Caparol
Nespri-Tec schreibt Erfolgsgeschichte
Zehn Jahre nebelfreies Spritzen dank Nespri-Tec. Das ist nicht nur für die Maler, denen das Produkt die Arbeit erheblich vereinfacht hat, sondern auch für Farbenhersteller Caparol, der am Entwicklungsprozess maßgeblich beteiligt war, ein Grund zum feiern. "Wir haben mit Eigenmitteln und öffentlichen Forschungsgeldern eine Entwicklung realisiert, die einen Nutzen stiftet und dem Handwerk konkrete Erleichterung bringt", meint Caparol-Produktmanager Dr. Stefan Kairies, der das Projekt von Anfang an begleitete.
Die Erfolgsgeschichte begann mit einer vagen Idee von Malermeister Michael Heil. Seine Vision war es, Farbe mit Maschinenunterstützung unter freiem Himmel nebelfrei und schneller als mit Pinsel und Rolle auf Fassaden aufzubringen. Als Werner Aumann, heute bei Caparol für das Saarland und Rheinland-Pfalz zuständiger Planer und Objektbetreuer, dem Senior-Chef Dr. Klaus Murjahn davon erzählte, erkannte dieser das Marktpotenzial und stimmte einer Projektbeteiligung seiner DAW-Firmengruppe zu.
Das war die Initialzündung eines Innovationszirkels mit 14 Partnern, darunter das Fraunhofer-Institut für Wirtschaftsmathematik an der TU Kaiserslautern. Es berechnete die Größe der Tröpfchen und ihre Verteilung beim Airless-Spritzen von Fassadenfarben.
Sieben Handwerksbetriebe konzentrierten sich auf die baustellengerechte Optimierung der Prozesschritte. Caparol und der Spritzgerätehersteller Wagner aus Markdorf steuerten die benötigten Produkte und Geräte bei.
Aus dem Engagement ging das Nespri-Tec-System hervor, das 2004 in Berlin der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Es besteht aus Farben für nebelfreies Spritzen und einem Airlessgerät. Die Pumpe saugt das Material an und baut Druck auf. Ein beheizter Hochdruckschlauch erwärmt die Farbe und sorgt beim Verarbeiten für eine konstante Temperatur, die am Spritzgerät elektronisch überwacht wird. Den nebelfreien Auftrag garantiert eine neue Doppeldüse.
Die Entwicklung des Produkts verschlang viel Geld. Allein Caparol gab 600.000 EUR. Die gleiche Summe kam aus staatlichen Fördermitteln dazu. Die Mittel flossen unter anderem in das Erproben der Maschinentechnik, die von der Firma Wagner immer wieder an neue Forschungsergebnisse angepasst werden musste.
Für Nespri-Tec gab es 2005 den Bundesinnovationspreis. 2007 wurde die Technologie erstmals auch in Innenräumen angewandt. Dafür hatte Caparol zwei Innenfarben entwickelt. 2008 kam eine neue Art der Fassadenbeschichtung dazu: Mit Amphisilan NQG präsentierte Caparol ein Fassadenanstrichsystem, das verputzte Flächen dank Nano-Quarz-Gitter-Technologie länger sauber hält. Vier Jahre später macht das neue Nespray Kit das nebelfreie Spritzen noch flexibler. Seit diesem Jahr gibt es bereits sechs Farbrezepturen sowie eine Grundierung, die mit Nespri-Tec aufgetragen werden kann.
Das Airless-Gerät Nespray Plus, der universell einsetzbare Schlauchwagen Nesspray Kit und die auf Airless-Applikationen abgestimmten Caparol-Farben sind beim Farbengroßhandel erhältlich.
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