Ambiente Contract Business

"Der Gast will ein kuscheliges Bett"


Rund 250 Aussteller aus 30 Ländern nutzten auf der Ambiente das Maßnahmenpaket "Contract Business" der Messe Frankfurt. Für die Besucher gab es Hotelführungen, Vorträge und eine Lounge zum gegenseitigen Austausch.

Die von den rund 4.500 Ausstellern selektierten Anbieter müssen uns drei Referenzen aus dem Objekt-Bereich nennen und auch Beispiele zeigen. Sie werden dann in das Programm aufgenommen, bekommen ein eigenes Symbol mit der Aufschrift Contract für ihren Messestand, das sie als Objekt-Anbieter klar erkennbar macht", erklärt Thomas Kastl, Projektleiter Ambiente dining und verantwortlich für den Bereich Contract Business. "Dadurch können die Entscheider aus dem Objekt-Bereich gleich gezielt zu den relevanten Herstellern gehen."

Die Ambiente als Order- und Informationsplattform wird für Entscheider im Contract Business offenbar immer interessanter. "Wir sehen an der Besucherstruktur, dass wir wieder mehr Innenarchitekten und Ausstatter von Hotels und Hotelketten haben", so Thomas Kastl. "Das geht bis hin zu Fluggesellschaften und Kreuzfahrtschiffen. Es waren sogar Verantwortliche der Europa II auf dieser Messe."

"Im Objektbereich ist ein deutlicher Trend zu mehr Individualität zu beobachten", sagt Anke Drechsel. Ihre hochwertigen, handgestickten Kissen schmücken unter anderem die Lobby des Palace Hotels in Berlin. "Das Objektgeschäft wird immer interessanter", so Drechsel. Das bestätigt auch Hans Christian Hagen, Geschäftsführer Eagle Products. "Es werden immer mehr Design Hotels auf uns aufmerksam. Die Hotels wollen individueller werden, weg vom Mainstream", so Hagen. "Wir können auch kleinere Stückzahlen liefern in hoher Qualität. Das kommt alles zusammen."

Leider wurde die Contract Lounge nicht in dem gewünschten Maße genutzt, trotz hochkarätiger Referenten wie Anke Hobi vom Hotelverband Deutschland. Sie lieferte beeindruckendes Zahlenmaterial. "Es gibt in Deutschland fast 33.000 Beherbergungsbetriebe, davon 20.200 Hotels und Garnis, der Rest Pensionen und Gasthöfe. Das birgt ein großes Potential. Denn es gilt, rund 950.000 Zimmer zu bestücken." Der Gast von morgen, so Hobi, habe einen immer höheren Anspruch, sowohl an die Einrichtung, an den Bereich Multi Media, aber auch an Wellness und Gesundheit.

An oberster Stelle der Gästewünsche stehe dabei das Bett. "Der Gast erwartet von einem Hotelbett einen Schlafkomfort, der mindestens genau so gut ist, wie in seinem eigenen", so Hobi. Gemäß einer aktuellen Umfrage des Forschungsinstituts eResult im Auftrag des Hotelbuchungsportals HRS ist das Wunschbett im Hotel ein Einzelbett mit einer mittelharten Matratze, umhüllt von kuscheliger Bettwäsche. Wobei geschlechtsspezifische Unterschiede feststellbar sind. "Weibliche Gäste bevorzugen in der Regel ein großes Bett, während Männer sich in der Mehrheit auch mit einem Einzelbett zufrieden geben", so Anke Hobi. "Ausnahmen bilden die Geschäftsreisenden, auch sie bevorzugen die King-Size Betten. Derzeit liegen vor allem höhere Betten im Trend." Auch das Badezimmer wird nicht mehr nur als Nasszelle betrachtet, sondern als ein privates Spa. Die Wirkung von Farben sei zu berücksichtigen, das richtige Licht, kleine Accessoires. Es gibt also noch viel zu tun.

Sehr begehrt waren die Bustouren mit der Besichtigung Frankfurter Hotels - das 25 Hours Hotel und der Frankfurter Hof. "Die Bustouren werden wir auf jeden Fall wieder machen", so Thomas Kastl. "In Bezug auf die Lounge werden wir darüber nachdenken, in welcher Form wir das künftig machen werden."
aus Haustex 03/13 (Marketing)