Würzburger Holztage bei Pallmann
"Parkettprofis" aus ganz Deutschland treffen sich auf der Feste Marienberg
Die Würzburger Holztage von Pallmann für Mitglieder der Parkettprofis zeigten in einer bunten Vortragsreihe, wie man Schäden schnell und dauerhaft repariert, sich vor juristischen Fallstricken schützt und wie Verkaufspsychologie Kundengespräche optimiert.Unter "Jetzt wirds bunt" veranstaltete Pallmann, Komplettanbieter von Produkten zur Parkettverlegung, zum vierten Mal die Würzburger Holztage. Sie sind Teil seiner Marketingoffensive Parkettprofi. Der Vortragssaal in der Feste Marienberg war voll. Pallmann-Marketingleiter Klaus Stolzenberger konnte etwa 80 "Parkettprofis" aus ganz Deutschland zu der bunten Folge von Fachthemen aus Technik, Recht und Marketing begrüßen.
Alles war Recht istRechtsanwalt Dr. Marcus Dinglreiter und Rainer Mansius ,Sachverständiger bei Pallmann, erläuterten Fälle aus der Praxis. Ein Bodenbelag in einer Zahnarztpraxis, der Fugen bildet, ist ein Hygieneproblem, das den Bodenleger in ernsthafte, sogar strafrechtliche Schwierigkeiten bringen kann. Nach Norm muss der Belag über die ganze Nutzungsdauer fugendicht sein, so dass Flüssigkeiten nicht einwirken können. Daher wären Parkett oder LVT für den Einsatz im Gesundheitsbereich nicht geeignet, aber aus optischen Gründen vom Auftraggeber dennoch gewollt. Welcher Kompromiss ist möglich?
Ähnlich gestaltet sich die Frage bei einem fest gesetzten Einzugstermin, wenn Feuchtigkeit im Untergrund zu erwarten ist und ein Holzbelag auf die betonierten Treppenstufen verlegt werden soll. Bei Beton ist eine Messung nicht möglich. Probleme entstehen meist, wenn die Vorstellungen des Auftraggebers und die handwerklichen Umsetzungsmöglichkeiten differieren. So kann ein abweichendes Erscheinungsbild des Bodenbelags zum juristischen Problem werden, wenn es sich um einen repräsentativen Raum handelt.
Wann haftet der Handwerker, in welchem Umfang kann er den Hersteller/ Lieferanten in Regress nehmen und wie kann er sich im Vorfeld für eine juristische Auseinandersetzung wappnen? Eine große Hilfe vor Gericht sei, wenn rechtzeitig Bedenken angemeldet wurden und dies dokumentiert und gegengezeichnet ist.
Gerichtsentscheidungen seien jedoch nicht wirklich kalkulierbar. Daher empfiehlt der Jurist, eine außergerichtliche Lösung zu suchen.
Gewußt wieKratzer - Dellen - Farbabweichungen im Parkett und Laminat: Heinrich Huber, Geschäftsführer der Firma Artus, demonstrierte Techniken zur schnellen und dauerhaften Instandsetzung von Oberflächen. Schon öfter verhinderte er so kostspieligere Maßnahmen zur Schadensbehebung. Um jedoch die volle Zufriedenheit des Kunden zu erreichen, sei neben fachlicher Kompetenz auch ein Quantum Psychologie nötig, betont der Techniker.
Was will der Kunde, wenn er reklamiert? Meist einen Preisnachlass oder den Austausch aufgrund eines vielleicht kaum sichtbaren Mangels. Bei dieser Zielsetzung ist die Fehlstelle in seinem Kopf überdimensional und der Kunde rationaler Argumentation kaum zugänglich. Das Reparaturangebot an sich macht ihn zunächst unsicher und kritisch. Huber empfiehlt deshalb, erstens den Kunden in die Reparatur mit einzubeziehen. Das schaffe Vertrauen und nehme ihm die Angst, mit dem beschädigen Teil allein zurückzubleiben. Zweitens, wenn ein Fehler passiert ist, sofort handeln, nicht erst wenn der Kunde verärgert ist. So seien erfahrungsgemäß die Chancen auf Akzeptanz der Ausbesserung am größten. Artus bietet auch Schulungen an oder kommt, wenn der Handwerker seine Leistungsgrenze erreicht sieht, versichert Heinrich Huber.
