VDFI – Verband der Deutschen Daunen- und Federnindustrie
Federn- und daunengefüllte Bettwaren weiter im Trend
Stabile Umsätze auf Industrie- und Handelsseite kennzeichneten den Start in das Jahr 2013. Saisonbedingt sanken die Zahlen zum Sommer hin erwartungsgemäß ab. Trotz des im Vergleich zum Vorjahr warmen Herbstes und des Fehlens winterlicher Kälteeinbrüche war die Industrie im letzten Quartal des Jahres extrem gut ausgelastet. Die Nachfrage nach federn- und daunengefüllten Bettwaren behauptete sich auf unverändert hohem Niveau. Witterungsbedingt und aufgrund der besseren Isolierung von Häusern und Wohnungen sanken die Abverkaufszahlen extrem wärmender Zudecken leicht ab, dies wurde aber durch das gestiegene Käuferinteresse an leichteren Füllqualitäten gut kompensiert.
Insgesamt nahm der Fach- und Einzelhandel auf Endverbraucherseite leichte Preiskorrekturen nach oben vor. Beschaffungsseitig war 2013 von einem weiter ansteigenden, insgesamt hohen Preislevel für die Rohware Daunen und Federn geprägt. Betroffen davon sind sowohl Gänsedaunen und -federn, als auch Entendaunen, wenngleich letztere die Preisrallye auf einer etwas niedrigeren Ebene starteten.
Der Baumwollpreis hat sich nach einer deutlichen Korrektur im Sommer 2012 auf niedrigerem Niveau bewegt, zog dann aber im ersten Halbjahr 2013 wieder etwas an, ohne jedoch die Hochzeiten von 2010 und 2011 auch nur annähernd zu erreichen. Unverändert aktuell ist die Problematik der Rohwarenbeschaffung, da weniger Wassergeflügel auf dem globalen Speiseplan zu finden sind, dafür aber mehr Landgeflügel, dessen Daunen und Federn jedoch für die Bettwarenindustrie nicht verwendbar sind. Daunen und Federn sind Nebenprodukte der Produktion von Wassergeflügel: Enten und Gänsen. Nur infolge steigender Nachfrage nach Geflügelfleisch würden sich die auf den Märkten verfügbaren Kontingente an Daunen und Federn vergrößern. Hinzu kommt der Trend zu modischer daunengefüllter Bekleidung, der ebenso wie der wachsende Outdoor-Anteil die Beschaffungssituation nicht entspannen lässt.
Für die laufende Saison rechnet die Industrie deshalb mit weiteren Preissteigerungen. Insbesondere in den asiatischen Ländern besteht ein unvermindert hoher Nachholbedarf an qualitativ hochwertigen mit Daunen und Federn gefüllten Bettwaren. Das Wachstumspotenzial dieser Märkte ist groß; die deutsche Bettwarenbranche konnte exportseitig allerdings nur begrenzt daran partizipieren. Der VDFI sieht seine Prognosen bestätigt, dass die klassischen Lieferländer für Daunen und Federn (u.a. China, Taiwan, Osteuropa) ihr Angebot an Fertigprodukten ausweiten, um diese Produkte nach Deutschland zu exportieren. Der Anteil importierter Fertigprodukte auf dem deutschen Markt hat sich bei ca. 25% eingependelt. Trotz Abflachen der chinesischen Konjunktur verzeichnen die asiatischen Binnenmärkte ebenfalls weiteres Wachstum in diesem Produktsegment.
Nach Aussagen des statistischen Bundesamtes sind die Konsumausgaben für Heimtextilien, zu denen in der Statistik auch die Bettwaren gezählt werden, in den letzten Erhebungen um rund 10% gestiegen: rund 11 Euro gibt ein Haushalt monatlich für diese Produkte aus. Paare, ob mit oder ohne Kinder, geben rund 50% mehr als der Durchschnitt aus; in der Altersgruppe 65+ sind es im Vergleich zum Mittel rund 20% plus. Insofern erwartet die Branche aus der Kombination von wachsender Qualitätsorientierung und demografischem Faktor positive Impulse für Industrie und Handel.
aus
Haustex 02/14
(Wirtschaft)