10. Holzring-Symposium 2010: Wissenstransfer für Führungskräfte
Neue Geschäftsmodelle in der Holzwirtschaft
Mit dem mittlerweile zehnten Symposium in Folge kann der Holzring auf eineeindrucksvolle Veranstaltungsreihe zurückblicken, die vom Anspruch undder Durchführung einen sehr hohen Stellenwert in der Branche genießt. Zusammensetzung und Anzahl der Teilnehmer (über 120) bestätigten Holzring-Geschäftsführer Olaf Rützel, mit seiner Themenauswahl wieder einmal den Nerv der Branche getroffen zu haben. Das Holzring Symposium hat sich zum regelmäßigen Treffpunkt für die Führungskräfte in der Holzwirtschaft entwickelt. Anspruchsvoller Wissenstransfer und intensive Kommunikation prägten die jüngste Veranstaltung, in der vier überzeugende Gast-Referate Anregungen und Antworten auf aktuelle Fragen zur Führung von Unternehmen in der Holzwirtschaft gaben. Intelligente Geschäftsmodelle, die auf neue Wettbewerber, veränderte Kundenanforderungen und gestiegene Ansprüche an Produkte oder an Systemlösungen aus Holz ausgerichtet sind, bilden dabei den roten Faden.
"Der zukünftige Wettbewerb findet nicht zwischen den unterschiedlichen Unternehmen, sondern zwischen den unterschiedlichen Wertschöpfungsketten statt." Unter diese Headline stellte Olaf Rützel seine Ausführungen zu Beginn des Forums in Kassel. Er beschrieb die bestimmenden Faktoren des Wettbewerbs (Käufermacht auf der einen Seite, Lieferantenmacht auf der anderen sowie Konkurrenz innerhalb der Branche) und die Ressourcen im Wertschöpfungsprozess. Dabei ging er u.a. auf Beschaffung, Technologieentwicklung, Ausgangslogistik sowie Marketing und Vertrieb ein, und fand damit einen gleitenden Übergang zu den folgenden Gastreferaten.
"Outsourcing - Antwort auf die Holzverknappung für die Holzwerkstoffindustrie" war das Thema von Michael Timinger, Geschäftsführer der Nolte Holzwerkstoffe. Nach seiner Auffassung sind neue Konzepte im Ressourcenmanagement gefragt, mit denen Rohstoffverknappung begegnet werden kann. Er führte hierzu eine Studie von Prof. Dr.. Mantau an, nach der 2020 mit einer Unterversorgung von rund 32 Mio. cbm Waldholz zu rechnen ist. Als Beispiel für erfolgreiches Outsourcing beschrieb er das Beschaffungskonzept seines Unternehmens, das die Auslagerung des Rohstoffeinkaufs auf nur ein Unternehmen (Stora/Enso) zum Inhalt hat. Als Holzwerkstoffhersteller benötige man nur Sortimente und Qualitäten, die nur ein Partner mit einer großen Sortimentsvielfalt und Menge kontinuierlich liefern kann. Seit Anlaufen dieser Beschaffungs-Kooperation hat es, so Timinger, bei Nolte keine Versorgungsengpässe mehr gegeben.
Auf die Frage, wie Logistikkosten gesenkt werden können, hat Ludger Schindler, Geschäftsführer der MeisterWerke Schulte, eine Antwort und gab dazu Einblicke in das unternehmensübergreifende Logistikkonzept des in Meiste ansässigen Unternehmens (siehe nachfolgender Beitrag).
Karl Becker, geschäftsführender Gesellschafter der Klöpfer-Gruppe, stellte im Rahmen seines Vortrags über Vertriebskonzepte das HolzForum seines Unternehmens vor. Er vermittelte den Zuhörern sehr deutlich, warum sich Investitionen in einen Erlebnisraum für Holz und Handwerk lohnen, der sowohl Ausstellung und Schulungszentrum ist und zudem interessierten Händlern und Handwerkern eine hervorragende Plattform für die Kommunikation mit Kunden bietet. Den Klöpfer-Erlebnisraum für Holz und Handwerk gibt es bislang in München und Hamburg.
Christian Schwarz, Präsident und CEO der Swedspan-Group (IKEA) informierte über die Kernkompetenz seiner Unternehmensgruppe für Leichtbau-Anwendungen und gab Einblicke in die strategischen Überlegungen von IKEA in Richtung eines ressourcenschonenden, zukunftsorientierten Umgangs mit dem wertvollen Rohstoff Holz. Eine seiner Kernaussagen lautet: "Die Spanplatte hat ihren Zenith überschritten."
aus
Parkett Magazin 04/10
(Marketing)