GHZ Boden-Innovations-Tage: "Vollgas 2014" in Salzburg

Holzgroßhändler Gebhardt erweitert seinen Angebotsbereich Boden


Das Gebhardt Holz-Zentrum - kurz GHZ - gibt 2014 weiter Vollgas mit seinem Bodenbelagsprogramm "Gstandn". Designbeläge stehen dabei zunehmend im Vordergrund: Unter den 566 Bodenbelagsartikeln am Lager sind sowohl die vollflächig zu klebenden Beläge als auch die Klick-Varianten deutlich im Vormarsch. Bemerkenswerte Neuheiten gab es auf den GHZ-Boden-Innovations-Tagen in Salzburg auch von den Parkett- und Laminatherstellern zu sehen.

Gebhardt, Holzgroßhändler in Cham und Holzringmitglied, beschäftigt sich intensiv mit allen Böden: Mit Holz, Laminat und Kork ebenso wie mit elastischen und textilen Belägen. Das GHZ-Produktcenter Boden unter der Leitung von Christian Meier bietet seinen Kunden und Hauptlieferanten mit den jährlichen Boden-Innovations-Tagen eine günstige Gelegenheit zu reichlich Wissenstransfer in geselliger Atmosphäre. Gleichzeitig wird das neue Sortiment präsentiert und auf Anwendungstechniken eingegangen. Der Sachverständige Ralf Marth gab außerdem in einem Fachreferat Ratschläge zur Verlegung von Vinyl-Böden. Mit 150 Teilnehmern kamen in diesem Jahr im Vergleich zum Vorjahr fast doppelt so viele Kunden nach Salzburg.

Vinyl - Vinyl - Vinyl, die Designbeläge sind absolut im Trend. Viele Hersteller und Händler haben ihr Bodenbelagssortiment mit Dielen- und Fliesenformaten zum Kleben und Klicken - sowohl mit als auch ohne HDF-Träger ergänzt. Das gilt auch für Gebhardt: Mit 169 Designbelägen hat diese Produktgruppe jetzt einen erheblichen Anteil am insgesamt 566 Lagerartikel umfassenden Angebot. Christian Meier schätzt, in diesem Jahr mit der Produktgruppe Designbeläge die Drei-Millionen-Euro-Hürde zu überspringen.

Die Oberflächen aller Produktgruppen werden nach wie vor von Eiche dominiert. Eiche gedämpft, geräuchert, gekalkt, das Farbspiel ist weitreichend in jeder Belagsart. Oberflächen mit Synchronpore geprägt und mit minimalem Glanzgrad versiegelt erscheinen derart natürlich, dass die Unterscheidung zu einem geöltem Boden kaum mehr möglich ist. Dieses natürliche Erscheinungsbild wird von großformatigen Dielen noch unterstützt.

Den Anspruch auf hochwertige Oberflächen erfüllen auch Produkte aus Kork. Dabei werden die positiven Korkeigenschaften mit Holzdekoren verknüpft. Kein Wunder, wenn Verbraucher bei knappem Budget zu den günstigeren Substitutionsprodukten von Parkett greifen. Sie büßen in der Optik nichts ein. Die Eigenschaften von Bodenbelägen werden ständig optimiert. Sogar "pflegefreies Parkett" gibt es inzwischen - die Oberflächenversiegelung macht es möglich.

Gebhardt hat als Vollsortimenter auch textile Bodenbeläge im Lieferservice. Während bisher Bestellungen von Teppichböden über die Kooperation mit Bonflair abgewickelt wurden, sind nun auch vier Kollektionen über das Lagerprogramm Gstandn zu beziehen. Weitere sollen folgen, so Christian Meier bei der Präsentation des neuen Lagerprogramms. Damit sei dann jede Belagsart außer keramischen Fliesen als Lagerware zu bestellen. Für seine vorbildliche Kundenbindung erhielt das Unternehmen bereits die Auszeichnung mit dem ParkettStar, der vom PakettMagazin verliehen wird.

