Jan Kath
Gekonntes Spiel mit Form und Farbe
Ein Stück handgearbeiteter Filz? Ein Bett aus dichtem Waldmoos? Ein Stück oxidiertes Kupfer? Handgeschöpftes Papier, mit zerfaserten Rändern? Es gibt viele Assoziationen, die diese organisch anmutenden, handgeknüpften Teppiche auslösen. Schon lange bricht Jan Kath in seinen Arbeiten mit alten Sehgewohnheiten und Konventionen - er spielt mit klassischen Designs, kombiniert verschiedene Materialien und Knüpfformen. Jan Kath bringt Themen auf den Teppich, die bis dato nie zur Diskussion standen und machte sie salonfähig. Damit setzte er neue Maßstäbe - nur die Form des klassischen Teppichs diente ihm dabei bislang als fester Rahmen.
In der Kollektion Riot wird nun auch dieser verändert: Denn das Rechteck wird aufgelöst. Stattdessen sieht der Betrachter eine enorm detaillierte und vermeintlich organisch gewachsene Form. Sanfte Einkerbungen, weiche Rundungen, aber auch harsche Zacken bilden die Außengrenzen der Teppiche.
Doch wie immer beruhen diese Effekte, wie auch die vielschichtige Farbgebung, nicht auf Zufall. Sie sind exakt reproduzierbar. Die ungewöhnliche Form ist schon vor Knüpfbeginn in der Designvorlage detailliert beschrieben und im Grundgerüst entsprechend angelegt. Architekten und Designer, die sich mit dieser Kollektion beschäftigen möchten, sind herzlich eingeladen, ihre eigenen Formen zu entwickeln, können aber auch Details, wie etwa Florhöhe und Farbkombination, selbst bestimmen. Riot hat eine dicht zusammenstehende, aus Seide und handkardierter und handversponnener tibetischer Hochlandwolle bestehende Oberfläche. Sie ist zirka drei Zentimetern hoch, wiegt rund fünf Kilo pro Quadratmeter und gehört damit zu den opulentesten Jan-Kath-Kollektionen. Technisch ist die Kollektion, die in den Manufakturen in Nepal hergestellt wird, eine enorme Herausforderung - und ist dabei gleichzeitig auch Nährboden für wirklich Neues.
aus
Carpet Magazin 01/14
(Sortiment)