Findeisen pflegt Green Strategy

"EPDs werden zum Gradmesser für die Sinnhaftigkeit von Produkten"


Der Nadelvlies "Finett Dessino 1+" aus dem Hause Findeisen wurde als erster textiler Bodenbelag weltweit mit dem "Blauen Engel" ausgezeichnet. Früh haben die Ettlinger die Bedeutung der Nachhaltigkeit erkannt. Mittlerweile ist die komplette Produktfamilie zertifiziert, inzwischen sogar auch mit dem Green Label Plus.

Schon 2008 hat das Familienunternehmen offiziell Nachhaltigkeit als unternehmerisches Kernziel definiert. "Und wir sehen Nachhaltigkeit als Aufgabe für das gesamte Unternehmen und nicht als Marketingargument", erteilt Geschäftsführer Stephan Naacke "Green Washing" eine Absage. Er ist sich natürlich bewusst, dass das Thema auch das wichtige Argument in der Kundenkommunikation ist und in Zukunft noch stärker sein wird.

Seit 2009 hat das Unternehmen an einer strategischen Neuausrichtung gefeilt. Das zentrale Ergebnis: Nachhaltige Immobilien im Bausektor werden mittelfristig zum Marktstandard, herkömmliche Gebäude zu Problemimmobilien. "Nachhaltigkeitszertifikate für Immobilien werden von Investoren bereits heute gefordert und sind beispielsweise bei Ausschreibungen des Bundes schon verbindlich", sagt Naacke. Zertifizierte Gebäude hätten laut aktueller Studien weniger Leerstände, erzielten höhere Mieten und bessere Verkaufserlöse.

Aus Sicht der Findeisen-Verantwortlichen rücken die Gebäude- und Produkt-CO2-Bilanzen immer stärker in den Fokus. Die EPDs werden ein Gradmesser für die "Sinnhaftigkeit" der Produkte. Stichworte hier seien cradle to cradle-Modelle, Green Building-Konzepte und Zertifizierungen wie eben der Blaue Engel. Das Label "Made in Germany" werde im Zusammenhang mit Nachhaltigkeit ein Wettbewerbsvorteil sein.

"Wir fordern aber klar Regelungen beim zentralen Thema der Zertifizierungen", unterstreicht Stephan Naacke. Und es müsse ein vernünftiges und vor allem durchgängiges Rücknahmesystem entwickelt werden.
aus BTH Heimtex 02/11 (Marketing)