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Bettenwerbung
Hamburg. Die Bettenbranche gilt vielen als konservativ. Obwohl das Thema Schlafen sehr emotional ist, wirkt die Werbung häufig eher bieder und legt den Fokus allein auf gesundheitliche oder technische Fragen. Was unter Beratungsaspekten seine Berechtigung hat, wirkt in der Verbraucheransprache nicht selten ein wenig verschlafen.
Ausgerechnet zwei Discounter versuchen aktuell, andere Wege zu gehen. Mit seiner Kampagne "Ich liebe meine Matratze" will sich der Filialist Matratzen direct nach eigenen Angaben als "wertiger Discounter" positionieren. Dazu wurde unter anderem ein Kinospot entwickelt, der auch auf Youtube oder Facebook abrufbar ist. Darin werden verschiedene Paare beim Kuscheln im Bett gezeigt: witzig, sexy, intim - aber nie anzüglich. Dass die Aussage "Ich liebe meine Matratze" in diesem Zusammenhang auch zweideutig aufgefasst werden kann (aber eben nicht muss), erhöht die Aufmerksamkeit noch zusätzlich. Auch zwei gleichgeschlechtliche Paare wurden völlig selbstverständlich integriert, womit sich das Unternehmen ganz nebenbei auch noch als locker und weltoffen positioniert.
Dass der Schuss dabei auch schnell nach hinten losgehen kann, zeigt Möbeldiscounter Roller. Das Unternehmen wirbt mit neuen TV-Spots seit Ende August unter anderem für billige Boxspringbetten und bedient sich hierfür ebenfalls eines schwulen Paares, das allerdings sämtliche Klischees bedient und, so das Marketing-Fachblatt Horizont, "übertrieben tuntig" daherkommt - eine geschmackliche Gratwanderung. "Aus kreativer Sicht ist der Auftritt sicher kein Highlight im Werbefernsehen. Aber er ist zweifellos laut und auffällig", urteilt die Horizont-Redaktion.
"Mit der Kampagne bewegen wir uns natürlich weiter in der Welt, aus der Roller kommt", erklärt dazu Michael Schipper, dessen Agentur den Spot entwickelt hat. "Ein völliger Bruch oder der Versuch, eine Ikea-Welt abzubilden, wäre nicht glaubwürdig. Roller bleibt ein Discounter, das betonen wir auch mit der Kampagne." Das Bedienen "gewisser Klischees" sei dabei Absicht, so Schipper. Und so führt sich das Männerpaar in der Roller-Filiale entsprechend auf. Ob ausgerechnet das die angepeilte Zielgruppe zum Boxspring-Kauf animiert, steht allerdings dahin. aus Haustex 09/14 (Marketing)
TV-Spots geben sich betont locker
Hamburg. Die Bettenbranche gilt vielen als konservativ. Obwohl das Thema Schlafen sehr emotional ist, wirkt die Werbung häufig eher bieder und legt den Fokus allein auf gesundheitliche oder technische Fragen. Was unter Beratungsaspekten seine Berechtigung hat, wirkt in der Verbraucheransprache nicht selten ein wenig verschlafen.
Ausgerechnet zwei Discounter versuchen aktuell, andere Wege zu gehen. Mit seiner Kampagne "Ich liebe meine Matratze" will sich der Filialist Matratzen direct nach eigenen Angaben als "wertiger Discounter" positionieren. Dazu wurde unter anderem ein Kinospot entwickelt, der auch auf Youtube oder Facebook abrufbar ist. Darin werden verschiedene Paare beim Kuscheln im Bett gezeigt: witzig, sexy, intim - aber nie anzüglich. Dass die Aussage "Ich liebe meine Matratze" in diesem Zusammenhang auch zweideutig aufgefasst werden kann (aber eben nicht muss), erhöht die Aufmerksamkeit noch zusätzlich. Auch zwei gleichgeschlechtliche Paare wurden völlig selbstverständlich integriert, womit sich das Unternehmen ganz nebenbei auch noch als locker und weltoffen positioniert.
Dass der Schuss dabei auch schnell nach hinten losgehen kann, zeigt Möbeldiscounter Roller. Das Unternehmen wirbt mit neuen TV-Spots seit Ende August unter anderem für billige Boxspringbetten und bedient sich hierfür ebenfalls eines schwulen Paares, das allerdings sämtliche Klischees bedient und, so das Marketing-Fachblatt Horizont, "übertrieben tuntig" daherkommt - eine geschmackliche Gratwanderung. "Aus kreativer Sicht ist der Auftritt sicher kein Highlight im Werbefernsehen. Aber er ist zweifellos laut und auffällig", urteilt die Horizont-Redaktion.
"Mit der Kampagne bewegen wir uns natürlich weiter in der Welt, aus der Roller kommt", erklärt dazu Michael Schipper, dessen Agentur den Spot entwickelt hat. "Ein völliger Bruch oder der Versuch, eine Ikea-Welt abzubilden, wäre nicht glaubwürdig. Roller bleibt ein Discounter, das betonen wir auch mit der Kampagne." Das Bedienen "gewisser Klischees" sei dabei Absicht, so Schipper. Und so führt sich das Männerpaar in der Roller-Filiale entsprechend auf. Ob ausgerechnet das die angepeilte Zielgruppe zum Boxspring-Kauf animiert, steht allerdings dahin. aus Haustex 09/14 (Marketing)