Tarkett: Geschäftszahlen 2014
Die Gewinne brechen ein
Tarkett hatte 2014 unter den Folgen des Konfliktes zwischen Russland und der Ukraine zu leiden. Aber auch in Nordamerika sind Umsätze zurück gegangen. Die Entwicklung in Deutschland wird als gut bezeichnet. Deutliches Wachstum ist bei Sportbelägen festzustellen, mit Zuwachsraten von mehr als 6 %.Tarkett hatte im Geschäftsjahr 2014 Umsatzeinbußen in Höhe von 4,1 % auf 2,4 Mrd. EUR zu verkraften. Rund die Hälfte des Rückgangs führt das Unternehmen auf negative Währungseffekte zurück. Aber es gab auch sinkende Absatzzahlen.
In der Region GUS/Asien-Pazifik/Südamerika brachen die Umsätze mit -13,1 % auf 771,1 Mio. EUR regelrecht ein - 5,3 % sind ungünstigen Währungskursen geschuldet. In der Ukraine halbierte sich das Geschäft. In Russland stabilisierten sich zwar die Verkaufszahlen im Jahresverlauf und stiegen gegen Ende aus Furcht vor Preissteigerungen sogar an - im Januar 2015 gab es tatsächlich Erhöhungen zwischen 15 und 20 %. Aber der schwache Rubel macht Tarkett zu schaffen.
In Asien-Pazifik registrierte das Unternehmen eine sinkende Nachfrage im chinesischen Office-Bereich sowie in Australien, wo zudem die Preise unter Druck stehen.
Auch in Nordamerika blieben die Umsätze mit 658,0 Mio. EUR um 2,3 % unter dem Vorjahreswert. Hier zeigte sich das Geschäft mit Qualitäten für den Wohnbereich schwach. Im Objekt verzeichnete Tarkett hingegen eine leichte Steigerung.
Mit immerhin +1,7 % auf 681,3 Mio. EUR zeigte die Region EMEA (Europa, Mittlerer Osten, Afrika) eine spürbar positive Entwicklung, wobei es in den einzelnen Ländern deutliche Unterschiede gegeben habe. Das Sorgenkind ist hier Frankreich, wo Tarkett angesichts des weiterhin schwachen Neubau- und Renovierungsmarktes nach wie vor rückläufige Verkaufszahlen hat. In den Krisenländern Spanien und Italien gebe es hingegen einen Aufschwung. Für Deutschland wie das übrige Mitteleuropa wird die Geschäftsentwicklung als gut beschrieben.
Am besten hat bei Tarkett 2014 das separat ausgewiesene Segment Sportbeläge abgeschnitten. Hier gab es eine Umsatzsteigerung von 6,4 % auf 304,0 Mio. EUR, die vor allem mit dem Geschäft mit Kunstrasen in Nordamerika und der insgesamt guten Entwicklung in Europa begründet wird. Weiteres Wachstum ist von der Übernahme der Firma Renner Sport Surfaces in den USA zu erwarten. Außerdem ist die neue Tochter Desso in den Niederlanden stark in diesem Marktsegment.
Angesichts der gesunkenen Umsätze hat sich 2014 auch die Ertragslage bei Tarkett verschlechtert. Das Konzern-EBITDA ging um 21,3 % auf 275,0 Mio. EUR zurück. Hier schlugen auch die Anlaufkosten für die neue VCT-Produktion (Vinyl Composition Tiles) in den USA zu Buche. Der Reingewinn schrumpfte um gut ein Drittel auf 61,2 Mio. EUR.
Für 2015 setzt Tarkett-CEO Michel Giannuzzi auf positive Effekte durch den schwachen Euro sowie rückläufige Kosten für Vorprodukte. Auch von den Zukäufen des vergangenen Jahres erhofft er sich eine Stärkung der Marktposition. Neben Desso und Renner wurden 2014 auch der polnische Hersteller Gamrat Flooring (elastische Beläge) und eine Beteiligung an einer Vertriebsgesellschaft in China übernommen.
aus
BTH Heimtex 03/15
(Wirtschaft)