Kork auf Domotex und Bau – Designkork im Vordergrund

Kork-Verband: Vollständige Mitgliederpräsenz auf beiden Messen


Die Mitglieder der Fachgruppe Boden im Deutschen Kork-Verband e.V. teilten in diesem Jahr ihre Ausstellerpräsenz nach Zielmärkten auf. Auf der Domotex zeigten Henjes, Granorte, LiCo, Naturo Kork sowie Zipse Flagge, in München waren Amorim, Cortex, KWG und zusätzlich zu Hannover Henjes, Granorte und Zipse vertreten. Das direkte Messegeschäft wurde unterschiedlich bewertet, als sehr gut bezeichneten die Aussteller die Möglichkeiten zur Kundenpflege und zur Anbahnung von Neukontakten. Im Mittelpunkt standen attraktive technische Weiterentwicklungen und anspruchsvolle Designs bei der Oberflächengestaltung. Im Messefazit des Kork-Verbandes heißt es dazu, dass Designkork maßgeblich zum Erfolg des Kork-Fertigparketts beiträgt.

Über Korkboden lässt sich trefflich diskutieren. Gibt es noch ausreichend Liebhaber für die klassische Korkoberfläche? Wie positioniert sich der Korkbelag gegenüber Vinylboden? Wie vermittelt man dem Endverbraucher, dass digital bedruckter Korkboden heute ein wertvoller Designboden ist? Das sind einige der Fragen, mit denen die Branche ständig konfrontiert ist.

In der Vergangenheit musste der Korkboden einen jährlichen Rückgang verkraften. "Aber wir produzieren immer noch rund 8 Mio. m2 im Jahr", sagt Harro Hoseus von Amorim. "Das ist keine Kleinigkeit im Bodenmarkt." Johann Fritz von Granorte ergänzt: "Der Printkorkboden kann noch Furore machen."

Dazu allerdings braucht es einen Handel, der sich die Mühe macht, die Eigenschaften und Vorteile von Korkböden dem Verbraucher zu vermitteln. "Es ist einfacher, einen Vinylboden mit Holzdekor als den beratungsintensiveren Korkboden zu verkaufen", zeigt die Erfahrung. Und da liegt die Crux. Denn Designböden mit Korkbasis sind in der Regel teurer als Vinylböden. Zudem ruft das Wort "Kork" vielfach noch die Erinnerung an Wandbeläge in alten Partykellern hervor. Dabei ist das Produkt längst den Kinderzimmer-Schuhen entwachsen. Selbst im mittelschwer beanspruchten Objektbereich der Klasse 32 ist ein Korkbelag richtig eingesetzt. Außerdem haben Korkhersteller keine Probleme, dem aktuellen Trend nach Eichedekoren zu folgen. "Wir decken bei der Farbgebung von Eichedekoren die wichtigsten Vorbilder ab", erklärt Thomas Biebusch von KWG. "Kork kann viel. Er ist ein Designboden auf natürlicher Basis."

Der Kunde aber, das weiß auch Biebusch, kauft vor allem das Oberflächendesign, das ihm gefällt. Da eben ist die Konkurrenz groß. Holzdekore gibt es auf allen möglichen Trägermaterialien, sogar auf Keramik. Leichte Pflege, der Einsatzbereich und schließlich der Preis reden ein Wörtchen mit. "Letztlich wird der Verbraucher entscheiden, was ihm der Luxus von Wohngesundheit wert ist", lautet die Hoffnung Richtung Korkboden. Vermutlich braucht der Konsument dabei aber noch Nachhilfe - von Seiten der Industrie, vom Handel und vom Bodenleger.
aus Parkett Magazin 02/15 (Wirtschaft)