IVGT – Industrieverband Veredlung - Garne - Gewebe - Technische Textilien
2014 soll besser laufen
Die Entwicklung in der deutschen Textilbranche war 2012 vor allem durch eine nachlassende Nachfrage geprägt und das Jahr schloss mit einem Umsatzminus von 2,5% ab. Die leicht rückläufige Entwicklung setzte sich zunächst auch im Jahr 2013 fort.
Die Sparte "Herstellung von konfektionierten Textilwaren" schloss Jahr 2012 mit einem Umsatzplus von 2,6% (Inland -2% / Ausland +15,6%) ab. In den ersten neun Monaten 2013 stieg der Umsatz um 7,3% auf 1.223 Mio. Euro. Der Inlandsumsatz lag bei 890 Mio. Euro (+8,9%) und der Auslandsumsatz bei 333 Mio. Euro (+3,3%). Im Ausland brach - anders als noch 2012 - der Umsatz mit dem nicht-europäischen Ausland ein. Er lag bei 122 Mio. Euro und damit bei einem Minus von 5,7%. Der Umsatz mit der Eurozone verzeichnete ein Plus von 9,4%. Die Sparte profitierte von einer hohen Konsumbereitschaft der Verbraucher, in einer sich langsam wieder erholenden Eurozone, wie es auch für 2013 prognostiziert wurde.
Im ersten Halbjahr 2013 lag der Wert der zum Absatz bestimmten Produktion von Bettwäsche aus Baumwolle bei -2,8%. Tischwäsche insgesamt lag bei einem leichten Minus von 0,2%, Tischwäsche aus Baumwolle verzeichnete ein Minus von 1,4%. Nur Tischwäsche aus anderen Spinnstoffen verbuchte ein Plus von 3,3%. Gardinen, Vorhänge und Innenrollos lagen insgesamt fast unverändert bei -0,1% und andere Waren zur Innenausstattung bei -29,9% jeweils im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Für den Zeitraum Januar bis November 2013 ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum eine Steigerung des Verbraucherpreisindexes insgesamt von 1,5%, bei Heimtextilien von 1% festzustellen. Der Grund für den anhaltenden Anstieg der Verbraucherpreise ist, neben der allgemeinen Inflation, vor allem der Preisanstieg bei den Rohstoffen und damit bei den Erzeugerpreisen in Deutschland und den Produktionsländern in Asien.
2012 gaben deutsche Haushalte laut Statistischem Bundesamt knapp 7,5 Mrd.Euro für Heimtextilien aus. Nachdem 2008 und 2009 die Ausgaben für Heimtextilien stark eingebrochen waren, wuchsen sie innerhalb der letzten drei Jahren wieder zwischen fast 4% und knapp 6%. Nach Schätzungen des BTE lag der Bruttoumsatz des Textileinzelhandels von Wohntextilien 2012 bei 7,5 Mrd. Euro (-2,2% zu 2011), wobei auf Haus- und Tischwäsche 1,1 Mrd. Euro (0%), auf Bettwäsche 1,1 Mrd. Euro (0%) und auf Gardinen/Dekostoffe 1,6 Mrd. Euro (-1%) entfielen. Die Anteile der Sortimente am Gesamtumsatz haben sich in den vergangenen drei Jahren kaum verändert. 12,5% vom gesamten Textilumsatz entfielen 2012 auf Heim- und Haustextilien.
Auch wenn das Textilgewerbe 2013 wieder mit einem Umsatzminus abschließen wird, werden sich für 2014 die Rahmenbedingungen verbessern, so dass wieder mit leicht steigenden Umsätzen zu rechnen ist. Es wird vor allem für den Euroraum mit einer weiteren Erholung gerechnet. Daneben werden höhere private Konsumausgaben und eine Steigerung des BIP erwartet. Diese Eckdaten hatten sich zwar bereits 2013 abgezeichnet, kamen aber noch nicht richtig zum Tragen. Dies soll nun 2014 geschehen. Vor allem könnte die Bauwirtschaft für Belebung im Inland sorgen. Die Unsicherheit des Euro und die wenig rentablen Geldanlagen lassen die Verbraucher nach alternativen Anlageformen suchen. Der Kauf einer Immobilie bzw. deren Renovierung ist daher eine beliebte Möglichkeit. Die Heimtextilien dürften somit 2014 vom deutschen Wohnungsbau und von Modernisierungsmaßnahmen profitieren, ebenso wie die Haus-, Tisch- und Bettwäsche.
Nach einer IVGT-Umfrage unter seinen Mitgliedsunternehmen haben auf die Frage, wie sie das Geschäftsjahr 2013 rückblickend beurteilen, 44% aller Befragten mit "besser als erwartet" geantwortet. Bei 30% der Unternehmen verlief das Jahr schlechter als erwartet und bei 26% genauso wie erwartet. Im Haustextilien-Sektor antworteten 67% der Befragten mit "besser als erwartet", bei den restlichen 33% verlief das Jahr schlechter als erwartet.
Das selbe Ergebnis erreicht die Frage nach den Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate. Im November erwarteten 67% der Unternehmen, die im Bereich der Haustextilien tätig sind, eine gleichbleibende konjunkturellen Entwicklung. Positiver zeigt sich der Geschäftsklimaindex des Ifo-Instituts im Textilgewerbe. Nach einer leichten Abkühlung im Oktober ist er im November 2013 deutlich gestiegen. Die Zufriedenheit mit der momentanen Situation hat angesichts rückläufiger Lagerüberhänge weiter zugenommen. Auch die Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate haben sich merklich aufgehellt.
aus
Haustex 02/14
(Wirtschaft)