Max Bahr

Übernahme durch Hellweg geplatzt


Lange Zeit sah es so aus, als würde ein Bieterkonsortium um die Hellweg-Gruppe die insolvente Baumakrtkette Max Bahr übernehmen; beim Bundeskartellamt war sogar schon ein Antrag auf die Genehmigung gestellt. Weil letztlich aber keine Einigung mit dem Hauptvermieter erzielt werden konnte, ist der Deal am 15. November geplatzt. Mit der Übernahme durch Hellweg hätten insgesamt 3.600 Arbeitsplätze in bundesweit 73 Bau- und Gartenmärkten erhalten werden können.

Die Mitarbeiter haben mittlerweile Lohnverzicht und die Beteiligung an der geforderten Mietkaution angeboten. Außerdem hat sich die Handelskette Globus wieder ins Spiel gebracht, die neben Max Bahr auch an Praktiker-Standorten Interesse zeigt.

Bei Redaktionsschluss war der Ausgang möglicher Verhandlungen offen. Insolvenzverwalter und Vermieter hatten angekündigt, nach einem Abverkauf der Max-Bahr-Warenbestände die Standorte einzeln zu verkaufen. Für viele Filialen lägen bereits konkrete Interessensbekundungen von namhaften Unternehmen aus der deutschen Baumarkt-Branche vor.

Der Verkauf sämtlicher Praktiker-Filialen sowie der zwischenzeitlich von Praktiker auf Max Bahr umgeflaggten Outlets an einen einzigen Investor ist ebenfalls gescheitert. Auch hier wird nun über einzelne Niederlassungen verhandelt.

Derweil hat Rechtsanwalt Dr. Ingo Scholz, Vertreter der Anleihegläubiger der Praktiker AG, darüber informiert, dass der zuständige Insolvenzverwalter am 2. Oktober 2013 die Masseunzulänglichkeit erklärt habe. Das bedeutet, dass durch die Insolvenzmasse lediglich die Verfahrenskosten gedeckt sind. Daher sei nach momentaner Einschätzung nicht damit zu rechnen, dass die Ansprüche aus einer 250 Mio. EUR schweren Anleihe auch nur in Teilen erfüllt werden könnten.
aus BTH Heimtex 12/13 (Wirtschaft)