Eurobaustoff-Forum 2013: Fast 10.000 Besucher und 564 Aussteller
Nach drei Jahren als feste Größe etabliert
Mit dem ersten Eurobaustoff Forum 2010 wagte die Kooperation noch den Sprung ins kalte Wasser. Heute, drei Jahre später, erweist sich die vierte große Leistungsschau in Köln als eine feste Größe bei den gelisteten Lieferanten, den Eurobaustoff-Fachhändlern und ihren Mitarbeitern sowie den Dienstleistern aus der Kooperationszentrale. Wichtigste Erkenntnis: Der Bereich Holz der Verbundgruppe hat seither deutlich Raum gewonnen. Das trifft für das zentral abgerechnete Einkaufsvolumen ebenso zu wie für die Wahrnehmung innerhalb der Holzbranche.Unser Schritt 2010 von Wallau nach Köln war nicht nur inhaltlich richtig, sondern auch vom Zeitpunkt her", resümierte Ulrich Wolf, Vorsitzender der Eurobaustoff-Geschäftsführung, im Gespräch mit der Presse. 'Uns war klar geworden, dass das reine Beschaffungsmanagement keine Zukunft mehr hatte und wir uns wesentlich stärker in den Dienstleistungsbereichen engagieren müssen." So seien die Standorte der Kooperationszentrale in Bad Nauheim und Karlsruhe in einen Dienstleistungscampus umgebaut worden, 'der sich dann folgerichtig auch auf den Eurobaustoff Foren widerspiegelt".
Unter dem Motto 'Willkommen in der 4. Dimension" fand am 10. und 11. November die jüngste Veranstaltung statt. Mit knapp 10.000 Besuchern und 564 Ausstellern auf 40.500 m2 war die Messe auch dieses Jahr wieder ein Erfolg. Im Mittelpunkt standen dabei die 'Vier Dimensionen" Einkauf, Dienstleistung, Konzepte und Vertrieb.
Mehr Raum für Holz
'Mit über 500 Mio. EUR Gesamtumsatz über alle Holzsortimente für 2013 zeigen wir nicht nur im Holzmarkt Flagge. Wir machen auch deutlich, dass wir eine starke Marktposition erarbeitet haben und diese weiter ausbauen werden", stellte Geschäftsführer Wolf fest. Dies werde auch in der Holzbranche registriert und honoriert. Mit 170 holzhandelsrelevanten Ausstellern auf dem Forum habe die Eurobaustoff gleich viele Industriepartner nach Köln geholt wie wenige Tage zuvor der Branchentag Holz.
Der Erfolg 'im Holz" ist laut Wolf auf eine konsequente Einkaufspolitik, eine auf die Fachhändler abgestimmte Vertriebsstrategie sowie die gezielte Akquisition neuer Holzhändler zurückzuführen. Nach PontMeyer, Westbuer, und Holz Richter, die in den letzten Monaten zur Eurobaustoff wechselten, sollen noch zum Jahresanfang 2014 weitere Unternehmen unterschiedlicher Größe und Positionierung folgen. 'Wir werden im Markt neu wahrgenommen", erläuterte Michael Thürmer, Bereichsleiter Holz. 'Viele erkennen, dass wir ein verlässlicher Marktpartner sind, der ein Dienstleistungspaket vorhält, das für Große und Kleine, Holzspezialisten und Holzeinzelhändler von großem Interesse ist."
In Köln präsentierte der Bereich Holz die vielfältigen unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten von Holz im Neubau und in der Modernisierung.
Die Erwartungshaltung an das Forum war so groß, dass nicht alle Lieferanten Platz in den drei Messehallen finden konnten. Gute Chancen dürfen sie sich im kommenden Jahr ausrechnen, denn ob die Fußbodenhersteller wieder so zahlreich auftreten werden, ist zu bezweifeln. Die nachfolgenden Stellungnahmen, sollten dem Veranstalter zu denken geben.
Fachhändler auch kurz vor Jahresschluss voll ausgelastet
Trotz eines frostigen Jahresstarts mit Umsatzrückgängen bis zu 50 % im ersten Quartal hat sich das Jahr dank starker deutscher Binnennachfrage, einer Renaissance der Wohnimmobilie und Hypothekenzinsen auf niedrigstem Niveau zu einem sehr guten entwickelt, wie die Kooperationszentrale meldete. 'Auch im Oktober wurde weiter hart am Bau gearbeitet", hieß es auf dem Eurobaustoff Forum. 'Der harte Winter im ersten Quartal ist aufgeholt und der nächste Winter hat sich noch nicht angekündigt. Die Jahresrallye kann also weiter gehen", so Geschäftsführer Wolf.
