Marburger Tapetenfabrik lädt in den Palmengarten
Gelungener Start für "Glööckler Deux" im pompösen Festsaal
Die älteste Tapetenfabrik Deutschlands zeigt sich experimentierfreudig. Ihre neue Kollektion "Glööckler Deux" stellte die Marburger im Rahmen der Heimtextil 2014 nicht in den Messehallen vor, sondern wählte dafür den Festsaal des Frankfurter Palmengartens, der mit seinem barocken Stil perfekt zu der Tapete des Designers Harald Glööckler passt. Die mehr als 350 Gäste zeigten sich begeistert - sowohl vom Ambiente und dem Rahmenprogramm als auch von den hochwertigen Wandbelägen, die als aufwändig geschneiderte Partykleider von Models über den Laufsteg geführt wurden.Harald Glööckler ist ein exzentrischer Designer, der nicht nur als Person auffällt, sondern auch mit seinen außergewöhnlichen Entwürfen für Furore sorgt. Um ihm den passenden Rahmen für die Präsentation seiner dritten Kollektion "Glööckler Deux" zu geben, lud die Marburger Tapetenfabrik statt an den Messestand in den renovierten Festsaal des Frankfurter Palmengartens ein - und landete damit einen Coup. Das für seine hochwertigen Produkte geschätzte Familienunternehmen bot seinen mehr als 350 Gästen in "pompöser" Umgebung einen unvergesslichen Abend: Models mit maßgeschneiderter Tapetenkunst statt Kleidern, virtuose Musik, kulinarischer Genuss und Tanzvergnügen. Ganz nach dem Geschmack von Glööckler, dem selbsternannten Prince of Pompöös. "Mit Glööckler Deux setzen wir den Erfolg der Glööckler-Geschichte fort", gab sich Marburg-Inhaber Ullrich Eitel überzeugt.
"Tapete ist unser Leben", betonte er in seiner Begrüßungsansprache und bedankte sich bei den Fachhändlern dafür, dass sie sein Unternehmen im BTH Heimtex-Kundenbarometer zum sympathischsten Tapetenanbieter gewählt haben. "Dafür sind wir sehr dankbar". Ihnen und den Großhändlern versicherte er, dass die neue Glööckler-Kollektion eine gute Voraussetzung "für unsere Kunden bietet, Profit zu machen". Mit der Karte positioniere sich Marburg im oberen Segment. Sie sei extravagant, luxuriös und präge einen neuen Stil. "Auch die dahinter stehende Technik erfüllt mein Herz mit Freude", hob Eitel hervor und erinnerte an die Vorgänger-Kollektionen. Schon die "Glööckler by Marburg 1" sei eingeschlagen wie eine Bombe. Darauf folgte die viel beachtete Kinderkollektion "Children’s Paradise".
Tapete für Schlösser und PlattenbautenAngesichts des Riesenerfolgs der ersten Kollektion dürfte es schwierig gewesen sein, eine zweite, einzigartige Karte auf den Markt zu bringen. Zu stark war der "Wow"-Effekt bei der Präsentation des Erstlingswerks, entsprechend hoch die Erwartungen an die Nachfolgerin. Glööckler und Marburg Designchef Dieter Langer aber ist es gelungen, diese zu erfüllen und die Fachwelt erneut zu überraschen. Glööckler Deux sprüht vor Einfallsreichtum, sowohl vom technischen als auch Design-Anspruch her. Die Kollektion ist ihrer Vorgängerin damit mindestens ebenbürtig. "Ich bin nicht jemand, der nur den Namen gibt", machte Glööckler seinen Anspruch als Designer deutlich.
Doch trotz seiner Ambitionen will er seine Tapeten nicht als Luxusgegenstand verstanden wissen, der nur in Schlössern eine adäquate Umgebung findet. "Sie ist auch eine Tapete für die Plattenbausiedlung. Damit bringt sie den Luxus nach Hause", erläuterte Glööckler. So könne jeder Mensch seine Wohnung mit einem Kunstwerk schmücken. Dies war auch die Motivation des Designers, in die Herstellung von Wandbelägen einzusteigen: "Ich konnte langweilige Tapeten nicht mehr sehen."
Seine 65 Vliestapeten umfassende Kollektion ist dann auch weit davon entfernt, alltäglich und einfallslos zu sein. Sie zeigt sechs Hauptmotive: Barockelemente und Rocailles (Perlen), konzentrische Strahlenornamente mit und ohne die für den Designer typischen Krönchen, Federschmuckmotive, die an die Pariser Folies Bergère erinnern, majestätische Adlerschwingen und edelsteinbesetze Schmuckspangenmotive auf einem vom Art Déco inspirierten Hintergrund. Spannungsreicher Höhepunkt ist ein Krokomotiv, das auch in Kombination mit Kronen und Alligatoren gefertigt wird.
Besondere Effekte durch HeißprägungMarburgs Designchef Langer, der an der Entstehung der Kollektion beteiligt war, schwärmt vor allem von den technischen Feinheiten der Heißprägetechnik. Sie ist eine Spezialität bei Marburg. Um die Reliefhaptik mit bis zu zehn Ebenen und unzähligen präzisen Linien (Haschuren) zu erhalten, werdend die Druckwalzen von einem erfahren Graveur gestochen und geätzt. Auf gleichem Niveau zeigen sich die Farbenpracht und glitzernden Details, die auf Basis hoher Handwerks- und Technikkunst ermöglicht wurden.
Kostspielige Interferenzpigmente sorgen für subtile Farbspiele und changierenden Glanz. Ein energiegeladenes, tiefes Orangerot wird beispielsweise mit changierendem Kardinalrot kombiniert und unterstreicht die Prägetechnik. Kräftige Töne, darunter ein mattschimmerndes Türkis, werden mit zurückhaltenden Farbstellungen und raffinierten Designadaptionen variiert.
Gemessen am Applaus, den die Gäste dem Meister und seinen in Tapetenkleider gewandeten Models spendeten, knüpft die Kollektion Glööckler Deux sicherlich locker an den Erfolg ihrer Vorgängerin an. Ihr Start in die Öffentlichkeit ist jedenfalls gelungen. Mit der Präsentation im Ballsaal, dessen barocke Ornamentwände der Tapete den richtigen Rahmen gaben, hat Marburg den üblichen Weg verlassen und im Umfeld der Heimtextil ein Glanzlicht gesetzt. Das wertet sowohl die Wandbekleidung als auch die Messe selbst weiter auf.
Über diesen außergewöhnlichen Abend wird noch lange gesprochen werden - auch im Hause Marburg. Schließlich erstaunte Ullrich Eitel, der die 1845 gegründete Tapetenfabrik in fünfter Generation als geschäftsführender Gesellschafter leitet, Gäste und Team bis in die frühen Morgenstunden mit leidenschaftlichem Rock’n-Roll-Tanz zu den Klängen der Jazzband "4 to the bar".
aus
BTH Heimtex 02/14
(Marketing)