TBSL-Jahrestagung
Gute Exportergebnisse
Bregenz/A. Österreichs Textil- und Bekleidungsindustrie konnte sich trotz schwieriger Rahmenbedingungen erfolgreich behaupten. Die Betriebe punkteten mit hochinnovativen Produkten und die Exportergebnisse seien gut, hieß es auf der Jahrestagung des Fachverbandes der Textil-, Bekleidungs-, Schuh- und Lederindustrie in Bregenz.
Die 470 Mitgliedsunternehmen des Fachverbandes haben sich angesichts des immer stärker eingetrübten Konjunkturklimas sehr gut gehalten", betont Manfred Kern, Obmann des Fachverbandes der österreichischen Textil-, Bekleidungs-, Schuh- Lederindustrie. Er freut sich über die guten Exportergebnisse im ersten Halbjahr 2014.
Die Nachfrage hat europaweit Schwächetendenzen gezeigt, der Angebotsdruck aus weltweiten Relationen ist jedoch keineswegs geringer geworden. "Dies stellte eine große Herausforderung für viele Firmen dar, die jedoch in verschiedenen Sektoren ausgezeichnet gemeistert wurde. Von einer Reihe von Firmen konnten im ersten Halbjahr 2014 sogar beachtliche Umsatzsteigerungen erzielt werden", so Kern.
Insgesamt blieb der Umsatz gegenüber dem Vorjahr mit 1,2 Mrd. Euro stabil. Die Zahl der Beschäftigten ist mit 12.300 Personen fast gleich geblieben. Die Exporte konnte hingegen um 3,5 Prozent auf 1,1 Mrd. Euro gesteigert werden - in einige osteuropäische Länder konnte sogar beträchtlich mehr geliefert werden, z.B. nach Polen (+25 %), Tschechien (+16,4 %) oder Ungarn (+9,7 %).
"Insgesamt stiegen die Exporte in die EU um fast 3 Prozent. Der EU-Markt hat an den Textilexporten einen Anteil von 77 Prozent, Deutschland ist mit 31 Prozent nach wie vor die weitaus wichtigste Destination. Die Ausfuhren in die Schweiz konnten um 12 Prozent gesteigert werden. Die Textillieferungen in den Nahen Osten (-5 %) und Asien (-15,6 %) waren rückläufig. Für einen speziellen Teil der Textilindustrie ist auch der westafrikanische Markt ein wichtiges Absatzgebiet. Die Ausfuhren in diese Länder stiegen um über 20 Prozent", fasst der Obmann zusammen.
Im ersten Halbjahr 2014 betrug der Umsatz bei den Technischen Textilien 636 Mio. Euro (-0,9 %), bei den Bekleidungs- und Heimtextilien 586 Mio. Euro (+1,0 %). Technische Textilien machen damit rund 50 Prozent der gesamten Textilindustrie aus und sind weiterhin ein Wachstumsmarkt. Kern: "Eine besondere Rolle spielen hier Forschung und Entwicklung und die Nähe zu den Kunden, mit denen alle Entwicklungen gemeinsam gemacht werden."
Funktionen und neue Produkteigenschaften gewinnen aber auch in den klassischen Sektoren Bekleidungstextilien und Heimtextilien zunehmend an Bedeutung. Daher unterstützt der Fachverband auch finanziell die in Vorarlberg beheimatete Plattform "Smart textiles", die durch eine Vielzahl von Aktivitäten Firmen bei Innovationen unterstützt. In kurzer Zeit sei es gelungen, Projekte vorzubereiten, die vom Forschungsförderungsfonds eine Förderung zuerkannt bekommen haben.
Die österreichische Textilindustrie ist auch weiterhin bereit, die Werkstätten der HTL Dornbirn ständig zu modernisieren um damit die Qualität der Ausbildung auch in der Zukunft zu gewährleisten. So wurden von der Textilindustrie zwischen 2000 bis 2013 rund 345.000 Euro in die Erneuerung der Werkstätten investiert. Diese Investitionssumme wurde vom Land Vorarlberg verdoppelt. Für die Jahre 2015 und 2016 sind weitere Investitionen in der Höhe von 350.000 Euro geplant. Geldgeber sind die textilen Verbände, die Wirtschaftskammer Vorarlberg und das Land Vorarlberg.
Die Unternehmen der Textilindustrie bilden ihre textilen Fachkräfte über die beiden Lehrberufe Textiltechnologie und Textilchemie weitgehend selbst aus oder rekrutieren Absolventen aus der HTL Dornbirn. So werden gegenwärtig rund 35 Textiltechnologen beziehungsweise Textiltechniker und 40 Textilchemiker an der Landesberufsschule Dornbirn 2 und den Textilunternehmen ausgebildet.
Textilindustrie im Überblick
Die Berufsgruppe Textilindustrie im TBSL-Verband versteht sich als Servicestelle, Lobbying-Plattform und Informationsnetzwerk für die überwiegend klein- und mittelständische Unternehmen der österreichischen Textilindustrie.
Mitglieder: 285 Unternehmen (inklusive 160 des Stickereigewerbes)
Beschäftigte: 12.305 (Stand Juni 2014; - 0,8%)
Auszubildende: 161 (Stand 2014)
Textilschüler: 569 (Stand Schuljahr 2014/2015)
Umsatz 2014: 1.222 Mio. EUR (lt. Konjunkturerhebung). Davon Bekleidungstextilien und Heimtextilien 586 Mio.EUR (+1,0 %) und Technische Textilien 636 Mio. EUR (-0,9 %)
Exporte 2014: 1,1 Mrd. EUR (+3,5 %). Anteil EU 76,62%, Anteil Europa 87,63%, davon Deutschland 30,92%.
Importe 2014: 1,6 Mrd. EUR (+5,4%), Anteil EU 59,59%, Anteil Europa 69,97 %, davon Deutschland 29,39 %. Anteil Asien 27,56 %, davon China 12,74 %.
aus
Haustex 12/14
(Wirtschaft)