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Caparol am Wohnturm, Bergkamen
Bevor in Bergkamen das 63 m hohe City-Hochhau der Abrissbirne zum Opfer fiel, stand es im Mittelpunkt einer spektakulären Architekturperformance, bei der das Gebäude per Laser noch einmal in neuem Licht erstrahlte, um dann langsam in der Nacht zu verschwinden. Im Rahmen der "Urban Lights Ruhr", die sich mit künstlichem Licht im Stadtraum beschäftigt, hatte sich die Künstlergruppe Osa diese Abschiedszeremonie einfallen lassen. Für die Laserinstallation bediente sie sich der Farben von Caparol.
Der Turm mit seinen 15 Etagen war 1974 mit der neuen Stadtmitte fertiggestellt worden. Doch mit der Zeit zerfiel er, Sanierungsversuche scheiterten. Im Jahr 2000 wurden die 150 Wohnungen für unbewohnbar erklärt. Nach 13 Jahren Leerstand rückten Anfang dieses Jahr die Bagger an.
Das Kunst-Konzept "Discharge/Recharge" verlieh der Bauruine vor dem Abriss noch einmal zwei Gesichter: "Discharge" stand für die beiden unveränderten braunen Fassaden mit all ihren Verfallsspuren, während "Recharge" zwei schwarz gestrichenen Projektionsflächen bezeichnete. Das Schwarz entmaterialisierte das Hochhaus in der Nacht und verstärkte die visuelle Kraft der grafischen Laserprojektion. Über Eck betrachtet, bildete der Laser die innere Struktur des Gebäudes wie ein linienbasierendes Digitalmodell ab. Die Installation griff Szenarien der Turmgeschichte auf und simulierte bereits den Abriss des Gebäudes.
Bei der Beschichtung war die Frage nach dem richtigen Material schwer zu beantworten. Schließlich sollten die beiden Fassaden samt Fenster-, Vor- und Rücksprüngen in tiefem, matten Schwarz erscheinen. Und die Farbe musste auf verschiedenen Untergründen mindestens ein halbes Jahr der Witterung trotzen. Zugleich verlangte der Farbton RAL 9004 Signalschwarz eine ausreichende Tönbarkeit des Materials.
Letztlich wurde zusammen mit Caparol-Fachberater Thomas Dresemann die Profi Grundierfarbe ausgewählt, die zwar nicht als Deckbeschichtung gedacht ist, aber für einen begrenzten Zeitraum Haltbarkeit versprach. Sie erfüllte die Erwartungen und ließ den Turm bei Tag als rätselhaften Monolithen erscheinen, der am Ende der Laserperformance im Dunkeln verschwand und damit symbolhaft abgerissen wurde. aus BTH Heimtex 10/14 (Referenz)
Laserkunst an einer Bauruine
Bevor in Bergkamen das 63 m hohe City-Hochhau der Abrissbirne zum Opfer fiel, stand es im Mittelpunkt einer spektakulären Architekturperformance, bei der das Gebäude per Laser noch einmal in neuem Licht erstrahlte, um dann langsam in der Nacht zu verschwinden. Im Rahmen der "Urban Lights Ruhr", die sich mit künstlichem Licht im Stadtraum beschäftigt, hatte sich die Künstlergruppe Osa diese Abschiedszeremonie einfallen lassen. Für die Laserinstallation bediente sie sich der Farben von Caparol.
Der Turm mit seinen 15 Etagen war 1974 mit der neuen Stadtmitte fertiggestellt worden. Doch mit der Zeit zerfiel er, Sanierungsversuche scheiterten. Im Jahr 2000 wurden die 150 Wohnungen für unbewohnbar erklärt. Nach 13 Jahren Leerstand rückten Anfang dieses Jahr die Bagger an.
Das Kunst-Konzept "Discharge/Recharge" verlieh der Bauruine vor dem Abriss noch einmal zwei Gesichter: "Discharge" stand für die beiden unveränderten braunen Fassaden mit all ihren Verfallsspuren, während "Recharge" zwei schwarz gestrichenen Projektionsflächen bezeichnete. Das Schwarz entmaterialisierte das Hochhaus in der Nacht und verstärkte die visuelle Kraft der grafischen Laserprojektion. Über Eck betrachtet, bildete der Laser die innere Struktur des Gebäudes wie ein linienbasierendes Digitalmodell ab. Die Installation griff Szenarien der Turmgeschichte auf und simulierte bereits den Abriss des Gebäudes.
Bei der Beschichtung war die Frage nach dem richtigen Material schwer zu beantworten. Schließlich sollten die beiden Fassaden samt Fenster-, Vor- und Rücksprüngen in tiefem, matten Schwarz erscheinen. Und die Farbe musste auf verschiedenen Untergründen mindestens ein halbes Jahr der Witterung trotzen. Zugleich verlangte der Farbton RAL 9004 Signalschwarz eine ausreichende Tönbarkeit des Materials.
Letztlich wurde zusammen mit Caparol-Fachberater Thomas Dresemann die Profi Grundierfarbe ausgewählt, die zwar nicht als Deckbeschichtung gedacht ist, aber für einen begrenzten Zeitraum Haltbarkeit versprach. Sie erfüllte die Erwartungen und ließ den Turm bei Tag als rätselhaften Monolithen erscheinen, der am Ende der Laserperformance im Dunkeln verschwand und damit symbolhaft abgerissen wurde. aus BTH Heimtex 10/14 (Referenz)