Haustex/B+L-Kundenbarometer – Teil 1

Bettwaren | Start zur zweiten Umfrage-Runde

Hamburg. Nachdem die Haustex im Laufe der letzten zwölf Monaten erstmals die vier wichtigsten Sortimentsbereiche des Bettenfachhandels im Kundenbarometer analysiert hat, starten wir in dieser Ausgabe der Haustex mit den Bettwaren die zweite Runde unserer Handelsumfrage. Auch diesmal ist Traumina in diesem Sortimentsbereich das Maß aller Dinge im deutschen Bettenfachhandel.

In den vergangenen zwölf Monaten haben wir die ersten Kundenbarometer zu den Produktgruppen Bettwaren, Matratzen, Bettwäsche und Frottier veröffentlicht. Die Resonanz darauf aus Handel und Industrie war überwiegend positiv: Wir haben seitens unserer Leser viel Lob erfahren, aber auch immer wieder Fragen zur Umfrage selbst. Bevor es in die Analyse der aktuellen Umfrage geht, daher vorab noch einmal eine grundlegende Erläuterung des Umfrage-Prozederes.

Das Kundenbarometer befasst sich, und das ist für die korrekte Bewertung der Ergebnisse ganz wichtig, ausschließlich mit dem Bettenfachhandel im engeren Sinn: also mit inhabergeführten Bettenfachgeschäften sowie mittelständischen, ebenfalls inhabergeführten Möbelgeschäften. Die Haustex nimmt keinesfalls in Anspruch, eine treffende Aussage über den Gesamtmarkt treffen zu wollen. Das mag für Unternehmen, deren Stärke etwa in den Großvertriebsformen liegt, bedauerlich sein. Allerdings ist es aus methodischen Gründen nicht möglich, beispielsweise den großflächigen Möbelhandel mit in die Umfrage einzubeziehen. Dagegen sprechen schon allein Bewertungs- und Gewichtungsprobleme: Die Struktur des Bettenfachhandels ist eine gänzlich andere als die der großen Möbler oder Discounter.

Die Befragung erfolgt telefonisch durch das Marktforschungsunternehmen B+L Marktdaten in Bonn. Dabei stützt sich B+L auf einen Pool von mehr als 800 Handelsadressen, welche die Haustex erfasst hat und dem Institut zur Verfügung stellt. Sie umfassen die Adressdaten der Anschlusshäuser der vier wichtigsten Verbände ABK, Bettenring, Garant und MZE sowie zahlreiche Adressen von verbandsungebundenen Bettenfachgeschäften.

Da die Warenausstattung der verschiedenen Anschlusshäuser innerhalb eines Verbandes bezüglich der Marken und der Sortimentsanteile naturgemäß sehr unterschiedlich gestaltet ist, müssen wir vermeiden, dass die Einschätzung von Häusern eines einzelnen Verbandes überrepräsentiert ist. Wir haben daher einen bestimmten Proporz festgelegt, der den Anteilen der fünf Befragungsgruppen an der Grundgesamtheit entspricht. Stets werden 170 Interviews geführt.

Die erste Frage klopft ab, welche Marken ein Geschäft in der jeweiligen Produktgruppe führt. Dabei geht es um den Verbreitungsgrad einer Marke beziehungsweise eines Lieferanten, nicht um den Umsatzanteil. Die Beantwortung erfolgt ungestützt, das heißt, es werden bei dieser Frage keine Namen vorgegeben. Vielmehr nennt der Befragte von sich aus die Firmen, die ihm einfallen, im Optimalfall sieht er dafür in seiner Lieferantenliste nach. Es ist also durchaus möglich, dass der eine oder andere Lieferant, der in dem Geschäft zwar vertreten ist, aber keine überragende Umsatzbedeutung hat, nicht erwähnt wird. Daher nennen wir für Unternehmen mit einem geringen Verbreitungsgrad bewusst keine Prozentzahlen.

Direkt im Anschluss werden dann üblicherweise acht Firmen/Marken näher unter die Lupe genommen und nach 16 Kriterien abgeklopft. Marktverbreitung und Performance der ausgewählten Firmen werden also durch B+L in einem einzigen Interview erfragt. Diese acht Firmen müssen darum von der Haustex-Redaktion vor der Befragung festgelegt werden und nicht unbedingt den Firmen entsprechen, die zu den Top 8 in der Verbreitung gehören. Es ist durchaus möglich, dass ein Unternehmen mit geringerem Verbreitungsgrad aus irgend einem Grund so interessant ist, dass es in den Befragungskreis aufgenommen wird. Für Bettwaren analysieren wir diesmal allerdings nur sieben Unternehmen. Auf den folgenden Plätzen war die Datenbasis der Firmen im Handel zu gering, als dass man eine verlässliche Aussage zu den verschiedenen Kriterien hätte treffen können.

