VDFI Verband der deutschen Daunen- und Federnindustrie e.V.
Verband der Deutschen Daunen- und Federnindustrie (VDFI)
Eine insgesamt stabile Geschäftsentwicklung auf Industrie- und Handelsseite kennzeichnete das Jahr 2014. Nach einem positiv verlaufenen Start sanken die Zahlen zum Sommer hin saisonal bedingt erwartungsgemäß ab. Bisher sind jedoch sowohl der Herbst als auch der Winter aufgrund der milden Temperaturen und des Fehlens von Kälteeinbrüchen hinter den Erwartungen zurück geblieben. Witterungsbedingt und aufgrund der besseren Isolierung von Häusern und Wohnungen sanken die Abverkaufszahlen extrem wärmender Zudecken weiter leicht ab, dies wurde aber durch das gestiegene Käuferinteresse an leichteren Füllqualitäten gut kompensiert. Insgesamt nahm der Fach- und Einzelhandel auf Endverbraucherseite geringe Preiskorrekturen nach oben vor.
Beschaffungsseitig zeigten sich die Rohwarenpreise 2014 auf einem weiter hohen Level für Daunen und Federn. Zeichen der Entspannung sind zwar sichtbar; die drohende Geflügelgrippe birgt aber die ständige Gefahr der Verknappung der Rohware, insofern ist die weitere Preisentwicklung nicht vorhersehbar. Zur Problematik der Rohwarenbeschaffung trägt bei, dass weniger Wasser- und mehr Landgeflügel auf dem globalen Speiseplan stehen, dessen Daunen und Federn jedoch für die Bettfedernindustrie nicht verwendbar sind.
Daunen und Federn sind Nebenprodukte der Produktion von Wassergeflügel: Enten und Gänsen. Nur infolge steigender Nachfrage nach diesem Geflügelfleisch würden sich die auf den Märkten verfügbaren Kontingente an Daunen und Federn vergrößern. Hinzu kommt, dass sich der Trend zu modischer, daunengefüllter Bekleidung verstärkt hat, was eine nachhaltige Entspannung der Beschaffungssituation zusätzlich verhindert.
Der Baumwollpreis erfuhr zum Winter 2013 eine deutliche Korrektur, um anschließend bis zum Mai 2014 wieder zu steigen und die Spitzen von 2013 zu übertreffen. Mit den Sommermonaten sanken die Baumwollpreise deutlich und verharren nach kurzzeitigen leichten Ausschlägen nach oben auf tieferem Niveau.
Der hohe Nachholbedarf an qualitativ hochwertigen mit Daunen und Federn gefüllten Bettwaren insbesondere in den asiatischen Ländern besteht unvermindert weiter. Das Wachstumspotenzial dieser Märkte ist nach wie vor groß. Die deutsche Bettwarenbranche konnte exportseitig wieder nur begrenzt daran partizipieren. Der VDFI sieht seine Prognosen bestätigt, dass die klassischen Lieferländer für Daunen und Federn (u.a. China, Taiwan, Osteuropa) ihr Angebot an Fertigprodukten ausweiten, um diese Produkte nach Deutschland zu exportieren. Der Anteil importierter Fertigprodukte auf dem deutschen Markt hat sich bei etwa 25 Prozent eingependelt. Trotz Abflachen der chinesischen Konjunktur verzeichnen die asiatischen Binnenmärkte ebenfalls weiteres Wachstum in diesem Produktsegment.
2014 war die Verbandsarbeit insbesondere geprägt von der Zielsetzung, die internationalen Lieferketten der Industrie im Sinne der Rückverfolgbarkeit weiter abzusichern. International engagiert sich die Branche im Austausch mit NGOs wie Tierschutzorganisationen, Zertifizierungsunternehmen, benachbarten Branchen und Experten und Wissenschaftlern in Stakeholdergruppen zur Sicherung der Lieferketten. Die Ausweitung der Traceability durch die Intensivierung von Dokumentenkontrollen und Vor-Ort-Audits stand im Zentrum der politischen Arbeit und internationaler Standardisierungsprojekte. So fordert der VDFI seit langem die Verabschiedung globaler Branchenstandards und deren Integration in die nationalen Gesetzgebungen. Dazu wurden in den vergangenen Monaten sowohl in Berlin und Brüssel als auch bilateral mit zentralen asiatischen Lieferländern Gespräche geführt. Zusammen mit dem Deutschen Tierschutzbund, mit dem der Verband seit acht Jahren zusammenarbeitet, wird in diesen Tagen eine gemeinsame Initiative zur Erweiterung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung gestartet, um die Haltungsbedingungen für Wassergeflügel dort explizit verankern zu lassen. 2015 wird der Verband sein großes Engagement in den Bereichen Tierschutz und CSR konsequent ausbauen.
aus
Haustex 02/15
(Wirtschaft)