Per Ende Oktober erzielte die Kooperation ein zentral abgerechnetes Einkaufsvolumen von 4,62 Mrd. EUR. Das bedeutet ein Plus von 3,9 % gegenüber Vorjahr. 'Seit Mai erreichen wir ein monatliches Umsatzvolumen jenseits der halben Milliarde EUR. Dieses einzukaufen, ist eine Sache, dieses aber auch zu handeln, zu verkaufen und in kleinen Mengen auszuliefern, ist ungleich aufwändiger und anspruchsvoller. Die Mitarbeiter unserer Fachhändler machen hier einen tollen Job", lobte Wolf die Gesellschafter.
Die Umsatzzuwächse kommen aus allen Bereichen. Überdurchschnittlich ist das Plus wieder einmal im Bereich Fliesen/Natursteine, der seit Jahren stärker wächst als der Gesamtmarkt. 'Und auch der in 2011 neu aufgestellte Bereich Holz nimmt nach einer anfänglichen Konsolidierungsphase Schwung auf und wird in 2013 sein bestes Ergebnis erzielen", unterstreicht die Geschäftsführung.
Stimmen aus dem Bereich Bodenbeläge
Volker Kühnel, Berry AllocWir sind seit Juli 2013 bei der Eurobaustoff gelistet und in letzter Sekunde noch in die Messeplanung gerutscht. Unsere Erfahrungen sind durchaus positiv, aber es gibt große Unterschiede zwischen Holzhändlern, Bodenbelagshändlern und den Baustoffhändlern, da der Fokus jeweils auf anderen Produkten liegt.
Großes Interesse herrschte an LVT, speziell an unserem Dreamclick, ein besonderes Produkt, das sich qualitativ auf den Standard sattelt. Weitere Schwerpunkte: Küchenrückwände, Wall and Water für Bäder sowie Plattten, die im norwegischen Lyngdal auf Basis von HPL produziert werden.
Unterm Strich kann ich sagen: Sehr viele, vor allen neue Kontakte. Von daher sind wir sehr zufrieden. Mit Blickrichtung auf die
Eurobaustoff stellen uns jetzt breiter auf. Unsere Wandprodukte haben wir im klassischen Bodenbelagshandel wenig Erfolg. Die Baustoffhändler sind dagegen sehr interessiert.
Andreas Mühltahler, UnilinWir sind seit Beginn 2013 Lieferant der Eurobaustoff und wollen zeigen, was hinter der Marke Quick-Step steckt, nämlich dass wir Hersteller von Laminat-, Parkett- und Vinylböden sind. Innerhalb der zwei Tage gab es eine ganze Reihe erfolgversprechender Gespräche. 2014 ist für uns ein Meilenstein, wenn am Standort Wielsbeke die erste LVT-Serie vom Band läuft. Wir sehen LVT als Zukunftsmarkt.
Wir nutzen die Marke Quick-Step für den Fach- Groß- und DIY-Handel, Pergo für den Objektbereich. Die Pergo-Produktion ist zu 100 % nach Wielsbeke verlagert. Am Stammsitz Trelleborg befindet sich noch ein Vertriebsbüro für Skandinavien.
Gudrun Lahr, TiloWenig Frequenz, kaum Neukontakte; Interesse an Vinyl. Bis auf wenige Ausnahmen sind Bodenbeläge im Baustoffhandel eher ein Randsortiment.
Albert Waibel, TarkettFür die meisten Besucher bilden Baustoffe und der Sanitärbereich Schwerpunkte. Zirka 10 bis 15 % waren an den Bodensortimenten interessiert. Wir waren zum ersten mal Teilnehmer, hatten einige Neukontakte und sehr interessante Gespräche. Im Blickpunkt standen unsere Neuheiten im Laminatboden- und Fertigparkett-Bereich sowie vor allem Designbeläge zum Klicken und zum Verkleben.
Thomas Biebusch, KWGBei der Beurteilung der Messe muss man ganz klar zwischen den einzelnen Themenbereichen unterscheiden. Ich denke, dass die Anbieter klassischer Baustoffe sehr zufrieden waren. Auf dem Fußbodensektor war die Besucherfrequenz eher bescheiden. Einige Kunden haben uns auch ganz klar vermittelt, dass sie nicht die Zeit hatten, bis zu den Bodenbelägen vorzudringen. Es war halt eine riesige Veranstaltung, zu groß für die zur Verfügung stehende Zeit. Neukontakte wurden geknüpft, stehen aber in absolut keinem Verhältnis zur Größe der Veranstaltung.
