Thomsit in Kinderkrippe Taubenäcker in Holzgerlingen
Kontaktklebstoff hält Kautschuk-Belag sogar an der Wand
Es gibt nicht viele Bauprojekte, die ihre kalkulierten Baukosten um etwa ein Zehntel unterbieten. Die neue Kinderkrippe Taubenäcker in Holzgerlingen (Böblingen) macht eine solche Ausnahme. Von der ursprünglich veranschlagten Bausumme von 2,2 Mio. EUR konnten rund 200.000 EUR eingespart werden. Das beauftragte Verlegeunternehmen Stark aus Bad Liebenzell trug durch seinen großen Einsatz zum Einhalten des Zeitplans bei. Rund 900 m Bodenbeläge verlegte Stark ausschließlich mit Verlegewerkstoffen wie dem neuen lösemittelfreien Kontaktklebstoff Thomsit K 175 von Henkel.
Alle Verlegewerkstoffe, die auf der Baustelle in Holzgerlingen verarbeitet wurden, mussten entweder gemäß GEV Emicode als sehr emissionsarm (EC1 oder EC1 Plus) zertifiziert sein oder den Blauen Engel tragen. Darauf habe die Stadt als Bauherr streng geachtet. Der neue Dispersions-Kontaktklebstoff Thomsit K 175 ist sehr emissionsarm (EC1 Plus). Thomsit hat ihn als Alternative zu stark lösemittelhaltigen Neoprene-Produkten auf den Markt gebracht, die inzwischen nur noch in Ausnahmefällen eingesetzt werden dürfen. Daher kam der Kontaktklebstoff auch in der neuen Kita zum Einsatz, vor allem auf Flächen an der Wand.
Neben verschiedenen Gruppenräumen wurden für die jüngsten Kita-Kinder auch ein Duschraum und eine Wickeldusche installiert, deren Wände deckenhoch (Dusche) sowie bis zu einer Höhe von etwa 1,5 m (Wickeldusche) mit abwaschbaren Kautschukbelägen ausgekleidet wurden. Maler hatten die Höhe vorgegeben, indem sie das obere Teilstück von der Decke nach unten bereits verputzt und weiß gestrichen hatten. Nachdem Hohlstellen in den Rohwänden ausgebessert und die Flächen abgeschliffen waren, grundierte das Stark-Team die zu klebenden Wandabschnitte mit dem schnell trocknenden Thomsit R 766 Multi-Vorstrich. Die größeren Flächen klebten die Profis mit Thomsit K 188 S PVC-Schnellkraftkleber, die kleineren Flächen und Ansatzstellen mit dem neuen Kontaktklebstoff. In der Verarbeitung unterscheidet sich Thomsit K 175 kaum von konventionellen Neoprene-Klebern. Wie bei jedem Kontaktklebeverfahren wird der Klebstoff sowohl auf den Belagrücken als auch auf den Untergrund aufgetragen. Dazu nutzten die Stark-Verleger eine grobe Schaumstoffrolle.
'Im Allgemeinen gleicht das Kleben an der Wand dem Kleben auf dem Boden", sagt Vorarbeiter Vasco Primor. 'An der Wand kommt es allerdings stärker auf die Soforthaftung an." Während man den Belag am Boden beim Einlegen noch korrigieren, also in gewissem Maß noch verschieben können muss, sollte er in der Senkrechten möglichst schnell fixiert werden können. Sonst zieht ihn die Schwerkraft nach unten. Gleichzeitig muss er aber auch hier korrigierbar sein, um ein exaktes Arbeiten zu ermöglichen.
Beide Anforderungen erfüllt der neue Kontaktklebstoff, da er mit einem 'Druckknopf-Effekt" ausgestattet ist: Wird der Belag nach dem Ablüften des Klebstoffs auf den Untergrund gelegt und leicht angedrückt - sowohl auf dem Boden als auch an der Wand - haftet er zwar bereits leicht, kann jedoch vergleichsweise einfach abgehoben werden. So bleibt seine Position korrigierbar. Hat er die endgültige Einlegeposition erreicht, wird er angerieben. Ab diesem Moment, bei dem die beiden Klebstofffilme durch Druck miteinander verschmelzen, ist eine Korrektur nicht mehr möglich. Der Belag klebt nun sicher und fest.
Um möglichst saubere Abschlüsse zu erhalten, setzte das Team die werkseitig glatt geschnittene Längsseite der Kautschuk-Bahnenware direkt an der Putzunterkante an und schnitt den Belag ausschließlich am Boden. Sichtbaren Fugen an der Wand beugten die Profis vor, indem sie die Beläge mit seitlichen Doppelnahtschnitten vorbereiteten. Rund 100 m Kautschukbelag verlegte Stark auf diese Weise. Weitere rund 700 m Bodenbeläge (Kautschuk und Linoleum) und noch einmal 100 m Parkett in der Privatwohnung in der ersten Etage wurden am Boden auf einem Calciumsulfat-Heizestrich verarbeitet.
aus
FussbodenTechnik 06/13
(Referenz)