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Warum Feder und Daune?


Ende November letzten Jahres wurde im WDR-Fernsehen wieder eine Sendung über Daunen- und Federngewinnung gezeigt. Sie war nicht ganz so angriffslustig wie die letzten Male. Um dennoch auf etwaige Reaktionen und Fragen von Kunden eine schnelle Antwort parat zu haben, hat die Allianz Pro Daune (www.pro-daune.de) speziell für den Betten-fachhandel ein Factsheet (Merkblatt) mit folgendem Inhalt zusammengestellt.

Seit mehr als 2.000 Jahren werden Federn und Daunen zu Bettzeug verarbeitet. Dabei sind sie in Bezug auf Wärmerückhaltevermögen, Wärme-Gewichts-Relation und Lebensdauer ungeschlagen. Sie verteilen Körperwärme so schnell wie kein anderer Dämmstoff und sind besonders elastisch, so dass sie auf ein extrem kleines Volumen zusammengepresst werden können, ohne dabei Schaden zu nehmen. Im Folgenden wird anhand einer Reihe von wissenschaftlichen Erkenntnissen aus unabhängigen Studien gezeigt, dass Daunen und Federn nach wie vor das qualitativ hochwertigste Füllmaterial sind.

Atmungsaktivität

Daunen von Gänsen und Enten sind weitaus atmungsaktiver als synthetische Stoffe: Der Mensch verliert jede Nacht zwischen 0,2 und 0,5l Körperflüssigkeit. Diese wird von Daunen und kleinen Federn besonders effektiv aufgenommen und dann nach und nach durch die Zudecke an die Raumluft abgegeben. Bei normaler Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit beträgt die Aufnahmekapazität von Wasserdampf für Daune 11,6 Prozent. Im Vergleich dazu nehmen Polyamidfasern 4,0 Prozent auf. Polyester kommt lediglich auf 0,8 Prozent. 1)

Wärme-Gewichts-Relation

Daune ist der Dämmstoff mit der größten Wärme-Gewichts-Relation. Obwohl synthetische Materialien in den letzten Jahren immer wieder verbessert wurden, können sie mit Daune nicht mithalten. In einem Wärmewiderstandstest wurde gezeigt, dass eine mit Daunen gefüllte Decke 1,6 mal besser isoliert als eine vergleichbare Decke mit Synthetik-Füllung. Dementsprechend benötigt eine Decke mit bester Synthetik-Füllung bei einer Temperatur von 10 Grad Celsius mindestens 800g Füllgewicht, währenddessen es nur 500 g bester Daunenfüllung bedarf, um die gleiche Wärme zu gewährleisten. 2)

Wärmeverteilung

Schlafsäcke, Mäntel oder Handschuhe, die mit Daunen gefüllt sind, verteilen die Wärme extrem schnell. Bei gleichen Produkten mit synthetischer Füllung dauert dieser Prozess um einiges länger. Für den Schlafkomfort ist dies besonders wichtig, da unser Körper nicht gleichmäßig Wärme produziert: Während sich der Rumpf schnell erwärmt, bleiben Hände und Füße meist am längsten kalt. Daunenschlafsäcke beispielsweise verteilen unsere Körperwärme am effektivsten hin zu unseren Extremitäten, während wir in synthetischen Schlafsäcken kalte Hände und Füße haben, obwohl sich unser Rumpf bereits erwärmt hat. 3)

Lebensdauer

Im Schnitt isolieren Daunenprodukte drei- bis viermal so lange wie das Kunstfaser-Äquivalent. Letztere verlieren bereits nach zwei Jahren bis zur Hälfte ihrer Isolierfähigkeit.

Daune und die Umwelt

Daunen und Federn sind ein natürliches, sich regenerierendes Produkt. Das ursprünglich als Abfallprodukt der Fleischindustrie geltende Material kann in etwas verwandelt werden, das uns warmen Komfort und perfekten Schlaf bietet - und das nicht nur im Winter. Darüber hinaus kann Daune umweltfreundlich recycelt werden: Jeglicher Abfall, der bei der Weiterverarbeitung von Federn und Daunen entsteht, ist biologisch abbaubar und kann als Grundlage für die Produktion von Biogas oder gar als Dünger verwendet werden. 4) So hat beispielsweise das aus den Abfallprodukten entstehende Federmehl einen niedrigeren Schwermetallgehalt als grüner Kompost. Außerdem beträgt der CO2-Fußabdruck einer Daunendecke lediglich 25 Prozent des CO2-Fußabdruckes einer Decke, die zu 100 Prozent aus Polyester besteht. 5)

Quellenangabe:
1) Pingel, H. (2004): Duck and geese production around the world. World Poultry, 20 (8) S. 26-28.
2) IDFB (verschiedene Quellen)
3) Cumulus (2011): Daune vs. Synthetik. Abrufbar unter www.schlafsacke-cumulus.de/techinfo. Zuletzt eingesehen am 11/16/2011.
4) Kozak, J; Gara, I. (2008): The worlds production and trade of waterfowls, Gödöllö, Hungary.
5) Queensland University of Technology (2009): Institute of Sustainable Resources.
aus Haustex 01/12 (Marketing)