Es ist jedoch nicht zu verkennen, dass es mittlerweile einige Baustoffhändler gibt, die äußerst hochwertige Ausstellungen für Bodenbeläge einrichten, allerdings beschäftigt sich das Gros noch nicht mit den Möglichkeiten außerhalb des Fliesenbereichs.
Dr. Markus Richter, Holz-RichterIm Vergleich zu einigen Industrieausstellern besonders im Bereich Bodenbeläge war unsere Frequenz ok, hätte aber gerne auch mehr sein können. Diese Problematik haben solche Veranstaltungen wie das Eurobaustoff Forum und der Branchentag, die nicht vergleichbar sind mit großen Messen wie Bau oder Domotex. Das Interesse an Laminat und Vinyl war in Ordnung, am Parkett gemischt und an Massivholzdielen so gut wie gar nicht vorhanden.
Thomas Frohne, ParkettfreundDie Besucherfrequenz und Neukontakte halten sich in Grenzen, wobei der zweite Tag auf unserem Messestand besser frequentiert war als der erste. Insgesamt hatten wir 20 ausgefüllte Messeberichte. Darunter waren drei Neukunden.
Karl-Heinz Fiedler, ProlineBereits mit der Ausrichtung des Eurobaustoff Forums 2011 in Köln wurde der Schritt von einer regionalen Veranstaltung zu einer überregionalen Ausstellung beschritten. Das haben wir bereits damals begrüßt. Ein wenig problematisch ist für uns von Proline-Systems, einem Anbieter von Fliesen- und Bodenprofilen, allerdings die Strukturierung der Messe, so dass wir mit unserem Stand im Rahmen des Großhandels bei den Fliesen, nicht aber bei den Anbietern von Parkett, Laminat und Vinylböden platziert waren.
Für uns ist das Eurobaustoff-Forum ein Meeting-Point, wo Gespräche von der Cersaie fortgesetzt und bereits Weichen für die kommende Domotex gestellt werden konnten. Aufgrund der Größe der Messe verteilten sich in diesem Jahr die Besucher sehr stark, so dass unser Team an beiden Tagen nur jeweils für zwei bis drei Stunden an seine Kapazitätsgrenzen kam.
Gezeigt hat sich auch in Köln das enorme Interesse des Baustoffhandels an Vinylböden, denn unsere speziell für diese Kategorie entwickelte Unterlagsbahn Probase-Pprofi PS+ war eines der Besuchermagnete.
Heiko Schmidt, Windmöller FlooringUnsere Erwartungen an diese Plattform bezüglich Besucherfrequenz und Rahmenbedingungen sind leider nicht vollumfänglich erfüllt worden. Wie gut die Kontakte waren, wird sich zeigen Viele Baustoffhändler sind in ihrer Produktausrichtung fokussiert auf Rohbaumaterialen und Bauelemente und haben unserer Ansicht nach noch nicht erkannt, welches Potential im Verkauf von Bodenbelägen liegt. Von den 600 Mitgliedern sind für uns circa 40 bis 50 interessant, die bereits erfolgreich mit Bodenbelägen arbeiten und diese in ihr Sortimentsspektrum integriert haben. Mit genau diesen innovativen Händlern konnten wir gute und informative Gespräche führen und ein großes Interesse feststellen.
Das Hauptinteresse galt hierbei unseren Designböden mit der patentierten Windmöller Connect-Technologie zur Klebstoff-freien Verlegung. Diese Böden sind ideale Neubau- und Modernisierungsprodukte. Sie können schnell, staubfrei und sogar im laufenden Geschäftsbetrieb verlegt werden; die Oberflächen sind strapazierfähig und pflegeleicht. Zudem ist die Verlegung fast selbsterklärend, erfordert also keinen hohen Beratungsaufwand.
Julia Debiasi, PedrossWir hatten von der Messe mehr erwartet. Natürlich standen die Baustoffe im Vordergrund, doch für die Teilnehmer der Kategorie Holz war die Anzahl an wirklich interessanten neuen Kontakten sicher spärlich, was auch Gespräche mit anderen Ausstellern bestätigt haben. Es war uns von vornherein schon klar, dass es sicher schwierig sein wird, doch der Aufwand hat sich nicht gelohnt.
aus
Parkett im Holzhandel 06/13
(Wirtschaft)