Fachverband WDVS
400 Zuhörer beim ersten Techniktag
Der Fachverband Wärmedämm-Verbundsysteme (FV WDVS) wertet seinen ersten Techniktag als vollen Erfolg. Mehr als 400 Architekten, Ingenieure, Vertreter ausschreibender Stellen und Behörden sowie Fachunternehmen und Nachwuchskräfte kamen ins Kongresshaus Baden-Baden, um sich dort über WDVS und Innendämmung informieren zu lassen. "Mit den Schwerpunkten WDVS im Lebenszyklus, Innendämmung sowie Brandschutz haben wir die drei Rahmenthemen gesetzt und dazu mit den einzelnen Kurzreferaten die wichtigsten Facetten beleuchtet", betonte Rüdiger Lugert, Vorstand Technik des FV WDVS.
Zahlen und Fakten zur energetischen Sanierung lieferte Professor Andreas Holm, Leiter des Forschungsinstituts für Wärmeschutz (FIW). Nach seinen Angaben sind 65 % der vor der Wärmeschutzverordnung 1995 errichteten Gebäude nicht ausreichend modernisiert. Um die politisch gewollten Energieeffizienz-Ziele zu erreichen, müssten rein rechnerisch 75 Mio. m
2 Fassadenfläche jährlich gedämmt werden. Doch nur für die Hälfte werde dies in Deutschland realisiert.
Die Aufdopplung hat sich als Alternative zum Rückbau bei älteren WDVS etabliert. Das machte Oliver Berg deutlich, technischer Obmann im FV WDVS. Für 2015 ist ein Merkblatt des Verbandes zu diesem Thema angekündigt.
Die Praxis stand im Mittelpunkt der Ausführungen von Frank Junker, Vorsitzender der Geschäftsleitung der ABG Frankfurt Holding. Sein Unternehmen hat 75 % seiner Bestandsgebäude gedämmt und forciert die Passivhaustechnologie im Bestand wie im Neubau. Mit dem "Aktiv-Stadthaus" in Frankfurt stellte Junker ein Plus-Energie-Projekt vor, das einen Endenergieüberschuss von rund 10 % produziert.
Dr. Rudolph Plagge von der TU Dresden beschäftigte sich mit der Innendämmung. Im Rahmen seines Vortrags stellte er das Testobjekt Loschwitzer Straße in Dresden vor. "Baustandsanalyse, das daraus folgende Dämmkonzept und die hygrothermische Bauteilsimulation sind Garanten erfolgreicher Innendämmung", sagte er.
Das Thema Brandschutz rundete den Techniktag ab. Andreas Ruhs, Branddirektor der Berufsfeuerwehr Frankfurt, warnte mit Blick auf die jüngsten Feuer vor einer Zuständigkeitsdiskussion und forderte eine ganzheitliche Sichtweise bei der Beurteilung der Schadensfälle.
Über die Aktivitäten des FV WDVS berichtete Ralf Pasker, Leiter Technik. Im Vordergrund standen die nächste redaktionelle Anpassung der Technischen Systeminfo 6 Brandschutz und die Arbeit der Verbands-Projektgruppe Bausstellensicherheit, deren Ergebnisse in konkrete Handlungsempfehlungen münden sollen.
Die Vorträge des ersten Techniktages sind unter www.heizkosten-einsparen.de nachzulesen.
aus
BTH Heimtex 01/15
(Wirtschaft)