Ambiente Frankfurt: So viele Besucher wie nie zuvor
Globale Business- und Trend-Plattform
Für den Raumausstatter ist die Ambiente die richtige Messe, um sich über Ergänzungen zu seinem klassischen Sortiment zu informieren. Das gilt auch für den Handel. Selbst wer an großen Stückzahlen aus Fernost interessiert ist, kann hier gute Kontakte knüpfen.Die erfolgreichste Ambiente seit mehr als einer Dekade" - so lautet das Fazit der Messe Frankfurt. 144.000 Besucher und Einkäufer aus 161 Ländern kamen an den Main, 3,5% mehr als 2013. "Internationaler und für die Branche bedeutender ist die Ambiente nie gewesen", freute sich Detlef Braun, Geschäftsführer der Messe Frankfurt. "Das bestätigt unsere Positionierung der Marke Ambiente als Weltleitmesse des Konsumgütermarktes."
"Die Internationalität hat noch einmal zugenommen. Wir können auf unserem Stand die ganze Welt empfangen", zog Nicolas Luc Villeroy, Vorstand Tischkultur bei Villeroy & Boch sein Fazit. Hinzu kam noch eine rege Ordertätigkeit. "Ich habe tolle Aufträge geschrieben", konnte Anke Drechsel feststellen. Ihre neuen Poufs und mit Samt bezogenen Hocker in Verbindung mit den handbestickten Kissen stießen auf gute Resonanz, auch bei neuen Kunden.
"Wir stellen auf der Ambiente aus, um neue Kunden zu erreichen, besonders aus dem Einrichtungs-, Geschenk- und Dekobereich. Des Weiteren ist die Messe eine gute Plattform, um unseren bestehenden Kunden die Frühjahrskollektion 2014 in seiner Gesamtheit zu präsentieren", so Giovanni Bergamasco, Geschäftsführer von Zoeppritz Decken.
Das richtige Umfeld für Heim- und Haustextilien Jens Schrøder, Inhaber des dänischen Anbieter von Designteppichen Fabula Living: "Wir haben schon wieder einen Stand für die nächste Ambiente gebucht. Wir hatten eine unglaubliche Resonanz, aus den USA, Südamerika, Pakistan. Es waren sogar sechs verschiedene Firmen aus Süd-Korea da. Natürlich hatten wir auch Interessenten aus dem mittleren bis gehobenen Möbelhandel hier."
Die Heim- und Haustextilien waren in den Hallen rund um Wohnen und Dekoration eingebunden und standen damit im direkten Umfeld von etablierten Marken aus den Bereichen Einrichtung, Wohnkonzepte, Wohnaccessoires und Leuchten. Das Angebot umfasste hochwertige Tischdecken, Servietten und Wohndecken, Bettwäsche und Badtextilien sowie Vorhänge und Dekostoffe. Biederlack-Marketingleiter Holger Steuter resümiert: "Hier waren wir mit unseren neuen, farbenfrohen Wohndecken genau richtig."
Im designorientierten Umfeld des Angebotsbereichs "Loft" waren weitere Textilanbieter zu finden. Hier präsentierten sich viele skandinavische Unternehmen im typischen klaren, farbenfrohen Stil ihrer Herkunftsländer. Grafische Muster, Pastelle und Drucke standen im Vordergrund.
Beispielsweise bei Viskaform made in Sweden mit plakativen, geometrischen Mustern des norwegischen Designers Lasse Skarboevik auf Decken, Vorhängen und Tapeten. Verkaufsleiter Finn Knudsen freute sich über das große Interesse an dem noch jungen Unternehmen.
Lisa Bengtson aus Schweden zeigte Kissen und Tapeten mit fotorealistischen Motiven, das finnische Unternehmen Lapuan hatte helle, pastellige Decken und Frottierwaren auf dem Stand dekoriert.
Lösungen fürs ObjektgeschäftDas Objektgeschäft rückte auf der Ambiente noch stärker in den Fokus: 270 Aussteller aus 30 Ländern zeigten Angebote und Lösungen aus den Bereichen Contract Business und Horeca (Hotel, Restaurant, Catering). Durch die Kennzeichnung der Messestände mit einem entsprechenden Label waren die Anbieter leicht zu erkennen.
Ein neuer Service der Messe Frankfurt war der Contract Guide mit allen Ausstellern aus dem Bereich Objektgeschäft, der während der Ambiente auf dem gesamten Messegelände auslag. Darin aufgeführte Firmen wurden im Vorfeld selektiert und mussten entsprechende Referenzprojekte vorweisen.
"Wir hatten interessierte Innenarchitekten für Hoteleinrichtungen hier", so Ulrike Broermann von CAP Carpets und Blankets. Und Rica Riebe, Anbieterin hochwertiger Vorhänge und Dekostoffe in aufwändig handbestickter Seide, freute sich über den Besuch von Spitzenkoch Johann Lafer: "Er sucht nach neuen Vorhängen für sein Hotel Stromburg."
Junge TrendexpertenDas Thema Nachwuchsförderung hat auf der Ambiente längst Tradition. Ein noch recht junges, aber bereits sehr erfolgreiches Format sind die "Trendwatcher", die auf der Ambiente zum dritten Mal auf Recherchetour gingen. Es sind Studierende der Fontys University of Applied Sciences aus Tilburg, eines der größten Institutionen für höhere Bildung in den Niederlanden. Als eine der wenigen Universitäten weltweit können Studierende hier das Thema "Trendwatching" belegen, als Bestandteil des Studiengangs International Lifestyle Studies. Abgeschlossen wird das Studium mit einem Bachelor Degree.
Fontys-Studentin Danielle Derikx erklärte, dass die gesamte Ausbildung sehr realitätsnah abläuft, mit zahlreichen Praktika bei großen Industrieunternehmen wie Philips, bei Banken, aber auch in Marketing-Agenturen und Trendbüros und natürlich bei Designern. In geführten Touren stellten die jungen Trendexperten den Besuchern der Ambiente ihre Produktauswahl vor und präsentierten selbst entwickelte Trendthemen.
Plattform fürs VolumengeschäftDie Ambiente hat sich nach Aussage des Veranstalters zur wichtigsten Plattform für das Volumengeschäft außerhalb Chinas entwickelt. Mehr als 1.300 Aussteller aus China, Indien, Hongkong, Taiwan, Thailand und vielen weiteren Staaten zeigten Produkte sowohl aus industrieller Fertigung als auch handgearbeitete Waren in großen Stückzahlen, außerdem Lösungen im Bereich Customizing.
Annette Kampf und Dr. Thi Bachmai Tieu vom vietnamesischen Unternehmen Ngoc Minh Co, mit Deutschland-Sitz in Geisenheim: "Für uns sind sowohl die Heimtextil als auch Ambiente und Tendence die wichtigsten Messen. Wir arbeiten mit Unternehmen aus der ganzen Welt."
aus
BTH Heimtex 03/14
(Wirtschaft)