"Platzhirsch" gesucht


Für sein neues Projekt mit dem Titel "Platzhirsch - a gstandner Boden-Premium-Partner" sucht Gebhardt Firmen, die als Stützpunkthändler mitmachen wollen. Mit der Mitgliedschaft wird ein attraktives Bonuspaket verbunden sein, dazu zählen entspechende Konditionen und Unterstützung in der Logistik. "Wir wollen in "Platzhirsch" Kunden einbeziehen, die mit uns das Thema Bodenbeläge weiter vorantreiben," wirbt Meier für das Projekt.

Produktvorstellung der Hauptlieferanten der Bodenbeläge


Kronotex stellte in diesem Jahr als Highlight eine hochwertige Laminatserie vor, die in Kooperation mit dem Keramikhersteller Villeroy und Boch entstand. Villeroy & Boch Flooring Line umfasst vier Kollektionen, Cosmopolitan, Heritage, Contemporary und Country, mit insgesamt 22 Dekoren in authentischer Optik auf 8 - 12 mm dicken Langdielen. Zielgruppen sind stil- und markenbewusste Kunden, gab Vertriebsprofi Ingo Kaspareit als Hinweis.

Zu My perfect one, der Floorline-Laminatkollektion mit 70 verschiedenen Artikeln, hat Egger mit Cork+ ein weiteres Produkt entwickelt. Dabei handelt es sich um eine Diele mit einer Decklage aus Kork. Diese hochverdichtete Korklage in 1,5 mm Dicke ist mit einem Dekor bedruckt und mit einem flüssigen Overlay versiegelt. Der Gegenzug besteht ebenfalls aus Kork. Als Verkaufsunterstützung präsentierte Kai Plass (VL D/A/CH-Region) zudem eine Software von Egger, mit der komplette Räume dargestellt und gestaltet werden können. Dabei sollen Bodenbeläge im Zusammenhang mit Mobiliar und Wandgestaltung gezeigt werden. Gebhardt wird das Programm in seinen Ausstellungen in Cham und Neumarkt installieren und seinen Kunden zur Nutzung überlassen.

Tilo, ein Hauptlieferant für Fertigparkett und Designböden, produziert verschiedene Beläge exklusiv für Gebhardt. Zum Beispiel die Landhausdiele Valley als Fertigparkett und Vinylbeläge für die Design-belag-Kollektionen Straubing, Passau, Deggendorf und Kempten. Für Kunden, die eine Alternative zum Designbelag suchen, bietet Tilo auch Holzfurnierböden in Eiche und Zirbe. Verkaufsleiter Thomas Kastner wies darauf hin, dass bei Tilo die Naturböden künftig unter der Bezeichnung "vital natur" mit oxidativ trocknendem Öl behandelt werden. Neu im Sortiment ist auch eine Langdiele mit 2,60 m Länge und 24 cm Breite.

Pflegefreies Parkett - Geht das? Weitzer Parkett sagt ja. Die siebenfache Versiegelung Proactive + bei der Dreischichtdiele macht es möglich, bekräftigt Schulungsleiter Paulo Salgado. Der österreichische Parkettspezialist bietet außerdem ein "Flüsterparkett" zur vollflächigen Verklebung an. Silent Intelligence vermindert mit einer Dämmschicht im Parkett sowohl den Raum- als auch den Trittschall. Als "Gesundparkett mit dem Aha-Effekt" bezeichnet Weitzer seine "Provital" geölten Parkettoberflächen: Mit 100 % reinen und natürlichen Ölen und Wachsen behandelt, preist der Hersteller diese Dielen als antiallergisch, atmungsaktiv, antibakteriell und antistatisch an. Dabei setzt der Parketthersteller auf nachhaltige Forstwirtschaft mit europäischen Hölzern, die im Winter geschlagen werden.

Hamberger- Gebietsverkaufsleiter Werner Ziegaus konzentrierte sich in seinem Vortrag auf die Verkaufsförderung und den Mehrwert des Haro-Profiprogramms. Das Internet ist für viele Kunden Informationsquelle, doch wie Umfrageergebnisse belegen, würden 94 Prozent der Bodenbeläge beim Stationären Handel gekauft. Mit der richtigen Vernetzung kann dieses Suchverhalten im Internet Frequenzbringer sein. Haro bietet ausgewählten Profipartnern und Profiverlegern an, sie mit der Händlersuche nach Postleitzahl auf der Website zu verlinken. Zu den Auswahlkriterien zählt in jedem Fall die Bereitschaft zur Teilnahme an einem Haro-Zertifizierungsseminar.

