Putzmeister Mörtelmaschinen: Interview mit Gabriel Muffler

"Nur zuverlässige Qualität hat am Markt dauerhaft Bestand"


Seit 45 Jahren baut Putzmeister Mörtelmaschinen, die für Langlebigkeit, zuverlässige Qualität und hohen Werterhalt -stehen. Die Mixokret M 740 wurde in FussbodenTechnik sogar zum Produkt des Jahres 2012 gewählt und gilt als erfolgreichster Estrichförderer Europas. Jetzt bringt der Baumaschinenhersteller eine neue Generation des Druckluftförderers Mixokret auf den Markt. FussbodenTechnik sprach mit Gabriel Muffler, technischer Leiter bei Putzmeister Mörtelmaschinen, über die neuesten Entwicklungen und über ein altbewährtes Erfolgsrezept. In einem Werbefilm für die Mixokret M 740 zeigt Putzmeister, dass selbst ein herunterfallender Hammer aus 10 m Höhe der Haube der Estrichmaschine nichts anhaben kann.

FussbodenTechnik: Ist der Hammeraufprall in Ihrem neuen Werbefilm zu den Produkttests bei Putzmeister ein Fake?

Gabriel Muffler: (lacht) Das ist zwar schwer zu glauben, wenn man die Szene sieht, aber es ist tatsächlich echt. Die Haube - und es handelte sich um eine normale Haube in Serienausführung - hat den Aufprall unbeschadet überstanden. Der 1,5 kg schwere Hammer fiel immerhin aus 10 m Höhe auf die Maschine.

FT: Um welches Material handelt es sich dabei? Oder ist das ein Geheimnis?

Muffler: Nein, überhaupt nicht. Wir setzen einen Kunststoff ein, wie er beispielsweise auch in der Kfz-Branche bei Premiumfahrzeugen verwendet wird. Es handelt sich dabei um ein Zweikomponentenmaterial, das extrem schlagzäh, robust und langlebig ist. Stoß- und Kratzfestigkeit sind schließlich wichtige Faktoren, um den Wert dieser Maschinen zu erhalten.

FT: Was zeichnet die Maschinen der neuen Generation noch aus?

Muffler: Unser Fokus lag darauf, die Maschinen hinsichtlich des Designs zu optimieren, die Service- und Wartungsfreundlichkeit auszubauen und die Wirtschaftlichkeit zu maximieren.

FT: Das ist sehr abstrakt. Können Sie ein paar konkrete Beispiele nennen?

Muffler: Gerne. Zum Beispiel haben wir ein völlig neues Kompressor-Aggregat eingebaut - eine Eigenentwicklung. Vorteile gegenüber den früheren Modellen sind eine dauerhaft höhere Leistung und bessere Service- und Wartungseigenschaften, insbesondere was die Bereitstellung von Ersatzteilen angeht.

FT: Der Servicegedanke scheint bei Putzmeister eine zentrale Rolle zu spielen.

Muffler: Das ist richtig. Aus diesem Grund nehmen wir unseren Kunden beispielsweise auch den Gang zum TÜV ab. Ab sofort bieten wir alle Druckluftförderer der Mixokret- und Estrichboy-Baureihen inklusive der gesetzlich erforderlichen Druckkesselprüfung nach §14 Betriebssicherheitsverordnung an. Damit stehen dem Käufer sofort betriebsbereite Maschinen zur Verfügung. Das gilt aber nur für Maschinen, die in Deutschland betrieben werden. Anmerkung der Redaktion: Betriebssicherheitsverordnung goo.gl/YKVO0L; Druckgeräterichtlinie goo.gl/gIhDqz

FT: Gibt es weitere Erleichterungen für den Arbeitsalltag mit der Mixokret?

Muffler: Wir haben die Zugänglichkeit zu allen Bauteilen weiter verbessert. Das erleichtert Wartungs- und Servicearbeiten enorm. Und dank eines neuen Bedienfeld-Layouts, bei dem wir Anzeigen und Schalter aufs Nötigste reduziert haben, lässt sich die Maschine ergonomischer und einfacher bedienen. Diejenigen Schalter und die Anzeigeeinheit, welche nur zum Einstellen der Maschine an einer neuen Baustelle benötigt werden, sind während des Betriebs durch eine Klappe geschützt.

Zudem konnten wir erreichen, dass die Komponenten noch besser aufeinander abgestimmt sind und so das Material gleichmäßiger fließt. Last but not least haben wir an vielen Stellen störende Wärmeeinwirkungen minimiert.

FT: Wie muss man sich den Entwicklungsprozess vorstellen?

Muffler: Bevor unsere Maschinen auf den Markt kommen, haben sie ihre Reifeprüfung in einer konsequent durchgeführten Testreihe zu bestehen. Wir sind fest davon überzeugt, dass nur zuverlässige Qualität am Markt dauerhaft Bestand hat. Das sind wir unseren Kunden schuldig. Vielleicht übertreiben wir in unserem Werbefilm ein bisschen, aber der Arbeitsalltag auf der Baustelle ist schließlich auch kein Zuckerschlecken.

FT: Welche Tests werden durchgeführt?

Muffler: Alle zu nennen, würde den Rahmen sicher sprengen, aber unter anderem unterziehen wir unsere Maschinen einem Dauerlauf-Test, der auch über sehr unebenes Gelände führt. Dann natürlich dem Hauben-Schlagtest, Geräusch-Tests und diverse Verbrauchs- und Verschleißmessungen.

Wir haben speziell für die neue Generation der Mixokret noch stärker auf unsere Erfolgsfaktoren Qualität und Langlebigkeit gesetzt. Weil wir wissen, dass unsere Kunden das von uns erwarten und weil wir davon überzeugt sind, dass man nur mit Zuverlässigkeit punkten kann.

FT: Nun stellen Sie ja nicht alle Komponenten der Mixokret und anderer Maschinen selbst her. Wie können Sie garantieren, dass Ihre hohen Anforderungen auch von Zulieferern erfüllt werden?

Muffler: Zunächst wählen wir natürlich unsere Lieferanten sorgfältig aus. Und dann gibt es bei uns strenge Wareneingangsprüfungen. Alle Fertigungs-, Ersatz- und Verschleißteile unterziehen wir unmittelbar nach der Anlieferung einer sehr genauen Wareneingangskontrolle. Denn wir sind uns der Tatsache bewusst, dass eingekaufte Teile die Qualität unserer Produkte stark beeinflussen.
aus FussbodenTechnik 03/14 (Wirtschaft)