MZE/2HK Eventtag beim Deco Team

Ganzheitliche Wohnberatung à la carte


Für ihren Eventtag beim Deco Team hatte sich die Händler- und Handwerkerkooperation MZE/2HK diesmal etwas besonderes ausgedacht. Im Rahmen eines Kreativworkshops konnten Interessierte nicht nur etwas über ganzheitliche Wohnberatung und kostenpflichtige Gestaltungskonzepte erfahren, sondern waren auch eingeladen, sich praktisch in der Visualisierung von Kundenwünschen zu versuchen.

Nicht nur zuhören, sondern gemeinsam Lösungen erarbeiten und umsetzen - das sollten die Besucher des MZE/2HK Eventtages beim Deco Team auf der Heimtextil 2012. Das Team der Händler- und Handwerkerkooperation lud dazu bei einem Kreativworkshop mit dem Titel "Visualisierung von Kundenwünschen - Kreativität trifft Betriebswirtschaft" ein. "Wir haben uns der ganzheitlichen Wohnberatung verschrieben; bauen Sie Ihre Kompetenz in diesem Bereich weiter aus", hieß es von Projektleiter Moderator Peter J. Schroeder zum Auftakt. Dazu gehöre auch, bei aller Kreativität die betriebswirtschaftlichen Aspekte nicht zu vergessen.

Wohnberatung nicht kostenlos anbieten

Als kompetente Partner hatte Schroeder das Team Kirchheim & Perk gewinnen können. Dieter Perk ist seit 20 Jahren Unternehmensberater in der Raumausstatter-Branche. Er stellte zum Auftakt fest: "Wohnen nach Wunsch steht hoch im Kurs." Die Endverbraucher benötigen daher den kreativen Raumausstatter, der in ganzheitlichen Konzepten denkt, die Wünsche seiner Kunden erfragen und visualisieren kann.
Perk empfiehlt, in einem ersten Schritt die Gefühle des Kunden zu erfragen, dabei auch persönliche Fragen zu stellen und die fachliche Kompetenz mit Beziehungskompetenz zu verbinden und so etwaige Distanzen aufzuheben. Genaues und aktives Zuhören sei wichtig. So schaffe man Vertrauen und vermittele Sicherheit.

Aber: "Sie können es sich nicht leisten, Ihre Zeit und Ihre Ideen zu verschenken", mahnte er. "Zeigen Sie, was Ihre Kernkompetenz ist, entwickeln Sie einen Fahrplan für einen ganzen Raum, ein Gestaltungskonzept, visualisieren Sie dieses und lassen Sie sich diesen Service bezahlen." Sein Tipp: "Werden Sie zu Wohncoaches und bieten Sie auch für kleine Budgets ein Gestaltungskonzept an." Wohnberatung könne man wie ein Menü anbieten: "Klein, groß, à la carte; und das zu einem festen Stundensatz".

Lösungen visualisieren

Als wichtigen Aspekt der Wohnberatung bezeichnete Perk die Visualisierung der Ergebnisse, denn Skizzen und Zeichnungen veranschaulichen deren Wertigkeit und die dafür notwendige Kreativität und Kompetenz. Kerstin Kirchheim konnte als Designerin und Inneneinrichterin aus eigener Erfahrung berichten: "Ich weiß, wie es sich anfühlt, mit Herzblut zu arbeiten, intensiv zu beraten, Farbkonzepte zu erstellen und am Ende nur Ware in Rechnung zu stellen." Seitdem sie konsequent umfangreiche Gestaltungskonzepte anbietet, die Leistungen klar definiert und den Preis einer ganzheitlichen Wohnberatung sachlich kalkuliert, könne sie diese kreative Leistung auch verkaufen und als Alleinstellungsmerkmal für sich gewinnbringend nutzen. Aus der Praxis weiß sie: "Unsere Kunden fragen nicht nur nach dieser Leistung, sie bezahlen sie auch. Und das mit steigender Tendenz. Auch das ist ein Indiz dafür, dass die ganzheitliche Wohnberatung in unserer Branche mehr als angekommen ist."

Jedem Gestaltungskonzept liegt ein umfangreicher Leistungskatalog wie Materialcollagen, Beleuchtungspläne und vor allem Handzeichnungen zugrunde, aus dem der Kunde auswählen kann. "Zeichnen", so Kirchheim, "kann jeder lernen; Skizzen entstehen in fünf bis zehn Minuten und lassen sich locker in den Arbeitsalltag integrieren." Wichtig ist die Basis-Ausrüstung mit hochwertigen Zeichenstiften: Grafikmarker mit Tinte auf Alkoholbasis, Konturenstifte, lasierende Farb-Marker und ölhaltige Kreidestifte.

Schließlich demonstrierte Kerstin Kirchheim, wie Schritt für Schritt eine Zeichnung entsteht. Dabei skizzierte sie einen gerafften und einen aufliegenden Seitenschal: "Das Grundgerüst der Zeichnung wird mit blassen Markern angelegt, die Breite des Schals festgelegt, Grundrichtung und Schatten skizziert, das Raff-/Faltenband gezeichnet und die Aufhängung (Ringe, Innenlaufschiene etc.) skizziert. Nach der Bodenlinie wird schließlich die Farbe aufgetragen. Dabei Lichter weiß stehen lassen, im Schatten mehr Farbe anlegen." Schließlich werden Konturen und Faltenfall mit einem Kreidestift vertieft und die Zeichnung signiert. Wichtig sei, die Zeichnung Schicht um Schicht anzulegen und die Strichdicke je nach Stoffart zu variieren: "Ich setze zarte Linien für Transparentstoffe, bei groben wolligen Stoffen arbeite ich mit stärkeren Linien und weicheren Konturen. Man muss den Charakter einer Dekoration erkennen und die Zeichnung auf wesentliche Grundlinien reduzieren. So bleibt sie locker und schwungvoll und beansprucht nicht viel Zeit".

An mehreren Stehtischen konnten die Teilnehmer selbst zum Stift greifen und kreativ werden. Kerstin Kirchheim ging von Platz zu Platz und gab hilfreiche Tipps. In den eigenen Ausstellungen im Laden könne man das Hinsehen üben: "Wenn man das Wesentliche erkennt, hilft das beim Zeichnen."
aus BTH Heimtex 03/12 (Marketing)