater ist Ferdi Besim, der das österreichische Traditionsunternehmen Adil Besim von seinem Vater übernahm. Für Omar Besim kam nie etwas anderes infrage, als das Unternehmen weiterzuführen. Bereits seit 1983 arbeitet er im elterlichen Betrieb. Neben seinem Vater und Dr. Maximilian Grothaus ist er Geschäftsführer von Adil Besim. Seit 2004 ist er gerichtlich allgemein beeideten und zertifizierter Sachverständiger für Orientteppiche. Omar Besim ist verheiratet und hat zwei Kinder aus erster Ehe.
Wie sind Sie in die Teppichbranche gekommen?
Ich habe den Teppichvirus sozusagen mit der Muttermilch aufgesaugt. Seit ich denken kann, habe ich Teppiche um mich gehabt. Da mein Großvater das Geschäft gegründet hat und es danach mein Vater übernommen hat, war für mich klar, dass ich es auch weiterführen möchte.
Was fasziniert Sie an der Branche?
Erstens fasziniert mich die Vielfalt der Teppiche im Allgemeinen. In dieser Branche lernt man nie aus. Das Tolle daran ist, dass man mit der Historik genauso konfrontiert wird wie mit der Moderne. Zweitens ist es abwechslungsreich, da man mit vielen Kunden zu tun hat. Einerseits ist man Einrichter, andererseits sind Beratung und Fachwissen wichtig.
Welches ist in Ihren Augen der wichtigste aktuelle Trend?
Nach wie vor sind Teppiche in hellen Farbtönen gefragt. Auch das Färben der Wolle mit Naturfarben ist wichtig. Exklusive moderne auf Bestellung geknüpfte Stücke werden allerdings mit chemischen Farben hergestellt. Das geht nicht anders, da man nur so eine Farbgarantie geben kann.
Welche Entwicklung erwarten Sie im Teppichhandel?
Teppiche werden immer gefragt sein. Nichts kann einen handgeknüpften Teppich ersetzen. Ein Problem, das sich in der Branche stellen wird, ist: wo findet man in Zukunft Knüpferinnen? Wenn man sich die Türkei, Iran, Afghanistan oder China ansieht, wird es immer schwieriger, in diesen klassischen Teppichländern zu produzieren. Sicher ist die weitere Nachfrage: Der Teppich ist ein Einrichtungsgegenstand geworden. Und der Hang zum Modernen wird immer wichtiger für den Kunden.
Haben Sie einen Lieblingsteppich?
Das ist eine etwas schwierige Frage. Mein Herz schlägt für die hochwertigen antiken Stücke, wobei ich die nomadische Textilkunst bevorzuge. Auch bei der modernen Linie der neuen Teppichgeneration gibt es viele Stücke, die ich als Lieblingsmuster bezeichne.
aus
Carpet Magazin 01/13
(Personalien)