VdL Verband der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie e.V.

Lackindustrie will Gesundheits- und Arbeitsschutz verbessern


Die deutsche Lack- und Druckfarbenindustrie will den Arbeitsschutz weiter verbessern, die Verwendung von gesundheitsgefährdenden Rohstoffen stärker eindämmen, den Gebrauch von neuen Nanoteilchen offen legen und generell die Transparenz der Branche erhöhen, so der Herstellerverband VdL.

Im Mittelpunkt wird vor allem die Reduzierung gesundheitsgefährdender Rohstoffe stehen, der so genannten CMR-Stoffe. In den kommenden Jahren soll der Einsatz von Vorprodukten minimiert werden, die als krebserzeugend, erbgutverändernd oder fortpflanzungsgefährdend eingestuft sind. Als Maßstab gelten eine Einordnung in die Kategorien 1A und 1B der europäischen Verordnung zur Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von chemischen Stoffen (CLP-Verordnung). Aus dem Verzicht auf CMR-Stoffe resultiere nach Auffassung des Verbands zwar eine Änderung der Rezepturen. Doch dieser Aufwand sei durch die zusätzlich gewonnene Sicherheit beim Gesundheitsschutz gerechtfertigt.

Bei der Verbesserung des Arbeitsschutzes und der Anlagensicherheit geht es dem VdL um die Fortschreibung der Kampagne zur Absenkung der Arbeitsunfälle in der Branche. Damit sei es seit dem Jahr 2000 gelungen, die Zahl der Unfälle in den Betrieben von knapp 30 meldepflichtigen Arbeitsunfällen pro 1.000 Vollzeitbeschäftigten auf 16 im Jahr 2012 zu senken. Im Rahmen der neuen Strategie kommt nun eine stärkere Berücksichtigung der Anlagensicherheit dazu.

Der Verband kündigte an, bis zum Ende des ersten Quartals 2015 eine Umfrage zu den Ereignissen im Bereich Arbeitssicherheit/Anlagensicherheit bei den Mitgliedern durchzuführen und parallel aktuelle Unfallzahlen unter anderem bei der Berufsgenossenschaft der Chemischen Industrie abzufragen, um eine Datenbasis zu schaffen. Zusammen mit der BG RCI soll in den Folgejahren auf die konsequente Einführung des berufsgenossenschaftlichen Arbeitssicherheitsmanagement-Systems hingewirkt werden.

Darüber hinaus tritt der Verband für mehr Transparenz der Mitglieder ein. Nicht nur Tage der offenen Tür und andere vertrauensbildende Maßnahmen werden empfohlen. Die VdL-Mitglieder sollten auch in ihren Geschäftsberichten, Umweltberichten und Firmenmitteilungen über den Einsatz von so genannten Nanomaterialien Auskunft geben, die zur Erzeugung bestimmter Eigenschaften den Lacken, Farben und Druckfarben zugefügt werden.
aus BTH Heimtex 09/14 (Wirtschaft)