Zollanvari
Gewebte Taschen aus traditioneller Nomadenkultur
Mafrash sind textile Gebrauchsgegenstände aus der Alltagskultur der Nomaden. Sie fungierten als Transportbehälter, die die Qashghai- und Luri-Nomaden traditionell verwenden, um ihr Bettzeug im Zelt aufzubewahren und auf Wanderungen mitzunehmen. Innen sind die Taschen mit Stoff gefüttert, um den Inhalt vor Schmutz und Abnutzung zu schützen. Mafrash werden aus 100% handgesponnener, pflanzengefärbter Wolle handgefertigt. Früher brachten die Nomaden die selbstgewebten Einzelteile der Taschen in die Stadt, wo sie zusammengefügt und mit Ledergriffen versehen wurden.
Die Motive der Mafrash sind traditionell und werden auch für andere Gebrauchsgegenstände verwendet. Bei der Herstellung kommen laut Zollanvari verschiedene Techniken zum Einsatz, unter anderem die Gatchme-Technik, eine komplexe und schöne Webart. Charakteristisch für diese Technik ist das auf der Rückseite erkennbare, frei flottierende Gewebe, das durch einzeln abgebundene Kettfäden entsteht.
Zollanvari füllt die Mafrash für den Verkauf mit festem Schaumstoff, damit ihre Muster voll zur Geltung kommen und sie trotzdem nicht schwer werden. Sie sind aber auch ungefüllt als Truhe mit einem geknüpften Deckel erhältlich, der geschlossen werden kann und heute auch als Sitzgelegenheit dient.
aus
Carpet Magazin 02/14
(Sortiment)