Lenzing
Weiter schwieriges Marktumfeld
Lenzing/A. Die Lenzing Gruppe steuert dem anhaltend schwierigen Marktumfeld in der Faserindustrie entgegen. In den ersten neun Monaten wurde zwar gegenüber 2013 ein Umsatz- und Ergebnisrückgang erwirtschaftet, die Kosteneinsparungen greifen aber.
Erstmals seit rund zwei Jahren hätten die Sparmaßnahmen zu einer leichten Ergebnisverbesserung im dritten Quartal 2014 geführt, wie das Unternehmen mitteilt. Da jedoch von Marktseite keine Erholung zu erwarten ist, seien weitere Kosteneinsparungen vorgesehen. Anhaltend schwache Faserpreise belasten bei Lenzing Umsatz und Ergebnis der ersten drei Quartale 2014. Gesunkene Faserdurchschnittserlöse und die hohe Volatilität am Fasermarkt belasten weiterhin den Geschäftsverlauf. In den ersten drei Quartalen 2014 sank der Konzernumsatz um 6,2% von 1.447,0 Mio Euro auf 1.357,7 Mio Euro. Mehr als die Hälfte dieses Umsatzrückganges war auf Einmaleffekte im Zuge des Verkaufs der Business Unit Plastics 2013 zurückzuführen.
Im Vergleich "like-for-like" sank der Umsatz um 2,8%. Die Faser-Durchschnittserlöse gingen auf 1,55 EUR/kg (nach 1,73 EUR/kg) zurück. Der Preisrückgang konnte durch gestiegene Faserproduktions- und Verkaufsmengen, unter anderem durch die erfolgreiche Inbetriebnahme des neuen Tencel-Faser-Werkes am Standort Lenzing nicht ganz ausgeglichen werden. Die Faserverkaufsmenge stieg im Neunmonats-Vergleich um 7% auf 706.900 Tonnen.
Das Neunmonats-EBITDA der fortgeführten Geschäftsbereiche lag bei 159,8 Mio Euro (nach 90,2 Mio Euro 1-9/2013, minus 16,0%). Die EBITDA-Marge betrug 11,8% (nach 13,6%). Das Neunmonats-Betriebsergebnis (EBIT) betrug 69,5 Mio Euro (nach 106,6 Mio Euro, minus 34,8%). Dies entsprach einer EBIT-Marge von 5,1% (nach 7,6%). Die Mitarbeiterzahl sank trotz der Vollinbetriebnahme des neuen Tencel-Faser-Werkes in Lenzing per 30. September 2014 auf 6.352 Mitarbeiter (nach 6.675 zu Jahresende 2013).
Das dritte Quartal 2014 brachte eine leichte Ergebnisverbesserung gegenüber dem Vorjahres-Vergleichsquartal sowie gegenüber dem zweiten Quartal 2014. Lenzing Vorstandsvorsitzender Peter Untersperger: "Die Maßnahmen greifen. Die Ergebnisverbesserung kam vor allem aus dem Kosteneinsparungsprogramm excelLENZ, aber auch aus den ersten Verkaufsmengen der neuen Tencel-Faser-Anlage am Standort Lenzing."
Untersperger ergänzt: "Wir erwarten für 2014 Einsparungseffekte von insgesamt über 90 Mio Euro. Davon entfällt rund ein Viertel auf den Personalsektor, der Rest zu gleichen Teilen auf Materialkosten und Effizienzprojekte im Bereich allgemeine Verwaltungskosten. Die Planungsarbeiten laufen, sodass 2015 mit einer weiteren Verbesserung der Kostenstruktur der Lenzing-Gruppe gerechnet werden kann."
Ab 2016 wolle das Unternehmen nachhaltige Einsparungen im Volumen von über 160 Mio Euro jährlich erreichen. "Dies soll die langfristige Wettbewerbsstärke und die Eigenfinanzierungskraft für künftige Investitionen absichern", so Untersperger.
aus
Haustex 12/14
(Wirtschaft)