Follmann
"Grünes" Treibmittel für die Heißprägetapete
"Wir sind das einzige Unternehmen weltweit, das alle Beschichtungsarten für Tapeten liefert." Das betonte Thomas Krug nicht ohne Stolz. Als Abteilungsleiter Marketing und Vertrieb in den Bereichen Druckfarben, Funktionsbeschichtungen und Tapeten repräsentierte er bei der Heimtextil den Hersteller von Veredelungsprodukten für die Tapetenindustrie Follmann. Der Geschäftsbereich Tapetenbeschichtungen mit seinen wässrigen Druckfarben und Schäumen (PVC-Plastisole, Acrylschäume) ist der größte in der familiengeführten Follmann-Gruppe, die insgesamt etwa 100 Mio. Umsatz im Jahr erwirtschaftet.
Mitentscheidend für den Erfolg ist nach Auskunft Krugs die Forschungsabteilung. Derzeit arbeitet diese mit Hochdruck an einer Alternative für den pulverförmigen Stoff Azodicarbonamid, der bei der Tapetenherstellung als Treibmittel zum Aufschäumen von Polymermassen verwendet wird. Er steht auf der Reach-Kandidatenliste der besorgniserregenden Stoffe und könnte damit als gefährlich eingestuft werden, wie Krug sagte. Seiner Meinung nach wird Azodicarbonamid in den nächsten drei bis vier Jahren vom Markt verschwinden. Daher sei die Industrie an einem Ersatz stark interessiert. Bei Follmann ist es gelungen, eine "grüne Lösung" für die Herstellung der im Trend liegenden Heißprägetapete zu entwickeln und damit ein Heißprägeplastisol mit alternativem Treibmittel.
Dem zunehmenden Gesundheits- und Umweltbewusstsein kommt Follmann auch mit wässrigen Schäumen für den Tapetendruck entgegen. "Darauf setzen wir stark", machte Krug deutlich. Insgesamt bietet das Unternehmen seinen Kunden ein breites Sortiment zur Gestaltung von Tapetenoberflächen und Experimentierraum für außergewöhnliche Strukturen und optische Effekte. An seinem Stand führte es die neuen Design- und Gestaltungsmöglichkeiten in Form einer Neuauflage des Tapetenkalenders vor. Als neuer Vertriebsleiter für das Geschäftsfeld Tapetenbeschichtungen wie Druckfarben, Acrylschäume, Plastisole, Streugranulate und Einfärbepasten stellte sich Mark Stefan Schmitt vor.
Angesichts der Neuheiten erwartet Krug für 2014 ein Umsatzplus. Als Indikator könnte das Interesse bei der Heimtextil dienen. Es habe unter anderem Kontakte zu iranischen Unternehmen gegeben, Anfrage aus der Türkei und auch zahlreiche Japaner sowie Chinesen hätten sich über das Angebot informiert. "Wir sind mit dem Messeverlauf sehr zufrieden", so Krug.
aus
BTH Heimtex 02/14
(Wirtschaft)