Die befragten Händler bewerten für die ausgewählten Unternehmen 16 unterschiedliche Kriterien. Manche können aufgrund von vorliegenden Daten objektiv beurteilt werden, manche eher subjektiv. Wie früher in der Schule reichen die Noten von eins (sehr gut) bis sechs (ungenügend). Aus den 170 Einzelnoten der Befragten wird für das betreffende Unternehmen eine Durchschnittsnote in der jeweiligen Kategorie errechnet, die dann in ein Ranking der acht Firmen in der betreffenden Kategorie einfließt. Aus den 16 Durchschnittsnoten einer Firma wird außerdem praktisch die Superdurchschnittsnote errechnet, aus welcher dann die Platzierung im Anbieter-Ranking erfolgt.

Doch nun zu den aktuellen Ergebnissen des Kundenbarometers Bettwaren. Die Umfrage fand Ende Juli/Anfang August statt. Bei der Frage, bei welchen Anbietern die Interviewten ihre Bettwaren kaufen, erweist sich erneut Traumina mit einer Verbreitung von 41 Prozent als Favorit im Bettenfachhandel, dicht gefolgt von
Gebr. Sanders mit 37 Prozent. Spessarttraum folgt auf Rang drei mit 28 Prozent. Soweit entspricht die aktuelle Rangfolge der des Vorjahres.

Auf Platz vier landete diesmal allerdings im Vergleich zu 2013 als Shootingstar die Firma Garanta, mit einer Verbreitung von knapp 24 Prozent. Sie schiebt sich damit in dieser Umfrage vor Kauffmann, Centa-Star und Irisette, die im letzten Jahr noch vor dem Unternehmen aus Hof lagen. Eine prozentual zweistellige Verbreitung im Bettenfachhandel hat außerdem noch Waldenburger mit exakt 10 Prozent. Mit Brinkhaus auf Platz neun beginnt dann der prozentual einstellige Bereich.

Welche Firmen wir diesmal einer näheren Betrachtung unterzogen haben, und wie sie im Vergleich zum Vorjahr abschneiden, lesen Sie im zweiten Teil der Umfrage.



Haustex/B+L-Handelsumfrage

So gehen wir vor

1.Das Haustex/B+L-Kundenbarometer Bettwaren besteht aus zwei Abschnitten. Zunächst wurde erfragt, bei welchen Anbietern der Fachhandel überhaupt einkauft, also wie hoch der Verbreitungsgrad der Lieferanten ist. Diese Befragung erfolgt ungestützt und offen. Als Ergebnis ist der jeweilige Verbreitungsgrad in Prozent angegeben.

2.Im zweiten Schritt bewerten die befragten Händler detailliert sieben vorab ausgewählte Anbieter. Für jedes unternehmen werden 16 Kriterien abgefragt und Schulnoten von 1 (sehr gut) bis 6 (ungenügend) vergeben - darunter objektiv messbare wie Konditionen und Lieferschnelligkeit, aber auch subjektiv empfundene wie Sympathiewert, Kulanz oder Qualität der Mitarbeiter im Innen- und Außendienst. Aus den Anworten hat B+L eine Durchschnittsnote für das jeweilige Kriterium errechnet. Das Gesamtranking nach Durchschnittsnoten basiert auf der Addition aller Ergebnisse eines Anbieters in den 16 Kategorien und der daraus ermittelten Gesamtdurchschnittsnote.

3. Insgesamt wurden im Juli/August dieses Jahres in ganz Deutschland 170 klassische Bettenfachhändler befragt. Bei der Befragung wurde auf einen Adressstamm zurückgegriffen, der die Mitglieder der vier Verbände ABK, Bettenring, Garant und MZE umfasst sowie Händler, die keinem dieser Verbände angehören. Die Eingruppierung der 170 Befragten steht in Relation zu dem Anteil der einzelnen Verbände innerhalb der Grundgesamtheit von mehr als 800 Adressen.
aus Haustex 09/14 (Wirtschaft)