Mega Messe lockte 6.000 Fachbesucher an

Messe-Umsatz erreicht Rekordsumme von 14Mio.EUR

Kaum war die Messe "Farbe - Ausbau und Fassade" zu Ende, lud die Mega aus Hamburg zu ihrer alle zwei Jahre stattfindenden Leistungsschau ein. Die entpuppte sich als voller Erfolg. Mehr als 6.000 Fachbesucher kamen, um sich an 90 Ständen der Mega und ihrer Partner aus der Industrie die neuesten Produkte vorführen zu lassen. Umgesetzt wurden an beiden Tagen 14Mio.EUR. Die Stimmung war entsprechend gut, trotz eines Einbruchs bei der Verarbeitung von Wärmedämmung. "Wir blicken verhalten optimistisch in die Zukunft", sagte Mega-Vorstand Volker König. Ziel des Fachgroßhandels sei es, die Kräfte im Interesse der Maler weiter zu bündeln.

Die Mega Messe hat sich als Highlight im Terminkalender von Malern, Bodenlegern und Stuckateuren etabliert. Das zeigen die Zahlen: Mehr als 6.000 Fachbesucher zählte die Hausmesse der Malereinkaufsgenossenschaft in der Neuen Messe Hamburg, die sich auf 10.000 m Fläche an 90 Ständen über die neuesten Produkte informierten. Umgesetzt wurde an den beiden Veranstaltungstagen die neue Rekordsumme von mehr als 14Mio.EUR, nach 12Mio.EUR vor zwei Jahren. Damit unterstreicht die Systemmesse für Sanierung, Renovierung und Modernisierung, die alle zwei Jahre in der Hansestadt über die Bühne geht, ihren hohen Stellenwert in der Branche.

Allerdings bietet die Leistungsschau nicht nur Neuheiten, sondern auch eine attraktive Abendveranstaltung in der Altonaer Fischauktionshalle. "Beide Abende waren ausgebucht", sagte Mega-Vorstandschef Volker König und bezeichnete die Party mit insgesamt 4.000 Gästen als Familientreffen, bei dem gar eine Hochzeit und mehrere Geburtstage gefeiert wurden. Durch den Abend führte Tagesschau-Sprecher Marc Bator, für die musikalische Unterhaltung der Handwerker waren Guildo Horn & die Orthopädischen Strümpfe zuständig.

Mega gibt sich optimistischKein Wunder also, dass die Stimmung der Aussteller an den Messetagen ausgelassen und von Optimismus beherrscht war. Das gilt auch für die Mega selbst, die ihre neuen Produkte und ihr umfangreiches Leistungsspektrum an mehreren Ständen vorstellte. Ihr Vorstandschef strotzte vor Selbstbewusstsein angesichts der positiven Entwicklung der größten deutschen Malergenossenschaft, die rund 43.000 Kunden zählt. Die Mega-Gruppe erwirtschaftete im vergangenen Jahr mit rund 1.500 Mitarbeitern an mehr als 100 Standorten inklusive Kapitalbeteiligungen einen Umsatz von rund 355Mio.EUR. Davon entfallen 120 bis 130Mio.EUR auf den Bereich Boden, der große Rest geht auf das Konto von Farbe und Ausbau, wobei die Wärmedämmung Einbußen zu verzeichnen hatte.

Für dieses Jahr geht der Vorstandsvorsitzende trotz des kalten Starts und einiger negativer Indikatoren wie sinkendem Autoabsatz volumenmäßig von einem leichten Plus für die Mega aus, während er der gesamten Branche ein kleines Minus prognostizierte. Die Rückgänge bei der Wärmedämmung aus dem ersten Quartal seien nicht mehr auszugleichen, dafür fehlten die Maler-Kapazitäten. Aber immerhin könnten die Handwerker nun wieder draußen arbeiten. "Die Stimmung wird besser."

Bezogen auf die Mega sagte König: "Wir blicken bei einer Eigenkapitalquote von 45% vorsichtig optimistisch in die Zukunft. Denn wir sind damit stark aufgestellt und können auch schwächere Jahre aushalten und trotzdem wachsen." Diese positive Einstellung begründete er vor allem mit dem anhaltenden Verdrängungswettbewerb von Großhandel und Industrie in einem sich verdichtenden Markt, in dem die expansionsfreudige Mega sich behaupte.

Markenvielfalt soll bleiben

Um sich den künftigen Herausforderungen stellen zu können, sei es eine der wichtigsten Aufgaben der Mega, ihre Kräfte im Interesse des Handwerks zu bündeln und aus dieser Stärke heraus auch eine Markenvielfalt anzubieten und damit zu erhalten. Deshalb sei er auch weiterhin an Zukäufen und Kooperationen interessiert, machte König deutlich. Nur eine starke Gemeinschaft sei in der Lage, den Malern ein Vollsortiment einschließlich umfassender Dienstleistung zur Verfügung zu stellen. Entsprechend hält König an der Einschätzung seines Vorgängers Walter Stüven fest, dass eine Maler-Genossenschaft in Deutschland ausreiche.

Inzwischen gehört das Unternehmen, dessen Grundstein vor 112 Jahren gelegt wurde, mehr als 5.300 selbstständigen Maler-, Stuckateur- und Bodenlegermeistern und ist nach eigenen Angaben das größte unabhängige Handelshaus der Branche. Das Vollsortiment für das Fachhandwerk umfasst Farben und Putze, Boden- und Wandbeläge, Wärmedämmsysteme, Trockenbaustoffe, Bautechnik, Maschinen und Werkzeuge sowie Bank- und Versicherungsdienstleistungen der eigenen MKB Mittelstandskreditbank.

Als weiteres Thema sprach der Vorstand die Wärmedämmung an. "Ohne Energieeinsparung findet die von der Bundesregierung gewünschte Energiewende nicht statt", ist König überzeugt. Er verwies darauf, dass es am Markt eine Vielzahl gut funktionierender Systeme gebe. Den Herstellern riet er, deren Vorteile energischer zu vertreten. "Sie sollten klare Kante zeigen."

Auch der Fachkräftemangel wurde thematisiert. Die Branche leide darunter. "Es wurde zu wenig ausgebildet", kritisierte König und verwies darauf, dass die Mega zahlreiche Schulungen anbiete. "Hamburg ist ein Erfolgsmodell", beschrieb er die gute Zusammenarbeit mit der Innung.
aus BTH Heimtex 05/13 (Marketing)