Deutsche Baumärkte 2013
Langer Winter + Praktiker-Pleite = weniger Umsatz
Die ungünstige Witterung und die Insolvenzen von Praktiker und Max Bahr macht der Branchenverband BHB dafür verantwortlich, dass die deutschen Baumärkte 2013 die Umsätze des Vorjahres nicht erreichen konnten. 18,06 Mrd. EUR entsprechen einem nominalen Umsatzminus von 2,9 %. Auf bereinigter Fläche sind es -2,6 % und auch ohne den Praktiker Konzern immer noch -0,7 %.
Die umsatzstärksten Warengruppen bildeten 2013 die Sortimente Sanitär/Heizung (1,86 Mrd. EUR), Bauchemie/Baumaterial (1,78 Mrd. EUR), Anstrichmittel/Malerzubehör (1,36 Mrd. EUR) und Elektro (1,29 Mrd. EUR). Die höchsten Einbußen verzeichnete Lebendes Grün (-10,3 %). Auch das Segment Wohnen/Dekoration blieb 5,9 % unter Vorjahr.
"Für die 2014 im Markt aktiven Unternehmen der Bau- und Heimwerkermarktbranche rechnen wir mit individuell teilweise deutlichen Zuwachsraten", blickt BHB-Vorstandssprecher Erich Huwer optimistisch in das laufende Geschäftsjahr. Zwar könne man nicht damit rechnen, sämtliche durch die Praktiker-Insolvenz verloren gegangenen Umsätze aufzufangen bzw. in der Branche zu halten, aber eben doch den größten Teil.
Auch Österreich und Schweiz mit EinbußenIn den deutschsprachigen Nachbarländern hat das schlechte Wetter den Baumärkten ebenfalls einen Strich durch die Rechnung gemacht. Für Österreich meldet der BHB ein nominales Umsatzminus von 1,6 % (bereinigt 1,4 %) auf 2,24 Mrd. EUR. Die größten Verlierer sind aber nicht die Pflanzen- und Gartensortimente, sondern die Warengruppen Wohnen/Dekoration (-8,2 %), Bauelemente (-6,6 %) und Wand/Boden (-5,7 %). In der Schweiz beträgt der nominale Umsatzrückgang 2,0 % auf 1,90 Mrd. EUR. Pflanzen- und Gartenprodukte büßten 7,1 % ein. Dahinter folgen Auto/Fahrzeuge/Anhänger (-2,7 %) und auch Wohnen/Dekoration (-2,5 %). Verbessern konnten sich hingegen Heimtextilien (+3,8 %) und Wand/Boden (+1,4 %).
Statistik wird umgestelltZum Jahreswechsel 2013/14 hat der BHB seine Erhebung von Umsatzdaten umgestellt. Der neue GfK-Total-Store-Report basiert auf monatlichen Verkaufszahlen, die nun direkt aus den Warenwirtschaftssystemen der Mitglieder an die GfK gemeldet und dort in eine weltweit einheitliche Warengruppenstruktur übersetzt werden. Neben der internationalen Standardisierung, erwartet der BHB so auch eine neutrale Zuordnung und Verarbeitung aller Händlerdaten. Nach der neuen Methode beläuft sich in Deutschland der Gesamtumsatz auf 18,78 Mrd. EUR. Statt eines Umsatzminus wäre das ein nominales Plus von 0,1 %.
Solche Abweichungen begründet der BHB damit, dass etwa in der Vergangenheit nicht immer alle Warengruppen vollständig erfasst wurden und auch die Anzahl der gemeldeten Filialen variierte. Derartige Schwächen soll es in der Statistik zukünftig nicht mehr geben.
aus
BTH Heimtex 04/14
(Wirtschaft)