Kork ist ein Produkt mit vielen positiven Eigenschaften wie warm, weich, geräuschdämmend und nachhaltig; doch in seiner Reinform findet es derzeit kaum Nachfrage. Marktführer Amorim ließ sich daher für seine Premiummarke Wicanders ein neues Erscheinungsbild bei Kork einfallen. Außendienstmitarbeiter Ralf Köbrich zeigte Landhausdielen mit Kork in der Zwischenlage und im Gegenzug. Die Oberflächen und Dekore variieren je nach Kollektion: Vinylcomfort, Artcomfort, Woodcomfort, Corkcomfort. Kork hat viele Facetten, wie eine Musterverlegung anschaulich belegte.

Zum Verlegen gehört Zubehör


Ob Wandabschluss oder Übergänge zwischen Bodenbelägen, Küberit hält für jede Anforderung eine Lösung bereit. Auch sauber geschnittene Fugenkreuze oder Biegeprofile sind in Lüdenscheid machbar. Thomas Lehnen zeigte unter anderen zwei Neuheiten. Besonders für elastische Beläge entwickelt wurde Champion Star, das kleinste Schraubprofil für dünne Bodenbeläge bis 4 mm, als Alternative zur Klick-Variante. Doch nicht nur praktisch, auch schön und edel können die Profile sein. Die Mustertafel mit den luxuriösen Profilen mit Swarovski-Einlagen zeigte, wie kostbar auch im Zubehör gearbeitet werden kann. Da wird eine sonst unbeachtete Sockelleiste zum Blickfang.

Die Lösung von Dölken ist schlichter, doch kostengünstig und einfach zu montieren. Bei dieser Sockelleiste wurde ein Holzkern mit Folie ummantelt. Das Besondere ist, dass die Leisten mit Stanze und Spezialschere so eingeschnitten werden können, dass sie sich wie ein Band um jede Ecke legen. Vorteil: es gibt keine offenen Kanten. Anwendungstechniker Markus Wolf zeigte die Montage. Die Befestigung an der Wand erfolgt mit einem speziellen Heißkleber. Je eine Dichtungslippe oben und unten schaffen einen sauberen Anschluss.

Als neuer Lieferant für Bauchemie stellte Andreas Pelz, Produktmanager bei PCI, das Unternehmen und die Produkte vor. Der Hersteller, der ursprünglich aus dem Bereich Fliese kommt, hatte mit "Parkett im Bad" und "Sanierung von Rissen im Untergrund" interessante Themen im Koffer. Sind Hölzer von Parkettherstellern freigegeben, bietet PCI mit seinem System zur Abdichtung des Bauwerks vor eindringender Nässe den perfekten Untergrund für Parkett als Bodenbelag im Bad. Das System zur Rissüberbrückung im Untergrund erklärte der Referent anhand einer Musterplatte mit Bodenaufbau.

Stammlieferant Uzin glänzte mit der Vorführung seines Trockenklebers Sigan für glatte Untergründe. Damit ist eine Verlegung bei laufendem Betrieb möglich. Weitere Vorteile des Trockenklebesystems sind die Verlegung ohne Geruch, Staub, Lärm. Der Boden ist sofort begehbar und später wieder rückstandsfrei zu entfernen. Für die Verlegung von Designböden wurde das System weiterentwickelt. Die neue Generation besteht aus einem mehrschichtigen Folienträger. Anwendungstechniker Robert Weckerle gab bei einer Probeverlegung von Designplanken auf Sigan Elements weitere Tipps, etwa dass die Trockenverklebung im Bereich von bodengleichen Fenstern nicht geeignet sei.

Erstmals in Salzburg beteiligte sich ein Maschinenhersteller an der Ausstellung der Boden-Innovations-Tage. André Roll, Geschäftsführer der Firma Roll, führte anhand von Videos die Arbeitsweise einzelner Geräte vor. Der Roll Stripper ist zum Entfernen von fest verklebten Bodenbelägen konstruiert. Der Vorabscheider, der zwischen Sauger und Einscheibenmaschine montiert wird, absorbiere 99 Prozent des Schleifstaubes und verhindere das Festsetzen in der Maschine.
aus Parkett im Holzhandel 03/14 (Marketing)