Fachverband Matratzen-Industrie
Gewinnen wie im Schlaf
Essen - 130.000 Besucher aus 128 Ländern haben im Januar 2011 die imm cologne besucht. Sie alle waren eingeladen, am Gewinnspiel des Fachverband Matratzen-Industrie e.V. in der Halle 9 teilzunehmen und einen der vier attraktiven Preise zu erhalten. Gefragt waren neue Begriffe, die das Fach-Chinesisch in der Matratzenbranche verständlicher machen. Denn Begriffe wie "Rückstellvermögen, Punktelastizität oder Tonnentaschenfederkern" sind zumindest für den Endkunden wenig aussagekräftige Unworte. Der Fachverband Matratzen-Industrie e.V. ist davon überzeugt, dass eine leicht verständliche, weniger technische, sondern eher emotional ausgerichtete Sprache dazu beitragen kann, die Verunsicherung vieler Endkunden abzubauen. Eine enorme Zahl der Verbraucher beschäftigt sich nur ungern mit dem Neukauf von Matratze und Unterfederung, weil sie die undurchschaubare Vielfalt der Produkte am Markt und die schwer verständlichen Fachbegriffe als abschreckend erleben. "Der potenzielle Kunde hat keinen Durchblick mehr, wenn wir ihn auf diese komplizierte, technische Weise ansprechen und Begriffe verwenden, die für ihn ungreifbar und abstrakt bleiben. Das müssen wir ändern, damit der kaufbereite Verbraucher nicht schon im Vorfeld resigniert", so Dr. Ulrich Leifeld, Geschäftsführer des Fachverbands. Industrie und Handel sind hier gleichermaßen gefragt, nach Alternativen zu suchen, um auch in ihrer Sprache zu echter Kundenorientierung zu finden, die den Verbraucher informiert und inspiriert. Seine Lust auf gutes Liegen in hochwertigen modernen Bettsystemen muss geweckt werden. Die vom Fachverband Matratzen-Industrie e.V. ausgewählten Gewinner-Worte können auf dem Weg zu diesem Ziel nur Anregungen sein, die es weiter zu denken und zu entwickeln gilt.
Am meisten überzeugt hat die Jury des Fachverband Matratzen-Industrie e.V. die Idee von Irmgard Swoboda aus Wolfsburg, die so genannten "Lüftungskanäle" von Matratzen als "natürliche Frischluftdurchfuhr" zu bezeichnen. Dieser Begriff drückt auf leicht verständliche Weise aus, worauf es bei Matratzen entscheidend ankommt: eine gute Belüftung während des Schlafs, die bei vielen Matratzen durch die Bewegungen des Menschen im Schlaf auf natürliche und ganz aktive Weise sichergestellt wird. "Der Begriff Kanäle stört mich im Fachjargon", so Leifeld, "denn bei Kanälen kann man leicht an stinkende Abwasserkanäle denken. Unser Ziel ist es aber, positive Assoziationen zu wecken." Frau Swoboda erhielt am 8. Mai den 1. Preis des Wettbewerbs: eine Rummel-Matratze sowie die passende Unterfederung nach Wahl. Nach kompetenter Beratung durch Michael Herrmann, Geschäftsführer von Möbel Balzer in Wolfenbüttel, entschied sie sich für das Modell "Sensoflex400" mit metallfreier Federeinlage und Aquapur-Schaum sowie die motorisierte Unterfederung Sensoflex 200 aus dem Hause Rummel Matratzen im Wert von zusammen 2.000 Euro. Dr. Ulrich Leifeld gratulierte Frau Swoboda in Wolfenbüttel persönlich zu diesem Gewinn. Sie freute sich besonders über die motorisierte Unterfederung. "Endlich habe ich meine Traummatratze gefunden, so habe ich doppelt Glück gehabt", strahlte die Gewinnerin.
Der zweite Preis, ein Nackenstützkissen aus dem Hause Dunlopillo, geht an Cornelia Blohm aus Remagen für ihren Vorschlag, das Matratzen-Unwort "Punktelastizität" durch die Bezeichnung "Schmiegsam-Biegsam-Effekt" zu ersetzen. Die Jury wählte diese saloppe Wortschöpfung aus, weil sie zum einen auf eine fröhliche, emotionale Weise anspricht und damit eine erfrischende Abwechslung im Dschungel des meist sehr technischen Fach-Chinesisch darstellt. Zum anderen verdeutlicht der Begriff, dass gute Matratzen sich der Körperform des Schlafenden optimal anpassen. Marion Badur aus Wettenberg ersetzte auf ihrer Gewinnspielkarte den Begriff "Doppeltuch-Bezug" durch "Multifunktionsbezug" und bekommt dafür den Präsentkorb mit belgischen Spezialitäten, den die Bekaert Textiles Germany zusammengestellt hat, als dritten Preis. Die besondere Eigenschaft moderner Matratzenbezugsstoffe besteht darin, dass sie mit ihren verschiedenen Lagen gleich mehrere Funktionen, wie Design, Feuchtigkeitsaufnahme und Stabilität erfüllen, was der Begriff "Multifunktionsbezug" anschaulich vermittelt. Der vierte Preis schließlich, ein Teddy aus dem Hause Mattes & Ammann, geht an Thomas Pfister aus Bad Neustadt, der ebenfalls einen Vorschlag machte, die "Lüftungskanäle" von Matratzen umzubenennen: Seine Wortschöpfung lautet "Frischluftpolster". Der Fachmann wird jetzt einwenden: "Aber ein Lüftungskanal ist doch kein Polster". Stimmt. Aber was zeigt das dem Fachmann? Dem Kunden ist es wichtig, dass frische Luft durch die Matratze zirkuliert. Wie der technische Hintergrund ist, das interessiert ihn weniger. Wollen wir nicht alle mit gutem Gefühl kuschelig, gemütlich und traumhaft gebettet liegen und wen interessiert im Land der Träume die technische Beschaffenheit der Schlafunterlage?
aus
Haustex 06/11
(Marketing)