Farbtex Kaltenbach+Maier verbessert die Logistik
Neues Zentrallager bietet 24-Stunden Rundum-Service
Farbengroßhändler Farbtex Kaltenbach + Maier startet mit seinem hochmodernen Zentral-lager im baden-württembergischen Herrenberg in ein neues Zeitalter. In der 12.000 m2 großen Halle liegen mehr als 12.000 verschiedene Artikel für die Versendung bereit. Handwerker, die bis 19 Uhr telefonisch oder online -bestellen, erhalten ihre Ware am nächsten Vormittag. Nach Angaben des geschäftsführenden Gesellschafters Horst Randecker verlief die Übergangsphase reibungsfrei.Horst Randecker hat aufregende Zeiten hinter sich. Immer wieder stellte er sich die Frage, ob die schrittweise Aufgabe von fünf kleineren Distributionslägern zugunsten eines Zentrallagers für Baden-Württemberg und Bayern gelingen würde. Ein Jahr nach Beginn dieses Prozesses kann der geschäftsführende Gesellschafter des Farbengroßhandels Farbtex Kaltenbach + Maier mit Sitz in Dornstetten aufatmen: Die anstrengende Umstellung ist ohne Einschränkungen für die Kunden gelungen, das 12.000 m
2 große Zentrallager in Herrenberg funktioniert. Damit rückt das Unternehmen sinnbildlich noch näher an seine Kunden heran. Denn die Lieferzuverlässigkeit und -schnelligkeit wurde durch die Konzentration auf einen Logistik-Standort deutlich verbessert. Die höchste Verfügbarkeit aller Artikel auch für das Objekt ist garantiert.
Besonders stolz ist Randecker darauf, dass jetzt alle Waren innerhalb von 24 Stunden geliefert werden können. Dazu hat Farbtex nicht nur den Drei-Schicht-Betrieb in Herrenberg eingeführt, sondern auch die telefonische Bestellannahme ausgeweitet. Wer bis 19 Uhr bei den verschiedenen Standorten offline oder online ordert, erhält seine Artikel am nächsten Tag ab 7 Uhr bis spätestens 12.30 Uhr an der Baustelle oder der gewünschten Abholstation. Für Nachschublieferungen gibt es die Möglichkeit der Expresslieferung. In diesem Fall ist die Ware aus einem begrenzten Sortiment innerhalb von anderthalb Stunden auf der Baustelle. Zudem kann die Lieferung über GPS verfolgt werden. So werden beispielsweise Verzögerungen durch Staus dem Kunden frühzeitig mitgeteilt.
Rund drei Jahre habe man nach einer geeigneten Halle gesucht, erzählt Randecker. Als er dann 2012 die leerstehende, ehemalige Betriebshalle des Computerkonzerns Hewlett Packard in Herrenberg entdeckte, war klar: Die ist es. Sie liegt mitten im Vertriebsgebiet des Großhändlers mit seinen 30 über Baden-Württemberg und Bayern verteilten Filialen und hat direkte Anbindung an die A81, die B28 und die B14. Zunächst wollte der Inhaber des 1910 gegründeten Unternehmens lediglich zwei Drittel der Fläche nutzen, doch schon kurz nach Beginn der Umzugsphase stand fest, dass die gesamte Halle benötigt wird. Den Beweis dafür liefert der Umsatz. Der stieg nämlich gegen den Branchentrend im zweiten Halbjahr 2013 um satte 6 %.
Mehr Platz als in den fünf alten LagernNeben einer Verbesserung des Services für die Kunden war einer der Hauptgründe für den Aufbau des neuen Zentrallagers der zu klein gewordene Vorgänger in Singen mit weiteren Distributionsstandorten in Freiburg, Dornstetten, Leinfelden und Heilbronn. In Herrenberg ist nun dreimal so viel Platz wie vorher. Von dort wird die kommissionierte Ware umgeladen und mit 32 Lkw weiter verteilt. Dabei wird das Zentrallager von drei Ablegern, so genannten Cross-Docking-Centern in Singen, Memmingen und Freiburg unterstützt.
Täglich werden in Herrenberg rund 100 t Ware mit 2.500 Picks kommissioniert, rund 350 Paletten oder 15.000 Einzelartikel von 20 Toren aus auf die Reise geschickt. Das Sortiment umfasst Farben, Lacke, Lasuren, Werkzeuge, Putze, Dichtstoffe, Kleister sowie Maschinen und Bodenbeläge nebst Zubehör. "Der Maler beschäftigt sich immer mehr mit dem Boden", betont Randecker. "Bodenbeläge machen bei uns 12 % des Umsatzes aus. Um wettbewerbsfähig zu sein, müssen wir sie vorhalten. Davon versprechen wir uns Zuwächse."
Rund 2. Mio. EUR hat der Inhaber des Großhandels in die Einrichtung der Halle investiert, die er von einem Luxemburger Finanzinvestor mietet. Das Geld floss in modernste Technik sowie jeweils 6.000 Paletten-Stellplätze und Fachbodenplätze. Unter anderem sind bis zu 500 m
2 Wärmedämm-Verbundsysteme lagerbar, dazu auf gleicher Fläche 2.000 Rollen Bodenbeläge. Zur Verfügung stehen 9 m hohe Breit- und Schmalganganlagen sowie Hochregale. Diese werden mit Kommissionier- und Hochregalstaplern bedient. Um Warenein- und ausgang, Packstation Logistikservice und Tönstation mit 20 Mischstationen kümmern sich rund 40 Mitarbeiter.
Genutzt wird das Lager ebenfalls von den Kollegen der Vertriebsgesellschaft CMS Caparol Marketing Services, deren Partner auch Farbtex ist. Es bietet Lieferanten wie Handwerkern zahlreiche Service-Vorteile. Allerdings haben Maler nicht die Möglichkeit, zu einem Plausch vorbeizukommen und ihre Ware selbst abzuholen. Die Kundenbetreuung wäre personell und zeitlich nicht zu schaffen. Aber es gibt schließlich 30 Farbtex-Filialen, in denen die Handwerks-Profis nach wie vor gerne gesehen sind.
aus
BTH Heimtex 04/14
(Wirtschaft)