Ikea
Möbelmarkt muss früher schließen
Hamburg. Noch ist der Bau des ersten innerstädtischen Ikea-Möbelhauses in Hamburg in vollem Gange, da gibt es den ersten Ärger: Das Verwaltungsgericht Hamburg hat dem Möbelgiganten auferlegt, dass Ikea in der Innenstadt um 19.30 Uhr schließen muss. Ein Wohnungsbauunternehmen hatte wegen zu erwartender Lärmbelästigung geklagt. Es befürchtet für seine rund 300 Mieter in einem benachbarten Wohnkomplex einen täglichen Verkehrskollaps.
"Wir möchten an allen Standorten ein guter Nachbar sein und nehmen besonders hier in Hamburg-Altona die Sorgen der Anwohner sehr ernst. Wir hatten in vielen Gesprächen mit der nun klagenden Wohnbau versucht, eine einvernehmliche Lösung zu erreichen", erklärte das Unternehmen nach dem Urteil. Die Baugenehmigung sei davon nicht berührt. Es handele sich lediglich um eine vorläufige Auflage für die Öffnungszeiten, die ursprünglich bis 20 Uhr vorgesehen waren.
Die Entscheidung des Gerichtes kritisiert der Handelsverband Deutschland (HDE): "Auch der großflächige Einzelhandel braucht faire Wettbewerbschancen. Handelsunternehmen sorgen in den Innenstädten für Leben und sind Anziehungspunkt für das ganze Umland", so HDE- Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Man könne nicht weniger Einzelhandel auf der Grünen Wiese fordern und gleichzeitig die Ansiedlung im Zentrum durch Auflagen immer unattraktiver machen. "Der Gesetzgeber muss sich überlegen, was er erreichen möchte. Für attraktive Innenstädte ist der Einzelhandel unverzichtbar", so Genth.
Das aktuelle Urteil erwecke den Eindruck, der großflächige Einzelhandel sei wegen vermuteter Lärmbelästigung der Anwohner in den Innenstädten nicht wünschenswert. Gleichzeitig gelte aber gesetzlich der Vorrang der Innenentwicklung, was die Ansiedlung auf der Grünen Wiese ebenfalls einschränke.
aus
Haustex 02/14
(Wirtschaft)