Wie sich Hohlstellen oder Ablösungen beim Parkett dauerhaft und mit geringem Aufwand beheben lassen, erläuterte Thomas Allmendinger, Sachverständiger für Parkett und Bodenbelag. ParkettMagazin berichtete über die Injektionsmethode detailliert in Ausgabe 1/2013.
Vom Handwerker zum KopfwerkerRalf Koschinski, Trainer für Führung und Verkauf, sieht die mentale Einstellung als die wichtigste Triebfeder für Erfolg. Egal ob Parkettleger oder Musiker, das Prinzip ist gleich. Theoretisches Wissen bzw. Begabung allein genügt nicht. Viel Übung ist nötig, um daraus Können zu machen. Doch die Einstellung, etwas zu wollen, führt zur Strategie, die Erfolg bringt. Zielgerichtet plant ein Unternehmer sein Marketing und entwickelt seine Verkaufsmethode. Achtung: Marketing ist nicht nur Werbung, sondern die ganzheitliche Ausrichtung eines Unternehmens auf seine Zielgruppe. Also - erst Zielgruppe festlegen. Handwerker seien oft geneigt im Kundengespräch mit technischen Details überzeugen zu wollen. Doch der Verkaufsprofi rät den Parkettlegern bei Holz zu den besseren Argumenten Haptik - Optik - Akustik, weil diese beim Kunden positive Emotionen wecken. Technik sei schwerer nachvollziehbar und löse daher eher Befürchtungen aus.
Peter Pakulat, Kreativ- und Innovationscoach, bewies mit anschaulichen Beispielen, wie uns unser Gehirn immer wieder austrickst, wenn beispielsweise in einem Wort Buchstaben verdreht sind, wir es aber in seiner Bedeutung richtig lesen. Doch auch Schöpfungskraft und Problemlösungsvermögen stecken in diesen Windungen. Kreativität und Innovationen entstehen, wo Normalität zurückweicht. Daher sollte bewusst mit der Routine gebrochen werden, rät der Profi, zudem offen bleiben für Neues und Spaß haben.
Balthasar Neumann, Baumeister der Würzburger ResidenzIn einem der schönsten Kellergewölbe Europas referierte dann "Balthasar Neumann". Bei einer kulinarischen Weinprobe im historischen Stückfasskeller des Staatlichen Hofkellers Würzburg erzählte er vom Bau der Würzburger Residenz und seine Zeit. Damals wurden Beamte mit Wein entlohnt und der durchschnittliche Pro-Kopfverbrauch an Wein lag bei fünf Liter am Tag.
Parkettprofi - die Marketing Offensive von Pallmann
Was: Mit "Parkettprofi" bezeichnet sich eine Gruppe qualifizierter Parkettleger-Fachbetriebe aus ganz Deutschland, die von Pallmann, einer Marke des Herstellers JP Coatings GmbH in Würzburg gefördert werden.
Ziel: Parkettprofi als Marke soll beim Endverbraucher ein stärkeres Bewusstsein für professionelle Handwerksleistung fördern.
Wie: Pallmann unterstützt mit der Marketing Offensive die Mitglieder aktiv im Marketing und Verkauf, beim Internetauftritt und durch Weiterbidlung. Im Online-Shop sind zusätzlich Werbemittel und Arbeitskleidung, sowie Reinigungs- und Pflegemittel für einen einheitlichen Außenauftritt als Parkettprofi angeboten
Mitglieder: 250
Voraussetzungen:- Professionelle Verlegung von Parkett-böden seit mindestens fünf Jahren
- Beschäftigt mindestens einen Meister im Parkettleger-Handwerk.
- Beschäftigt mindestens einen Gesellen im Parkettleger-Handwerk.
- Bildet aus
- Mitglied einer Innung
- Verpflichtung zu qualitativ hochwertige Handwerksarbeit und regelmäßiger Weiterbildung
Mitgiedsbeitrag: jährlich 120 EUR.
Leistung: Marketingunterstützung und Weiterbildung mit Seminaren an verschiedenen Standorten zu aktuellem Rechtswissen, Betriebsorganisation, Marketing, Verkaufen, Handwerkskooperation
Informationen: www.parkettprofi.de
aus
Parkett Magazin 02/13
(Marketing)