Matratzenverband

Schaummatratzen im Härtetest


Essen. Im Rahmen seines so genannten PUR-Projektes hat der Fachverband Matratzenindustrie den Zusammenhang zwischen der Schaumstoff-Entnahme bei Matratzenkernen aus PU-Schaum und ihren Auswirkungen auf Matratzenhärte und mechanische Dauerhaltbarkeit untersucht. Fazit: Volumenentnahmen über zehn Prozent erfordern deutlich höhere Investitionen in das Raumgewicht. Vertretbare Volumenentnahmen führen zu geringeren Veränderungen der technischen Eigenschaften.

Die Untersuchung wurde im Möbelprüflabor des Instituts für Holztechnologie Dresden (IHD) durchgeführt und war in drei Teilabschnitte von 2011 bis 2013 gegliedert. Im Fokus standen hierbei Matratzen mit Vollschaum-Kern (ausschließlich Standard PU-Qualitäten mit zwei verschiedenen Raumgewichten) und Standard-Matratzen-Bezug.

Dabei wurden beispielsweise Materialentnahmen in den Matratzenkernen bis zu 30 Prozent in verschiedenen Schnitt-Techniken durchgeführt, aber auch der so genannte "Walzentest": Die mechanische Alterungssimulation mit über 30.000 Prüfzyklen wurde dabei nach jeweils 10.000, 15.000 sowie 20.000 Prüfzyklen unterbrochen. Außerdem wurden Matratzenhöhen und -härten sowie weitere Liegeparameter im Neuzustand bestimmt.

Das (erwartbare) Ergebnis: Die Materialentnahme führt zu einer Abnahme der Härtewerte im Vergleich zum Vollschaum. Entnahmen an der Oberfläche des Kerns bewirken bei gleichem Entnahmeanteil einen größeren Einfluss auf die Härte-Änderung im Vergleich zum Vollschaum als Entnahmen in der Kernmitte.

Nicht untersucht wurde unter anderem der Einfluss von Wärme und Feuchtigkeit auf die mechanische Dauerhaltbarkeit. Das ist für viscoelastische Schäume bedeutsam. Messungen wurden außerdem nur im geometrischen Mittelpunkt der Liegeflächen vorgenommen, Fragen der Zonierung nicht beleuchtet.

Der Matratzenverband will seinen Mitgliedern auf der Basis dieser Ergebnisse nun Empfehlungen für optimale Entnahmeanteile geben, um Höhenverluste und Härteänderungen im Alterungsprozess vorzubeugen. Handlungsbedarf sieht der Verband unter anderem bei der Implementierung der Ergebnisse in die RAL-Güterichtlinien, etwa die RAL UZ 430.
aus Haustex 09/14 (Wirtschaft)